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Ein letztes Mal...

Ein letztes Mal...

Titel: Ein letztes Mal... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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dem unergründlichen Blick aus seinen blauen Augen stand. Als er dann ihren Mund betrachtete, begann sie, schneller zu atmen. Weil sie gleichzeitig das heftige Verlangen verspürte, Sebastians Hand festzuhalten, zog sie hastig ihre Hand weg.
    Er lehnte sich auf dem Sofa zurück, und es überraschte sie, dass er sie nicht weiter bedrängte. Gestern Abend hätten sie sich beinah geküsst, doch er schien jetzt die Grenzen, die sie ihm gesetzt hatte, zu respektieren. Ich sollte darüber glücklich sein, nicht enttäuscht und voller Sehnsucht, dachte sie.
    Lässig legte er einen Arm auf die Rückenlehne des Sofas. „Kommst du am Sonntagabend eigentlich auch zur Wahlparty meines Bruders?“
    So viel zu locker und lässig sein. Ihr Exmann, der Meisterstratege, hatte seinen Besuch genau geplant. Marianna zögerte, weil sie unsicher war, was sie mit dieser verwirrenden Mischung aus charmant und berechnend anfangen sollte.
    Außerdem war das Wiedersehen mit seiner Familie am Vorabend schwierig genug gewesen, und dabei war es um Geschäftliches gegangen. Was würden sie denken, wenn sie zu einem gesellschaftlichen Anlass erschien? „Hatte ich eigentlich nicht vor.“
    „Eine gute Gelegenheit für dich, beruflich die Werbetrommel zu rühren. Und gleichzeitig eine Chance für uns, der Welt zu zeigen, dass wir immer noch höflich miteinander umgehen können, bevor wir unser Geheimnis lüften.“
    Während er das sagte, saß Sebastian entspannt auf dem Sofa, die perfekte, nicht-aggressive Pose. Sie war ein bisschen zu perfekt, als hätte er diese Körpersprache bewusst einstudiert, um seinen Punkt zu gewinnen.
    „Du bist ein guter Anwalt.“
    „Ich versuche es.“
    Sie entschloss sich zur Offenheit und überließ es ihm, was er damit anfing. „Und was wird deine Familie dazu sagen, wenn ich zur Party komme?“
    „Gar nichts. Sie sind alle diplomatisch – kommt von ihrem Hang zur Politik.“
    „Das ist wohl wahr.“ Wegen des Babys würde sie viel häufiger Kontakt mit den Landis haben, als sie gedacht hatte. „Während des ganzen Scheidungsprozesses hat deine Mutter kein einziges Mal etwas Unpassendes zu mir gesagt.“
    „Da kannst du von Glück sagen. Denn mehr als einmal hat sie von mir wissen wollen, was ich falsch gemacht habe.“
    „Wirklich?“ Das überraschte sie – und auch wieder nicht. Ginger vergötterte ihre Söhne, aber sie hatte nie gezögert, ihnen die Leviten zu lesen, selbst als Erwachsene. „Tut mir leid, dass du den Schwarzen Peter bekommen hast. Ich hoffe, sie versteht, dass ich genauso schuld an unserer gescheiterten Ehe habe, nicht nur du.“
    Er versteifte sich, seine einstudierte lässige Pose war dahin. „Das hast du bisher noch nie zugegeben.“
    „Dann tut mir das auch leid.“ Sie betrachtete das wohlüberlegte Frühstück, das er ihr mitgebracht hatte. „Ich nehme an, dass wir trotz unserer gegenseitigen Anziehung einfach nicht miteinander leben können. Unsere Temperamente sind zu unterschiedlich.“
    Er beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie. „Mir fällt es schwer, mich daran zu erinnern, was genau diese Unterschiede sind.“
    Und das war schon der allergrößte Unterschied, abgesehen von seiner Neigung zum Workaholic. Er hatte sich nie ihren Problemen stellen wollen, hatte unnachgiebig darauf beharrt, dass es keine gab oder sie mit der Zeit vorbei sein würden. Genau, wie er nie über Sophie hatte sprechen wollen, während der Schmerz über ihren Verlust immer lähmender wurde.
    Natürlich würde er sagen, sie wolle die Dinge zu Tode diskutieren und auf seinen wunden Punkten herumhacken. Sie starrte immer noch auf das Glas mit Gourmet-Schokocreme in ihrer Hand. Vor acht Monaten hätte sie es an die Wand geworfen. Und jetzt hätte sie stattdessen am liebsten über alles, was sie beide verloren hatten, geweint.
    Sosehr sie Sebastian immer noch unglaublich begehrenswert fand, sie musste all ihren Mut zusammennehmen, um ihn zu berühren, ohne sich von ihm dazu verführen zu lassen, erneut mit ihm ins Bett zu gehen.
    Behutsam nahm sie seine Hand, die immer noch auf seinem Knie lag, in ihre. „Sebastian, lass uns nicht diesen Augenblick ruini…“
    Die Bürotür flog auf, und sie fuhren auseinander. Ross stand in der Tür, und Marianna ärgerte sich ausnahmsweise einmal über sein Erscheinen. Sie warf Sebastian einen argwöhnischen Blick zu. Er saß absolut ruhig und gelassen auf dem Sofa und räumte Früchte und Schokocremes vom Couchtisch ab.
    Ross lehnte sich an den

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