Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
sollte ich dich belohnen und dir mehr als einmal die Gelegenheit geben, verschlungen zu werden.“ Normalerweise würgte der Lindwurm seine Beute zwar nicht wieder hoch, doch in diesem Fall machte er eine Ausnahme, da es dem Wolf wirklich gefallen hatte. Und der Wolf könnte wirklich ein nettes Spielzeug für den Lindwurm sein. Der Lindwurm liebte es, lebende Wölfe oder andere Tiere zu verschlingen. Und hier hatte er zum ersten Mal in seinem langen Leben ein Wesen gefunden, dass sich tatsächlich freiwillig verschlingen lassen wollte und es auch noch genießen konnte. Es dauerte nicht lange, bis sich der Wolf wieder in Lindwurms Maul befand.
Velyne winselte leise, als ihn der Lindwurm wieder hoch würgte. Er spürte, wie sich der Magen zusammenzog und er wieder nach oben befördert wurde. Langsam aber stetig. Es war fast wo, als würde er den Verschlingvorgang noch einmal rückwärts erleben. „Ich habe mich noch nie so gut gefühlt wie jetzt“, freute sich der kleine Wolf und lächelte. Als er in Lindwurms Maul ankam wartete er gespannt was der Lindwurm nun tun würde.
„Lust auf einen zweiten Durchgang, Kleiner? Keine Sorge. Ich habe eben beschlossen, dich am Leben zu lassen. Du bist der netteste Wolf, der mir je begegnet ist. Einen Wolf wie dich habe ich noch nie getroffen. Und es wäre eine Schande, wenn du sterben würdest.“
„Du... du wirst mich leben lassen?“
„Ja. Ich mag dich nämlich.“
Der Lindwurm drehte den Wolf um und hatte jetzt vor, ihn diesmal mit den Füßen und nicht mit dem Kopf voran zu verschlingen. Er freute sich, dass er einmal ein Opfer gefunden hatte, mit dem er das machen konnte. Allerdings ließ er sich viel Zeit dabei. Nur ganz langsam, begann er, den Wolf abermals zu verschlingen.
Velyne spielte natürlich wieder mit. Er genoss jede einzelne Sekunde davon. „Das ist unbeschreiblich, ich bin froh, dass ich nicht weggelaufen bin“, sagte er glücklich und entspannte sich weiter um den Schluckvorgang genießen zu können.
Der Lindwurm hatte auch diesmal keine Schwierigkeiten damit den Wolf zu verschlingen. Mit den Hintern voran war es zwar etwas schwieriger, doch das Wolfsfell war inzwischen so glitschig und durchnässt, dass der Wolf ohne Probleme den Lindwurmhals hinunterrutschte. Normalerweise verschlangen Lindwürmer ihre Beute meist mit dem Kopf voran. Genauso wie Schlangen. Aber gelegentlich machte es auch Spaß es mal andersherum zu versuchen. Der Lindwurm ließ sich dabei Zeit, um es dem Wolf so angenehm wie möglich zu machen und hoffte nur, dass der andere Wolf nicht zufällig hierher kam, und ihn dabei ertappte, wie er dessen Bruder verschlang.
Der kleine Wolf genoss es wieder in vollen Zügen. Man konnte es ihm auch anmerken. Er drückte seine Schnauze gegen die muskulösen Speiseröhrenwände des Lindwurms, während er wieder weiter nach unten befördert wurde. Schließlich kam er erneut im Magen des Lindwurms an und lächelte wieder zufrieden. „Wow! Vor ein paar Stunden hätte ich nicht gedacht, dass ich mich freiwillig opfern würde, aber das ist es auf jeden Fall wert“, sagte Velyne glücklich.
„Du musst dich nicht opfern, Kleiner. Ich habe doch gesagt, dass ich dich verschonen werde. Du bist noch jung und hast sicher noch ein langes und interessantes Wolfsleben vor dir“, erwiderte der Lindwurm lächelnd.
„Wir Lindwürmer hätten es viel leichter, wenn es mehr Wölfe, wie dich gäbe.“ Natürlich wollte der Lindwurm den Wolf noch ein wenig verwöhnen, doch da er nicht genau wusste, wie lange es der Wolf unbeschadet in im aushalten konnte, würgte er ihn kurz darauf wieder hoch. Er schleckte ihn gründlich mit seiner Zunge ab und ließ dabei keine Stelle aus. Zumindest konnte er so noch etwas von dem appetitanregenden Wolfsgeschmack aufnehmen. Irgendwie hatte es dieser Wolf geschafft, das Herz des Lindwurms zu gewinnen. Und das war eine erstaunliche Leistung, denn der Lindwurm war immer ein kaltblütiger und unbarmherziger Jäger gewesen. Doch plötzlich war das anders. Diesen Wolf konnte der Lindwurm einfach nicht töten. Verschlingen ja, aber nicht verdauen.
Der Wolf entspannte sich völlig und ließ den Lindwurm machen was er wollte. Er wusste er konnte nicht entkommen und das wollte er auch gar nicht. Als der Lindwurm, Velyne über das Fell am Bauch leckte, gefiel dem Wolf das besonders und er strahlte über das ganze Gesicht.
Der Lindwurm schnurrte und kraulte Velyne über sein Fell. Doch dann sagte er: „Wenn ich dich doch noch
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