Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
mit Velyne über den See bis zum anderen Ufer.
Dem Wolf machte es einen Riesenspaß, er freute sich darüber, dass der Lindwurm auch ein wenig verspielt war. Das Festhalten war eigentlich ganz leicht und er stützte sich auch vorsichtig an den Stacheln ab. „Ich mag das sehr, muss ich sagen. Ein friedlicher See ist sicher genau das, was ein Lindwurm braucht. Aber ich bin ja etwas wasserscheu.“
Ab und zu tauchte der Lindwurm auch kurz unter. Da sich Velyne auf seinem Rücken festhielt, wurde er dabei immer mit unter Wasser gezogen. Doch der Lindwurm tauchte immer gleich wieder auf. Aber um Velyne ein wenig zu ärgern, drehte sich der Lindwurm um und schwamm ein Stück mit dem Bauch nach oben. Doch er drehte sich bald wieder um, damit Velyne nicht zu lange unter Wasser bleiben musste.
Als Velyne wieder an die Oberfläche kam hustete er etwas Wasser und sogar einen kleinen Fisch aus. Nun war er extrasauber und sein Fell natürlich wieder patschnass. „Du bist fies!“, brummelte er. Trotzdem hielt er sich noch so gut er konnte am Lindwurm fest, hatte sich beim Bewegen aber an einem seiner Stacheln gepiekst. „Au! Diese Dinger sind spitz!“
„Vorsicht Kleiner. Oh... zu spät.“ Da der Lindwurm die Wirkung seiner Stacheln auf andere Tiere gut kannte, schwamm er besser wieder zum Ufer und kroch aus dem Wasser. Denn er war sich nicht sicher, ob sich Velyne noch lange festhalten konnte. Es war auf jeden Fall besser, wenn die Wirkung der Stacheln an Land und nicht im Wasser einsetzte.
Velyne wurde etwas schummrig. Den Effekt der Stacheln hatte er schon fast vergessen. Seine Pfote blutete leicht und färbte das graue Fell etwas ein, aber es war nur ein kleiner Kratzer. „Ich glaube ich werde seekrank. Mir ist etwas schwindelig.“ Bei dem, nun erschwerten, Versuch sich nochmals festzuhalten gaben seine Vorderbeine etwas nach und er stach sich auch noch einmal unabsichtlich in die andere Vorderpfote.
„Hm ist wohl besser, wenn du dich am Ufer etwas hinlegst.“ Der Lindwurm schaffte es gerade so zu verhindern, dass Velyne ins Wasser fiel. Zum Glück war es nicht weit bis zum Ufer. „Keine Sorge Velyne. Es fühlt sich zwar ziemlich unangenehm an, aber es ist nicht gefährlich. Egal, an wie vielen Stacheln du dich stichst. Im schlimmsten Fall schläfst du ein paar Stunden.“
Velyne nickte erleichtert. Das Gefühl ganz hilflos zu sein, mochte er überhaupt nicht. „Kannst... du die nicht so kontrollieren... wie deine Fangzähne?“, fragte Velyne gähnend. Die Wirkung setzte bei seinem kleinen Wolfskörper schneller als erwartet ein und man konnte dem Wolf ansehen wie er dagegen ankämpfte nicht einzuschlafen.
„Nein, das kann ich leider nicht. Bei den Zähnen kann ich verhindern, dass Gift rauskommt, aber die Stacheln kann ich nicht so gut kontrollieren. Ich kann sie zwar eng an meinen Körper anlegen und auch wieder senkrecht aufstellen, aber die Wirkung lässt sich nicht vermeiden. Aber mach dir keine Sorgen. Es ist nicht schlimm. Wenn du einschläfst, dann bringe ich dich einfach zu den Wölfen zurück.“
Trotz all dem versuchte Velyne wach zu bleiben, doch die Strapazen hatten letzten Endes keinen Erfolg. Unwillig schlief er neben dem Lindwurm ein. An den Stacheln würde der Wolf wohl nie wieder herumspielen, falls er es in Erinnerung behalten konnte. Laut atmend konnte er spüren wie das Mittel seine Wirkung entfaltete und bald schon schlief der Wolf tief und fest, als wäre er in Narkose versetzt worden.
„Hm da schläft er schon. Und ich darf ihn jetzt wieder zu den Wölfen zurück tragen“, grummelte der Lindwurm. Doch vielleicht war es besser, einfach hier zu bleiben, bis Velyne wieder aufwachte. Es war nämlich gar nicht so leicht, einen schlafenden Wolf auf dem Rücken zu tragen, ohne dass der Wolf runterfiel oder sich womöglich noch einmal an den Stacheln verletzte. Der Lindwurm machte es sich also einfach neben Velyne bequem und schleckte den Wolf dabei schnurrend ab.
Velyne bemerkte in dem Tiefschlaf kaum was. Wenn er normal schlafen würde, hätte er das Abschlecken bestimmt gespürt. Doch irgendwie konnte er die Sicherheit fühlen, die ihm der Lindwurm gab, auch wenn man es ihm jetzt in diesem Zustand nicht anmerken konnte. Weit entfernt wartete das Drachenweibchen noch immer geduldig. Sie verspürte keinerlei Groll gegen die Wölfe. Sie wollte nur die Gewissheit, was mit ihren Jungen passiert war. Noch konnte sie nur vermuten und das Schlimmste ahnen.
Der Lindwurm war froh, dass die
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