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Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Titel: Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Volpert
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vielleicht  sogar beide auf einmal schnappen. Nur noch ein paar Meter näher, dachte er sich. Dann kann ich sie mit beide schnappen.
    „Hey warte mal kurz White. Ich habe so ein komisches Gefühl.“ Der jüngere der beiden Wölfe sah sich nervös um. „Hm, komisch. Da ist nichts.“
    „Hören wir besser auf zu blödeln und konzentrieren uns jetzt auf die Umgebung. Falls es hier doch Drachen gibt, sollten wir es dann wenigstens rechtzeitig merken“, sagte White Fang. „Hast recht. Ich fühle mich nur so seltsam. Als ob ich ständig angestarrt werden würde“, fügte Velyne hinzu.
    „Hast du etwa immer noch Angst in der Dunkelheit, Velyne? Ich dachte, diese Phase hättest du inzwischen hinter dir gelassen“, erwiderte White Fang etwas spöttisch.
    „Verdammt. Sie scheinen misstrauisch zu werden. Ausgerechnet jetzt“, dachte sich der Lindwurm ärgerlich und nahm sich vor, seine nächste Chance augenblicklich auszunutzen und gar nicht erst zu zögern. Er war noch immer sehr dicht an den Wölfen dran und er hoffte, dass sie ihn nicht wittern konnten. Der Lindwurm konnte die beiden Leckerbissen jedenfalls sehr deutlich riechen.
    „Nein White. Das ist es nicht. Ich habe Angst da ist irgend etwas...“
    „Was ist los? Was hast du?“, fragte White Fang neugierig. „Na ja also vor ein paar Minuten kam es mir so vor als ob ich einen Wolf gehört hätte, aber ich glaube ich habe mir das nur eingebildet. Aber irgendwie scheine ich seitdem Verfolgungswahn zu haben“, erzählte Velyne ängstlich. „Ach komm! Wenn echt andere Wölfe hier in der Nähe wären, dann hätten sie mehrmals geheult um mit uns Kontakt aufzunehmen“, antwortete White mit ruhiger Stimme.
    Der Lindwurm war sich nicht sicher, ob es sinnvoll wäre, noch einmal zu heulen, doch er beschloss, das Risiko einzugehen. Schon immer hatte er Tierstimmen sehr überzeugend nachmachen können. Allerdings vergrößerte er vorher den Abstand zu den beiden Wölfen etwas, damit es sich nicht so nah anhörte. Da es inzwischen Nacht geworden war, würde man ihn sicher nicht so schnell sehen, dachte er sich und begann zu heulen.
    „Da schon wieder. Ich habe es doch gesagt“, rief Velyne hektisch. „Ja diesmal habe ich es auch gehört. Ich werde gleich mal nachsehen.“ Velyne hielt seinen Bruder zurück. „Nein diesmal werde ich gehen. Schließlich will ich mutiger werden und das ist der erste Schritt, den ich machen muss. Immerhin sind es unsere Artgenossen.“
    White Fang grinste. „Ich sehe du lernst bereits.“
    Der Lindwurm lächelte. Das lief ja besser, als er zu hoffen gewagt hatte. Noch einmal heulte er, um den Wolf dadurch genau zu sich zu locken. Dann musste er ihn nur noch möglichst lautlos ausschalten. Doch das würde er schon schaffen, dachte er sich und wartete gespannt auf den Wolf.
    Velyne ging immer weiter in die Richtung des Heulens. Getrieben von Mut und gebremst von Angst. „Keine Angst Velyne, du hast keine Angst", sagte er immer wieder wiederholend zu sich selbst.
    Der Lindwurm konnte den Wolf jetzt bereits sehen und machte sich auf einen Angriff bereit. Nur noch ein paar Meter näher... und dann ... Der Lindwurm verhielt sich jetzt ganz still und wartete, bis der Wolf auch wirklich nahe genug war. Der erste Angriff musste bereits erfolgreich sein und möglichst so, dass der zweite Wolf gar nicht erst mitbekam, was geschah.
    Velyne ging immer weiter und weiter. „H... Hallo? Wo seid ihr? I... Ich bin ein Wolf wie ihr. Ich will euch nichts böses“, sagte Velyne ängstlich und suchte die Gegend ab.
    Der Lindwurm verstellte seine Stimme und antwortete leise: „Hallo... Komm näher, kleiner Wolf.“ Zum Glück war es so dunkel, dass der Wolf den Lindwurm erst im letzten Moment erkennen könnte und da wäre es bereits zu spät für ihn, um noch entkommen zu können. „Du bist aber ein hübscher Wolf, Kleiner“, sagte der Lindwurm und amte dabei die Stimme einer Wölfin ziemlich überzeugend nach. Jetzt war der Wolf in Reichweite. Nun musste er ihn nur noch erwischen.
    „Wo bist du denn? Zeig dich mal.“ Velyne war etwas verlegen aber auch angetan von der liebreizenden Stimme. Neugierig suchte er die Umgebung ab und freute sich schon eine hübsche Wölfin zu treffen.
    „Hier bin ich, Kleiner“, sagte der Lindwurm und schnellte nach vorne und erwischte den Wolf schon im ersten Versuch. Um ihn keine Chance auf eine Flucht zu lassen, wickelte er seinen langen Körper wie eine Schlange um den Wolf. „Überraschung, Kleiner. Tut mir

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