Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
Leistung, Velyne. Das schafft nämlich kaum einer“, meinte der Lindwurm und schaute Velyne bei seinen etwas unbeholfenen Versuchen zu. Dabei grinste er ein wenig vor sich hin.
„Es war ja auch der letzte Stachel. Ich würde niemals gegen dich bestehen können, außer ich laufe früh genug weg. Aber, wie sind denn andere Lindwürmer? Sind die auch so freundlich wie du? Ich meine, du hast mich damals von deiner Speisekarte gestrichen, ansonsten hätte ich nie so viel erlebt und wäre höchstens passiv mit dir unterwegs gewesen“, fragte Velyne und grinste etwas. Die Wirkung schien langsam etwas nachzulassen.
„Tja... die meisten anderen Lindwürmer würden in dir wohl nur einen kleinen Leckerbissen für zwischendurch sehen. Sie würden dich alle sofort fressen, wenn sie dich erwischen würden und ich denke, keiner von ihnen würde dich lebend wieder rauslassen. Wir Lindwürmer sind gefährlich. Daran solltest du immer denken. Aber du hast Glück, dass es nur sehr wenige von uns gibt. Und die leben auch meistens weit voneinander entfernt.“
„Da hatte ich Glück dich zu treffen. Als du bei den beiden Drachen warst hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Dabei sind mir diese Fragen aufgekommen. Ich hoffe es stört dich nicht. Aber warum hast du mich damals verschont, wenn ich fragen darf?“ Velyne hatte über einiges nachgedacht. Er würde es dem Lindwurm wohl nie eingestehen, doch für Velyne hatte der Lindwurm den Platz von White Fang eingenommen und der Lindwurm war ein wesentlich besserer Bruder als White Fang. Doch er traute sich nicht das Thema jemals anzuschneiden, nicht dass der Lindwurm ihn dann dafür vielleicht nicht mehr mochte. Velyne wollte einfach nicht, dass der Lindwurm merkte, dass er bereits zu einer Art Ersatzbruder geworden war.
„Tja... du warst mir einfach sympathisch, Velyne. Und es kann eben manchmal vorkommen, dass ich meiner Beute auch noch eine Chance gebe. Und ich bin auch froh, dass ich es getan habe. Aber wenn dein Bruder nicht bei dir gewesen wäre, hätte ich dich wohl nicht mehr gehen lassen. So konnte ich mir deinen Bruder schnappen und hatte einen gleichwertigen Ersatz für dich. Hehehe“, meinte der Lindwurm. Er sprach ziemlich leise, damit nicht das halbe Wolfsrudel mithören konnte.
Velyne freute sich das zu hören. Über den Verlust seines Bruders war er inzwischen schon hinweg gekommen. „Aber wenn du hungrig bist... na ja dann muss ich nicht als Reservevorrat dienen oder?“, fragte er nochmals. Natürlich vertraute er dem Lindwurm, das konnte man buchstäblich riechen.
Inzwischen waren die Menschen im Lindwurm bewusstlos oder tot und keiner von ihnen bewegte sich mehr. Auch Velyne fühlte das, als er sich an den Lindwurm kuschelte.
„Hehehe. Nein. Natürlich würde ich dich nur zu gerne ab und zu mal verschlingen. Aber natürlich nicht verdauen. Du wirst immer lebend wieder rauskommen. Mach dir also keine Sorgen. Dir könnte ich so was nicht antun. Dazu mag ich dich zu sehr. Und es gibt auf jeden Fall genug für mich zu fressen. Das ist der Vorteil, wenn man so ziemlich alles frisst“, sagte der Lindwurm und schleckte genüsslich über Velynes Bauch.
Dieses Mal konnte Velyne den Schlecker spüren und ließ sich das mit einem lauten Schnurren anmerken. Überall kribbelte es, als die Betäubung aus dem Lindwurmstachel langsam nachließ. „Das freut mich. Ich würde mich wahrscheinlich nicht wehren da es mir gefällt, aber ich finde diese Vorliebe trotzdem komisch. Gut, dass es White nie erfahren wird, hehe. Ich glaube die Narkose schwindet. Das mache ich nie wieder. Ich hätte nicht gedacht, dass die Wirkung so stark ist.“
„Hehe. Na zumindest weißt du jetzt, wie sich so eine Narkose anfühlt. Das kann auf jeden Fall nicht schaden.“ Der Lindwurm schleckte Velyne gründlich ab und nahm ihn sogar einmal ganz in sein Maul. Die etwas geschockten Blicke der anderen Wölfe ignorierte er dabei. Er massierte Velyne mit seiner Zunge und ließ ihn dann gleich wieder aus seinem Maul raus, bevor die anderen Wölfe noch denken konnten, dass er noch Hunger auf Wölfe hat.
Wölfische Lutschbonbons
Velyne schnurrte und genoss es sehr. Ihn störte es schon lange nicht mehr, wenn er voll mit dem Sabber des Lindwurms war. Ganz im Gegenteil, er mochte das sogar. Die anderen Wölfe schienen leicht entsetzt zu sein. Sahen dann aber, dass der Lindwurm das extra für Velyne machte, hatten aber trotzdem kaum Verständnis dafür. „Hast du denn nicht Angst dass er dich mit
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