Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
schuppenartige Zeugs ausrotten. Alles was kein Fell hat ist schlecht für alle restlichen Lebewesen. Dieser Drache hier scheint einer von der skrupellosen Art zu sein... du gehst doch nicht auf sein Flehen ein, oder?“ Velyne erschaudert etwas bei dem Gedanken an den Drachen und an das offene Maul mit diesen messerscharfen Reißzähnen, dass er ihm kurzzeitig entgegengestreckt hatte. Ich hätte tot sein können, dachte sich der Wolf.
„Nein, keine Sorge. Den lasse ich bestimmt nicht mehr frei. Aber du wirst sicher bald lernen, die Drachen, denen man vertrauen kann von den anderen Drachen zu unterscheiden. Es gibt sehr viele verschiedene Drachenarten. Ich habe sogar mal einen erwachsenen Drachen gesehen, der kleiner war, als ein Wolf“, sagte der Lindwurm lächelnd.
„So was gibt es? Und wie bald soll ich das lernen? Ich weiß nichts über Drachen. In meinen Augen sind Drachen brutale, schuppige und vor allem hungrige Wesen. Und wenn es verschiedene Arten gibt, müssen die ja auch verschieden Fähigkeiten haben, oder?" Inzwischen ließ der Kampf des Drachen in Lindwurms Magen nach. Er hatte keine Kraft mehr. Es war vorbei. Er konnte nicht mehr. Der Lindwurm achtete jedoch gar nicht auf das, was in ihm vorging.
„Oh ja, sie haben alle verschiedene Fähigkeiten. Es gibt Hunderte verschiedener Drachenarten. Aber du wirst vermutlich die meisten von ihnen niemals zu sehen bekommen. Manche Leben auch gar nicht in dieser Gegend, sondern zum Beispiel nur in tropischen Gegenden, oder auch in der Arktis. Überall kann man Drachen finden, wenn man nur gut genug nach ihnen sucht. Es ist normal, dass du Drachen für brutal hältst, denn Wölfe werden eben oft von ihnen gefressen. Aber ich habe sogar schon mal Vegetarierdrachen gesehen.“
„Ehrlich? Das glaub ich dir nicht. Das ist nicht böse gemeint, aber nach dem heutigen Tag kann ich das nicht glauben. Das Gefressenwerden an sich ist ja nicht so übel. Ich wurde ja auch schon ein paar mal gefressen. Hihi. Nur andere Drachen würden mich nie wieder rauslassen und dieser hier wollte mich sogar zerfleischen. Also ich bin skeptisch, was Drachen betrifft.“
„Das kann ich gut verstehen, Kleiner. Aber vielleicht triffst du ja mal einen von den netten und ungefährlichen Drachen. Du hast eben einen ziemlich üblen Drachen kennen gelernt und hast deshalb ein wenig Angst vor ihnen. Aber wenn deine Verletzung erst mal verheilt ist, dann wirst du auch bald vergessen, was er dir antun wollte. Es gibt eben leider auch Drachen, die ihre Beute zerfleischen. Auch wenn das nicht viele sind.“
„Hm, den nächsten Drachen, den ich sehe, werde ich versuchen am Hals aufzuschlitzen um ihn verbluten zu lassen. Ich kann mich mit denen nicht anfreunden“, erwiderte Velyne und schaute dabei auf seine Wunde „Ja, da bin ich mir sicher, dass werde ich machen.“
„Lieber nicht, Kleiner. Du könntest einen Unschuldigen verletzen. Und du willst dir doch nicht noch mehr Drachen zum Feind machen, oder? Außerdem sind wir Lindwürmer ja auch entfernt mit Drachen verwandt. Aber mich würdest du trotzdem nicht aufschlitzen, oder? Es ist besser, einen Drachen nicht einfach so aus Rachegelüsten heraus anzugreifen. Nicht immer haben sie feindliche Absichten.
„Nein dich würde ich niemals verletzen, selbst wenn ich eine Chance dazu hätte. Du hast Recht. Ich hätte wohl aus dem falschen Gefühl heraus gehandelt. Vielleicht war ich nur etwas geschockt, vor diesem Drachenangriff, da es auch mein erster war.“ sagte Velyne, als er zurück auf den Boden der Tatsachen geholt wurde. Der Drache strampelte noch etwas, hatte aber kaum noch Hoffnungen. „Lass mich raus. Hier drinnen ist es viel zu warm und zu glitschig... ich will auch ein artiger Drache sein“, konnte man von innen hören. Ob er die Wahrheit sagte oder log konnte man nicht wirklich erkennen, doch da dieser Drache meistens nur gelogen hatte, hörte der Lindwurm natürlich nicht mehr auf ihn. Der Drache wurde immer schwächer und schon bald hatte er kaum noch die Kraft, sich bemerkbar zu machen.
Der Lindwurm versuchte nicht auf die Worte des Drachen zu hören, da er sich sicher war, dass das ein Fehler sein würde. „Du kannst sagen, was du willst, Drache. Nach allem, was du schon versucht hast, könnte ich dir doch nie wieder vertrauen. Und deshalb bleibst du wo du bist“, knurrte der Lindwurm.
Der Drache strampelte weiter und weiter. Er wusste dass er nicht mehr lange hatte. „Ich will doch auch nicht, dass du mir vertraust,
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