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Ein letztes Mal...

Ein letztes Mal...

Titel: Ein letztes Mal... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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aus der Entfernung werden.
    Und erst recht würde er sein Kind nicht von einem Typ wie Ross Ward großziehen lassen.
    Marianna den Hof zu machen, war ein guter Anfang. Aber falls das nicht funktionierte, würde er alle nötigen Maßnahmen ergreifen. Zum Teufel mit den Albträumen, es stand einfach zu viel auf dem Spiel, um Zeit damit zu verschwenden, mit weniger als Vollgas durchzustarten.

6. KAPITEL
    Die ganze Nacht hatte Marianna sich im Bett herumgewälzt und davon geträumt, sich am Strand mit Sebastian zu lieben. Deshalb war sie am Morgen hundemüde und mürrisch. Und zu spät dran. Die morgendliche Übelkeit hatte auch nicht gerade dazu beigetragen, den Zeitplan einzuhalten. Sie klemmte sich ihre Aktenmappe fester unter den Arm und ihr eingepacktes Frühstück, das sie hoffentlich jetzt essen konnte, nachdem ihr Magen sich beruhigt hatte. Als sie nun die Tür zu ihrem Büro öffnete, blieb sie wie angewurzelt stehen.
    Auf ihrem Queen-Anne-Sofa lag lang ausgestreckt Sebastian – und schlief.
    Sie ging quer durch den Raum, um ihn von ihrer Couch zu werfen und aus ihrem Büro. Was, wenn ihr Boss hereinkam? Oder die Empfangsdame?
    Warum konnte Sebastian nicht begreifen, dass sie nicht mehr verheiratet waren? Er hatte kein Recht dazu, in ihrem Leben aufzutauchen und daraus wieder zu verschwinden, ganz wie es ihm beliebte. Er musste vorher anrufen, einen Termin vereinbaren.
    Sie ließ die Mappe und den Thermosbehälter mit ihrem Essen auf einen Lehnstuhl fallen und blieb kurz vor Sebastians hochgelegten Füßen in Lederslippern stehen. Hatten sie beide wirklich einen Punkt in ihrem Leben erreicht, wo sie eine Zeit verabreden mussten, um sich zu unterhalten? Wie traurig.
    Marianna riss ein Papiertaschentuch aus der silbernen Schachtel auf dem Beistelltisch und wischte einen Fleck von Sebastians Schuhspitze. Dabei ließ sie den Blick über seine langen Beine wandern, die in einer leicht zerknitterten Anzughose steckten. Es war nicht fair, dass ihre Hormone verrücktspielten und sie zu einem Zeitpunkt heiß vor Verlangen sein ließen, wenn Sebastian offiziell tabu für sie war.
    Ihr Blick glitt weiter über seine breite Brust. Sein Sakko stand offen, mit einer Hand stützte er sich auf. Dann betrachtete sie sein Gesicht. Dunkle Augenränder und Linien um seinen Mund herum zeigten, wie erschöpft Sebastian war. Von zu viel Arbeit? Würde er sein Arbeitspensum nach der Geburt des Babys beibehalten?
    Ihre alte Sorge, dass er sich ständig selbst so sehr unter Druck setzte, mischte sich mit Ärger über seine kompromisslose Art. Sie versuchte, sich einzureden, dass sie das nur kümmerte, weil er der Vater ihres Kindes war. Aber sie konnte nicht verhindern, dass es ihr auch einen Stich versetzte. Ihre Gefühle für ihn waren nicht so leicht beiseitezuschieben, wie sie geglaubt hatte, als sie in ihrem tiefen Kummer die Scheidung eingereicht hatte.
    Sie wollte Sebastian gerade aufwecken – überlegte es sich jedoch anders. Sollte er doch schlafen. Sie hatte reichlich zu tun. Und, ja, vielleicht wollte sie sich auch selbst etwas beweisen, dass sie im gleichen Raum mit ihm sein konnte und erfolgreich dem Drang widerstand, die Sorgenfalten auf seiner Stirn zu glätten.
    Marianna machte es sich auf dem Lehnstuhl bequem, legte die Füße auf die Ottomane. Dann breitete sie einen alten Auktionskatalog auf ihrem Schoß aus und riss den Foliendeckel des Joghurtbechers ab.
    Nachdem sie fünfzehn Minuten später den langweiligen Joghurt verspeist hatte, schlug die Standuhr in der Ecke elf. Erschreckt fuhr Sebastian hoch und klammerte sich am Sofa fest, um nicht herunterzurollen.
    „Hallo, meine Schöne.“ Er fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht. Seine leicht heisere Stimme klang allzu verführerisch wie an unzähligen Morgen, die sie im Laufe der Jahre gemeinsam aufgewacht waren. „Wie geht’s dir?“
    „Uns geht’s prima.“ Lächelnd legte sie den Katalog neben sich auf den Boden. „Ich habe nur eben die Beine hochgelegt, um zu frühstücken und ein bisschen von Berufs wegen zu schmökern.“
    Er setzte sich ans Ende des Queen-Anne-Sofas und legte sich ihre Füße auf den Schoß. Marianna wollte gerade protestieren, als er die Daumen gegen ihre Fußgewölbe drückte, und sie musste sich voll und ganz darauf konzentrieren, nicht lustvoll aufzustöhnen. „In den Schwangerschaftsbüchern steht, dass du dich sehr viel ausruhen sollst.“
    Sie bemühte sich, nicht ungehalten zu werden, weil er solche Binsenweisheiten von sich

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