Ein letztes Mal...
mehr zu berühren, machte ihn bereits jetzt halb verrückt. Ihr Lächeln heute Abend überbrückte ohne Weiteres die Distanz, die sie in den letzten Monaten zueinander gehalten hatten. Sebastian hatte sie seit Langem nicht mehr so glücklich gesehen. Das musste etwas mit dem berühmten Strahlen in der Schwangerschaft zu tun haben.
Ein Song aus der Big-Band-Ära wurde als Nächstes gespielt, und der General trat zu ihr. Hank nahm ihre Hand, und als er ihr seine andere Hand auf den Rücken legen wollte, hielt er mitten in der Bewegung inne, um eine Stelle zu finden, die mit Stoff bedeckt war. Sebastian musste schmunzeln.
Eine weitere Stunde verging, bis er Marianna zum ersten Mal allein dasitzen sah. Sie entspannte sich auf einem Liegestuhl am Pool. Seine Entscheidung, sie nicht anzufassen, musste ausgesetzt werden. Er verdiente wenigstens einen Tanz mit ihr, verdammt. Also ging er zu ihr hinüber, gerade als die letzte Melodie des Abends einsetzte, ein langsameres Stück zum Ausklang der Feier.
„Ich bin wahrscheinlich der einzige Mann, der noch nicht mit dir getanzt hat.“
„Du hast mich nicht um einen Tanz gebeten.“
Sie hatte also bemerkt, dass er sich zurückhielt. Gut. Wenigstens verschaffte ihm seine Zurückhaltung eine gewisse Befriedigung. Obwohl er sich im Augenblick fragte, wie lange seine Beherrschung andauern würde.
Er streckte die Hände aus. „Darf ich um diesen Tanz bitten? Im Interesse unserer Freundschaft.“
Marianna schluckte, weil Sebastians Anziehungskraft sie völlig in ihren Bann schlug. Ganz der Südstaaten-Gentleman trug er trotz der Hitze zu seinen Kakis ein dunkelblaues Jackett und dazu einen konservativen rotbraunen Schlips mit einem ordentlichen Knoten.
Seltsam, obwohl viele Männer ähnlich gekleidet waren wie er, genauso attraktive und einflussreiche Männer, erregte keiner von ihnen auch nur für eine Sekunde ihr Interesse.
Sie reichte Sebastian die Hände, erhob sich und ließ sich von ihm in die Arme ziehen. Eine Hand legte er ihr auf den nackten Rücken. Und als er sie näher an sich zog, streifte seine Wange flüchtig ihr Haar.
Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter und begann, sich im Rhythmus der Musik zu bewegen. Er zeichnete mit dem Daumen kleine, hypnotische Muster auf ihren Rücken und summte die Melodie mit.
Marianna schloss die Augen und ließ Sebastians Sex-Appeal auf ihre Sinne wirken, heiß und schwül wie diese Sommernacht in South Carolina. Sie schmiegte sich an ihn, genoss es, dass ihre Brüste dabei fest an seinen Oberkörper gedrückt wurden. Ihre Beine berührten sich, während ihre Körper einen weitaus sinnlicheren Tanz nachahmten, der Erinnerungen an schönere Zeiten für sie beide zurückbrachte.
Als sie zu ihm aufsah, erkannte sie nur allzu deutlich das große Verlangen in seinem Blick und wurde sich schmerzlich jedes einzelnen Zentimeters seines Körpers bewusst. Sie kannte diesen Blick gut, und wären sie woanders gewesen statt in der Öffentlichkeit, dann hätte Sebastian sie in Windeseile ausgezogen. Aber so konnte sie sich nur im Takt der Musik gegen ihn bewegen, wie gebannt von der heftigen Leidenschaft in seinen Augen, und sich mit jeder Faser ihres Körpers nach ihm sehnen.
„Marianna, alles Flirten einmal beiseite, du bist eine schöne, sexy Frau“, flüsterte er ihr zu, während seine Finger ihren Rücken hinauf- und hinunterglitten.
Erneut verspürte sie den Drang, diese Zeit vor der Geburt des Babys zu nutzen und ganz einfach die wilde Lust zu genießen, wie ihr Körper es forderte. Obwohl Sebastian sie während dieser Party nicht bedrängt hatte, war es eher unwahrscheinlich, dass er sie nun zurückwies.
Ihr möglicher Umzug schien ihn weniger zu beunruhigen, als sie erwartet hatte, aber sie wusste, wie gut er seinen eisernen Willen verbergen konnte. Vielleicht sollte sie lernen, ihrer eigenen Willensstärke zu vertrauen, und Sebastian erklären – in aller Ruhe –, wo sie stand. Das klang vernünftig, besonders für eine Frau, die voller Verlangen war.
Mit leicht zur Seite geneigtem Kopf sah sie zu ihm hoch. „Was hältst du von einem kurzfristigen Arrangement?“
Arrangement?
Sprachlos sah er Marianna an, die er mitten auf der Tanzfläche unter dem Sternenhimmel fest in den Armen hielt. Sie wollte tatsächlich Sex mit ihm. Jetzt gleich.
Dann wurde ihm der Rest ihrer Bemerkung bewusst. Sie hatte etwas von kurzfristigem Arrangement gesagt. Völliger Unsinn seiner Meinung nach, doch damit würde er sich später
Weitere Kostenlose Bücher