Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
Velyne drauftrat und ihn im Traum tötete. Der Wolf dachte natürlich dass dies der Realität entsprach und hielt sich nun für einen tapferen Drachentöter.
„Velynes starkes Strampeln führte dazu, dass der Lindwurm mitten in der Nacht aufwachte. Kurz glaubte er, seine Beute wäre kurz davor, ihm zu entkommen und er zog mit aller Kraft fester zu. Doch bald merkte er, dass er damit Velyne und keine Beute verletzen würde und ließ schnell wieder los. Da es noch immer stürmisch war, kuschelte er sich wieder an den Wolf an.
Velyne keuchte kurz auf als der Lindwurm seinen Griff festigte. Der Traum schien kurz einen Filmriss bekommen zu haben, ging danach aber unvorzüglich weiter. Doch nach einiger Zeit wurde der Traum so abstrakt, dass es selbst für einen Traum zu bescheuert war und Velyne zum Aufwachen bewegte. „Mrrrr Fische... wo seid ihr?... Der... Drachentöter Velyne will Fische“, murmelte er im Halbschlaf.
Der Lindwurm bekam nur etwas von Drachentöter und Fischen mit, doch das führte nur dazu, dass sich seine Träume noch mehr in Richtung Wasser wendeten. Er murmelte etwas Unverständliches, was nicht wirklich Sinn machte und schlief weiter.
Schon bald zeigte die rote Morgensonne ihr Antlitz und Velyne murmelte noch immer von Fischen und schien den Traum für die Realität zu halten. „Mmh... Fische, lauft doch nicht weg... uuuh, seit wann könnt ihr denn fliegen?" fragte er im Traum und es hallte auch durch ihre Höhle in der Realität. Der Wolf drehte sich im Schlaf und gab nur Schwachsinn von sich.
Der Lindwurm kicherte, als er Velyne reden hörte und dachte sich: „Er muss wohl Hunger haben, wenn er dauernd von Fischen träumt. Vielleicht sollte ich ihm welche bringen." Ganz leise schlich der Lindwurm aus der Höhle um Velyne wenigstens ein oder zwei Fische zu fangen. Da es noch sehr früh am Morgen, und der See nicht weit weg war, würde er nicht lange brauchen. Er wollte zurück sein, bevor Velyne aufwachte.
Der schlafende Wolf bemerkte gar nichts. Weder, dass er ein klein wenig bewegt wurde als der Lindwurm sich davon schlich, noch dass es auch plötzlich kälter wurde. Der Traum hat ihn zu sehr mitgerissen als dass er aufwachen könnte. Der Traum änderte sich wieder schlagartig und ein neuer begann. Velyne hatte immer mehrere oft völlig verschiedene Träume pro Nacht. Plötzlich stand Noton, der schon längst im Magen des Lindwurms das Zeitliche gesegnet hatte, vor ihm und schien auf einen Kampf aus zu sein. Selbstverständlich war es nur ein Traum, doch wenn man träumt kann man es nicht mehr von der Realität unterscheiden, so machte sich Velyne bereit für einen harten Kampf um Leben und Tod... in seinem Traum.
Inzwischen schwamm der Lindwurm im See herum und kam mit drei ziemlich großen Fischen im Maul wieder heraus. Sofort machte er sich auf den Rückweg zu seiner Höhle. Er war noch ziemlich müde und hoffte, sich vielleicht noch eine Stunde hinlegen zu können. Erleichtert stellte der Lindwurm fest, dass Velyne noch immer schlief, als er wieder die Höhle betrat. Er legte die noch immer zappelnden Fische neben Velyne und fragte sich, ob der Wolf davon wohl aufwachen würde.
Velyne schien sich auch in der Realität abzurackern, als er im Traum kämpfte. Zwischendurch konnte er auch den delikaten Fischgeruch wahrnehmen aber hatte noch nicht realisiert, dass da Fische neben seiner Schnauze lagen. Der aktuelle Traum schien auch ein klein wenig zu verschwimmen und Velyne konnte kaum frei denken, wie es bei den meisten Träumen war. Nach einer Weile war der Traum und Noton gänzlich aus dem Bild seiner Vorstellungskraft verschwunden und Velyne wachte gleich darauf auch. Seine Augen waren etwas klein und verschlafen während seine Nase sich etwas rümpfte und den Fischgeruch wahrnahm. Ob er im Kampf gewonnen hatte wusste er nicht, es war letztendlich auch nur ein Traum gewesen, doch verschwitzt war der Wolf trotzdem.
„Ich hab dir Fische gebracht, Kleiner. Ich dachte mir, du würdest vielleicht ein paar Fische haben wollen", sagte der Lindwurm grinsend. und legte sich noch einmal gähnend in sein Nest. Schlafen konnte er allerdings nicht mehr. Draußen wurde es auch bereits hell und der Lindwurm konnte bei Tageslicht nie schlafen. Nur etwas dösen.
„Mh... Fische. Es hat doch Fische geregnet, oder?", fragte Velyne noch etwas unsicher und musste sich erst wieder in der Realität einfinden. Er konnte der Versuchung nicht widerstehen und nahm sich auch gleich den ersten zappelnden
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