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Ein Liebeslied für dich - Miller, L: Liebeslied für dich

Ein Liebeslied für dich - Miller, L: Liebeslied für dich

Titel: Ein Liebeslied für dich - Miller, L: Liebeslied für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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weil die Plattenfirma versprochen hat, den Betrag auf fünfzehn Jahresraten aufzuteilen. Jetzt hat sie alles auf einmal ausgezahlt, und das Finanzamt wird mich bei lebendigem Leib auffressen.“
    Phil tat so, als würde er sich Tränen aus den Augenwinkeln wischen. „Du tust mir wirklich leid.“ Er warf einen Blick auf Willie, dessen Fell stellenweise abrasiert war, damit die Wunden genäht werden konnten. „Was ist mit dem Hund denn passiert?“
    „Er wurde von Kojoten angegriffen oder von Wölfen.“ Brad las, was auf den beiden Medikamentendosen stand, die Olivia zusammen mit Trockenfutter und Schüsseln auf die Arbeitsfläche gestellt hatte.
    „Mir ist schleierhaft, warum jemand an einem Ort leben will, an dem so etwas passieren kann – und sei es auch nur einem Hund.“
    Willie sollte morgens und abends je eine Tablette, ein Antibiotikum und ein Schmerzmittel bekommen, und zwar zusammen mit dem Futter. „Dir sind viele Dinge schleierhaft, Phil“, erwiderte Brad. Bestimmt hatte Olivia den Hund heute Morgen gefüttert, also konnten die Tabletten bis zum Abendessen warten.
    „Er ist ziemlich übel zugerichtet. Das wäre ihm in Las Vegas nicht passiert – einem Mann auch nicht.“
    „Offenbar hast du verdrängt, was mir bei meiner zweiten Scheidung widerfahren ist.“
    Phil schmunzelte. „Du könntest den Batzen Geld von der Plattenfirma der guten alten Cynthia geben“, schlug er vor. „Du setzt es als Sonderausgabe ab und überlässt es ihr, die Steuern zu zahlen.“
    Brad füllte eine der Schüsseln mit Wasser, eine zweite mit Trockenfutter und stellte sie so hin, dass der Hund sie erreichen konnte, ohne extra aufstehen zu müssen.
    „Es ist eine große Sache, Brad. Deshalb bin ich persönlich gekommen.“
    „Verschwindest du, wenn ich es mir anhöre?“
    „Eine sehr, sehr große Sache.“
    „Das ist mir egal.“
    „Egal? Es geht um einen Film, Brad! Um die Hauptrolle . In einem Western mit Rinderherden und Planwagen und Dutzenden von Mitwirkenden. Und du musst nicht mal singen!“
    „Nein.“
    „Vor einem Jahr hättest du für so eine Chance alles gegeben!“
    „Das ist vorbei.“
    „Ich habe das Drehbuch im Wagen. Der Film wird ein Erfolg, glaub mir. Vielleicht springt sogar ein Oscar dabei heraus.“
    „Nein“, wiederholte Brad und nahm ein paar Eier aus dem Kühlschrank, um sich ein Omelett zu machen.
    „Du sollst einen Gesetzlosen spielen, der wieder auf den Pfad der Tugend zurückkehren will.“
    „Phil!“
    „Das mit dem Rücktritt ist dein Ernst, oder?“ Phil klang fassungslos. „Spätestes in einem Jahr – verdammt, in sechs Monaten – hast du genug von dem Kaff hier und bereust es, dass du nicht auf mich gehört hast!“
    „Willst du ein Omelett?“
    „Ob ich ein Omelett will? Nein! Ich will, dass du diesen Film machst!“
    „Vergiss es, Phil.“
    Plötzlich war der Manager hellwach. Misstrauisch kniff er die Augen zusammen. „Es ist eine Frau, habe ich recht?“
    Brad musste an Meg denken. An ihre seidige, glatte … schweißnasse Haut. Daran, wie sie die Finger in seinen Rücken gekrallt und seinen Namen gerufen hatte …
    „Vielleicht“, gab er zu.
    „Muss ich dich daran erinnern, dass dein Liebesleben nicht gerade der Stoff ist, aus dem Träume sind?“
    „Wenn du kein Omelett willst, solltest du verschwinden.“
    „Das hübsche kleine Ding, das aus dem Haus geschlüpft ist, als ich an der Tür stand – war sie das?“
    „Das war meine Schwester“, erwiderte Brad.
    Phil stand schwerfällig auf, als würde nur Brads Unterschrift unter einem Filmvertrag ihn vor einem frühzeitigen Ableben bewahren. „Na ja, wer immer sie ist, ich will ihren Namen. Vielleicht bringt sie dich zur Vernunft.“
    Brad lächelte. Meg brachte ihn zu etwas, das er lange nicht mehr erlebt hatte. Aber zur Vernunft?
    Niemals.
    Er tat Butter in die Pfanne, als Phil die Hintertür zuknallte.
    Willie winselte leise.
    „Du hast recht“, sagte Brad, „wahrscheinlich kommt er wieder.“
    Wie gelähmt stand Meg auf dem Flur des einzigen Hotels von Indian Rock. Sie wollte sich umdrehen und davonrennen, konnte es jedoch nicht.
    Ihr Vater streckte die Hand aus. „Ted Ledger“, sagte er. „Komm herein und lern deine Schwester kennen.“
    Ihre Schwester?
    Benommen betrat Meg die schlichte und rustikal möblierte Suite ihrer Mutter.
    Eve, feige wie immer, war nirgends zu sehen. Aber ein kleines, etwa zwölf Jahre altes Mädchen saß auf der Couch, die Hände schüchtern auf dem Schoß

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