Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
leid, aber ich bin keine Wölfin. Aber keine Sorge. Wir beide werden bestimmt auch eine Menge Spaß miteinander haben“, sagte der Lindwurm leicht sabbernd.
„Ach du bist es nur“, meinte der Wolf ein wenig enttäuscht. Überraschenderweise hatte Velyne gar keine Angst vor dem Lindwurm, da er auch noch nicht wusste was er von ihm wollte. An eine Gefahr dachte der unerfahrene Wolf jedenfalls nicht. „Spaß haben, und wie?“, fragte der junge Wolf neugierig und schaute dabei den Lindwurm an.
„Oh das wirst du gleich sehen, Kleiner“, sagte der Lindwurm und schleckte dem Wolf mit seiner Zunge über die Schnauze und schnurrte dabei leise. „Du bist ein sehr hübscher Wolf. Weißt du das? Und wenn du brav bist, dann werde ich ganz sanft mit dir umgehen“, meinte der Lindwurm und noch immer war nicht klar, was er wirklich mit dem Wolf vorhatte.
Der Wolf hingegen zeigte keinen Ansatz von Widerstand. Ganz im Gegenteil, es schien ihm sogar zu gefallen, als ihm der Lindwurm über die Schnauze schleckte. „Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie gefällt mir das“, stammelte der Wolf leise vor sich hin und lächelte. Noch immer war er sich nicht bewusst, was für eine Gefahr ihm drohte.
„Das ist gut. Sogar sehr gut, Kleiner. Dann hast du doch sicher nichts dagegen, wenn wir ein kleines Spielchen miteinander spielen? Es geht darum, dass du mir beweist, dass du ein mutiger Wolf bist. Du bist doch mutig, oder?“ Der Lindwurm öffnete sein Maul, so dass der Wolf direkt hineinsehen musste. „Gehe mal da hinein und weiter bis ganz nach hinten. Nur die mutigsten Wölfe trauen sich das.“
„Gut, mach ich gerne“, sagte Velyne ohne eine Spur von Angst. Eigentlich ging es ihm gar nicht darum seinen Mut zu beweisen. Velyne wusste dass er nicht sehr mutig war. Doch irgendwie hatte er Gefallen daran gefunden, als er von diesem Lindwurm abgeschleckt wurde und dieses Lindwurmmaul fand er auch sehr faszinierend. Aus diesem Grund spielte er auch bei diesem Spielchen mit.
Der Lindwurm lächelte und öffnete dann leise zischelnd sein Maul so weit es ging. „Na dann komm rein, kleiner Wolf. Wenn du dich traust, dann werde ich dich auch noch ein wenig zur Belohnung abschlecken. Das wird dir bestimmt gefallen.“
Ohne zu zögern machte Velyne alles was der Lindwurm von ihm verlangte. Begleitet von Ungewissheit, weil er einfach nicht verstand, was der Lindwurm von ihm wollte. Aber das war dem jungen Wolf in diesem Moment egal. Willig kroch er in das Maul des Lindwurms hinein. Es störte ihn dabei auch nicht, dass sein Fell schon bald ziemlich mit Sabber bedeckt wurde. Es gefiel ihm einfach, dieses Lindwurmmaul mal ganz aus der Nähe sehen zu können und es bereitete ihm sogar Freude.
Gierig schleckte der Lindwurm über das Fell des Wolfes. Es schmeckte hervorragend. Wie jeder Wolf, der bisher vom Lindwurm gefressen wurde. Nun, da er ihn schon mal in seinem Maul hatte, würde er ihn ganz sicher nicht mehr gehen lassen. Doch er wollte es so lange wie möglich genießen. Schließlich kam es nur selten vor, dass ein Wolf tatsächlich freiwillig in sein Maul kletterte. Die Wahrheit war, dass so etwas bis zum heutigen Tag noch nie passiert war.
Genauso wie der Lindwurm genoss es auch der kleine Wolf. Er hätte nie gedacht, dass in einem Maul zu sein und dort abgeleckt zu werden, ihm so eine Freude bereiten könnte. Er wälzte sich hin und her und rief nicht nach seinem Bruder und versuchte auch nicht zu fliehen. „Das Spiel gefällt mir“, sagte Velyne und lächelte.
Der Lindwurm lächelte auch und dachte sich: Ob es ihm wohl auch noch gefällt, wenn ich ihn verschlinge? Vorsichtig und ganz langsam schloss der Lindwurm sein Maul hinter dem Wolf und schleckte ihn noch einmal gründlich ab, damit es dem Wolf nicht gleich auffiel, dass er langsam immer weiter auf Lindwurms Rachen zurutschte. Ganz langsam beförderte der Lindwurm den Wolf weiter nach hinten.
Velyne mochte es noch immer und dachte gar nicht an eine Gefahr. Der junge Wolf schloss seine Augen. Er bemerkte was der Lindwurm nun vorhatte. Doch es schien ihm nicht zu stören, denn ansonsten hätte er sich spätestens jetzt zur Wehr gesetzt. Er entspannte sich und genoss weiterhin das ganze Geschehen.
Der Lindwurm schnurrte jetzt leise und genüsslich, wie immer, wenn er eine Beute verschlang. Und dieser Wolf gefiel ihm. Vorsichtig brachte er den Wolf mit seiner Zunge in eine passende Position, um ihn leichter schlucken zu können. Mit dem Kopf voran, dachte er sich,
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