Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
ich will nur dass du mich rauslässt“, sagte er schon ziemlich verzweifelt. Velyne lag zusammengekauert auf dem Bauch des Lindwurms .Er schlief inzwischen ein und versuchte sich von seinen Wunden ein wenig zu erholen.
„Und dann habe ich dich wieder am Hals und du schleichst uns heimlich nach? Vergiss es Und jetzt jammere mir nicht die Ohren voll.“ Als der Lindwurm sah, dass der Wolf eingeschlafen war, redete er etwas leiser, damit er ihn nicht gleich wieder aufweckte.
Velyne schien entspannt zu schlafen, er hatte auch einen anstrengenden Tag hinter sich. Der Drache wurde nur noch verzweifelter und stieß einmal heftig gegen den Lindwurm. Das konnte man von außen deutlich merken, da es Velyne beinahe vom Lindwurm beförderte. „Lass mich raus“, keuchte er verzweifelt. Der Drache war schon völlig am Ende mit seinen Nerven. Obwohl er anfangs ein sehr stolzer Drache gewesen war, schien er jetzt nur noch Todesangst zu haben, da es jederzeit mit ihm vorbei sein könnte. Dem Wolf hingegen riss es aus dem Schlaf, da er ungewollt geschubst wurde.
„Hör auf zu schreien, Drache. Das wird dir ja doch nicht helfen“, knurrte der Lindwurm und fing den Wolf auf, da dieser gerade fast von ihm heruntergepurzelt wäre. Lächelnd sagte der Lindwurm zu Velyne: „Ziemlich lästig dieser Drache. Sogar jetzt noch. Aber das wird wohl bald vorbei sein, dann stört nichts mehr deine Nachtruhe, Kleiner.“
Velyne schaute nur etwas verwirrt um sich. „Hm. Ja.“ Der Wolf gähnte. „Der ist schon etwas lästig.“ Man konnte den Drachen immer wieder um Gnade betteln hören, wobei er wahrscheinlich nicht der Erste war. Der rotbraune Drache wehrte sich aus Leibeskräften und wimmerte verzweifelt. Doch je mehr er sich wehrte, desto schwächer wurde er. „Ich habe den gar nicht Feuerspucken sehen.. Ich dachte das Machen alle Drachen“, sagte der Wolf.
„Feuerspucken... hm... ich glaube das kann der gar nicht. Sonst hätte er es doch bestimmt versucht. Gelegenheiten hätte er genug dazu gehabt. Aber das kann uns nur recht sein.“ Der Lindwurm streckte sich noch mal und ließ den Wolf sich wieder auf seinen Bauch legen. „Du solltest jetzt besser nicht zu genau auf den Drachen achten, denn der wird jetzt sicher ziemlich zu jammern anfangen. In dieser Beziehung sind Drachen fast wie Menschen. Menschen jammern auch immer bei jeder Kleinigkeit.“
„Hm ja Menschen kenne ich gut. War öfters in ihren Dörfern und hab mir manchmal Essen geklaut“, sagte Velyne und machte es sich wieder gemütlich. Der Drache wimmerte weiter und es schien, als würde er schon ein wenig heulen. Velyne legte seinen Kopf auf den Lindwurm nieder und spitzte seine Ohren. Obwohl es ihm nicht gefiel, wollte er alles mithören. Der Drache streckte sich, das konnte Velyne fühlen, doch der Lindwurm war erstaunlich elastisch.
Velyne konnte deutlich jede Bewegung spüren, die der Drache im Lindwurm verursachte. Trotzdem war es für den Wolf ein sehr bequemer Liegeplatz. Der Lindwurm streichelte dem Wolf noch etwas über den Rücken und schnurrte leise. Auch er war inzwischen ziemlich müde und hätte gerne etwas geschlafen. Daher hoffte er, dass der Drache endlich mit dem Wimmern aufhörte.
Der Drache wollte sein Schicksal nicht akzeptieren und drückte von Innen gegen den Lindwurm. Doch anstatt Widerstand zu spüren dehnte es sich nur. „Waren alle vorherigen Drachen so... so widerspenstig oder nur der hier?“ Der Drache drehte sich ein wenig hin und her, er wollte es einfach nicht wahr haben.
„Viele Drachen sind widerspenstig. Manche mehr manche weniger. Er gehört wohl zu der Sorte, die nicht wahr haben wollen, was mit ihnen passiert ist. Aber auch er wird es bald hinter sich haben und je mehr er sich bewegt, desto schneller wird sein Ende kommen. Mit jeder Bewegung regt er nämlich nur meine Verdauung noch zusätzlich an“, erklärte der Lindwurm.
Velyne nickte und kuschelte sich an den Lindwurm. Der Drache zappelte weiter und versuchte nun Velyne ins Gewissen zu reden. Immerhin war er auch der mental Schwächere von den Beiden. „Ich bitte dich Wolf, du kannst mich doch nicht so sterben lassen. Hilf mir“, wimmerte der Drache. Er schien sich jetzt auch nicht mehr zu schämen Schwächere um Hilfe zu bitten.
„Wie kannst du es wagen, den Wolf anzusprechen? Erst willst du ihn quälen und sogar töten und jetzt soll ausgerechnet er dir helfen? Hast du denn gar keinen Stolz in dir, Drache?“, knurrte der Lindwurm. „Du solltest dein
Weitere Kostenlose Bücher