Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
Sichtweite zu Velyne, um im Falle eines Falles sofort eingreifen zu können. Doch im Moment war alles friedlich und es sah auch nicht so aus, als wären irgendwelche Drachen in der Nähe.
Velyne blieb im Moment lieber am Ufer. Er fühlte sich schon etwas beunruhigt, aber Angst zu haben war etwas Gutes. Das hatte ihm der Lindwurm selbst einmal gesagt, daran konnte er sich jetzt erinnern. Am Boden ruhend sah er den Lindwurm beim Schwimmen zu. Der Anblick gefiel ihm immer sehr. Velyne mochte das Schwimmen jedoch selbst nicht so gerne. Nasses Fell war für ihn immer unangenehm.
„Du könntest auch mal wieder ein Bad vertragen, Velyne“, meinte der Lindwurm lachend. „Wenn du schön sauber bist, macht das Eindruck auf die anderen Wölfe. Besonders auf die Wölfinnen. Hehehe. Komm ruhig rein ins Wasser. Es ist nicht kalt.“ Der Lindwurm merkte, dass Velyne nicht so gerne nass wurde. Deshalb ärgerte er ihn auch ein wenig.
Velyne war nicht begeistert. Das Wasser an sich mochte er zwar, aber er hasste es wenn sein Fell danach für Stunden nass war. Dann war es immer so schwer und roch intensiv nach Wolf. „Ein Bad? Wieso denn? Bin ich wirklich schon so schmutzig?“ Wie jedes Mal, versenkte er seine Pfote etwas im Wasser und das Wasser war noch immer genauso nass, wie Tage zuvor.
Der Lindwurm lächelte. „So ein bisschen Wasser wird dir schon nicht schaden. Du bist zwar nicht schmutzig, aber je sauberer ein Wolf ist, desto lieber ist mir das. Hehehe. Du kannst dich ja dann etwas in die Sonne legen. Da wirst du schnell wieder trocken.“ Manchmal war der Lindwurm ganz froh, dass er kein Fell hatte. Er konnte jederzeit ins Wasser gehen, ohne danach lange nass zu sein.
Etwas missmutig starrte Velyne das reflektierende Nass an. „Aber... aber warum ist es von Bedeutung? Das macht für einen Lindwurm doch nichts, ob ein Wolf sauber oder dreckig ist, oder?“ Der Wolf wollte es einfach nur wieder hinauszögern ins Wasser zu gehen. Auch wenn er die Erfrischung jedes Mal aufs Neue mochte.
„Es macht mir nichts aus, aber ich kuschle mich lieber an saubere Wölfe als an schmutzige. Und jetzt komm schon rein ins Wasser. An einem so heißen Tag ist das genau die richtige Abkühlung. Ich frage mich eh, wie man es schafft, mit einem Fell bei der Hitze nicht zu schwitzen“, meinte der Lindwurm kichernd.
Wenn Velyne seine Pfoten so ansah war es schon richtig. Sein Fell war dort schon etwas dreckig. Ohne lange zu zögern, und zuerst gegen seinen Willen, sprang Velyne ins Wasser. Es war immer anfangs schwer, aber wenn er einmal im Wasser war, gefiel es ihm dann doch. „Aber, ich wäre gerne schmutzig. Da wirkt man so schön abschreckend“, meinte der Wolf und lachte halblaut.
„Hm. Ja, das stimmt schon. Wenn man sehr schmutzig ist, könnte das schon abschreckend wirken. Aber es ist kein wirklicher Schutz. Drachen würden dich wohl nicht verschonen, nur weil du schmutzig bist. Du schreckst damit höchstens andere Wölfe ab. Die würden es sicher nicht mögen, wenn du aussiehst, als hättest du dich im Schlamm gewälzt. Hihihi.“
„Hehe, ich weiß. Aber... aber schmutziges Futter wird doch in der Regel eher in Ruhe gelassen, als sauberes, nehme ich einmal an und außerdem habe ich immer einen Schlafplatz in der Höhle mit fünf Metern Abstand zu den Anderen.“ Ein Grinsen kam über Velynes Schnauze und er spritze aus Spaß dem Lindwurm etwas Wasser ins Gesicht und tauchte sofort danach unter.
Da der Lindwurm ohnehin schon nass war, ließ er sich nass spritzen. Das störte ihn gar nicht. Auch er tauchte etwas unter und folgte Velyne. Er hatte keine Mühe, dem Wolf zu folgen. „Ja, aber ich würde vielleicht auch einen fünf Meter Abstand zu dir einhalten. Also nichts mit kuscheln, wenn du zu schmutzig bist. Hehehe.“
Um den Lindwurm verstehen zu können, musste der Wolf natürlich auftauchen. Und um etwas erwidern zu können, war es noch wichtiger, nicht mit dem Kopf unter Wasser zu sein. Doch lange hielt es Velyne nicht unter Wasser aus. Schon nach ein paar Sekunden musste der Wolf wieder auftauchen. „Ich glaube das Tauchen überlasse ich lieber einem Lindwurm, hehe. Aber das wäre schon gemein wenn du da einen fünf Meter Abstand von einem schmutzigen Velyne halten würdest. Ich beiße ja nicht.“
„Na ja, jetzt bist du ja nicht mehr schmutzig. Da muss ich keinen Abstand halten. Hehehe.“ Der Lindwurm tauchte direkt unter Velyne wieder auf, so dass Velyne plötzlich auf Lindwurms Rücken saß. Dann schwamm er
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