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Ein Macho auf Abwegen

Ein Macho auf Abwegen

Titel: Ein Macho auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hitzblech
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der
Fahrer. Ich lasse mich nicht so gerne überholen und erst recht nicht
ausbremsen. Niemand wird uns auseinanderbringen. Nobody, hörst du? – Alles wird
gut! Das verspreche ich dir!“
    Als sie das Grundstück der Stevens-Villa erblickte, fragte
sie sich erneut: Das soll also dein neues zu Hause sein? Ob ich mich da drinnen
jemals wohlfühlen kann? Würde sie sich nicht eher wie Marcs Gast vorkommen?
Nichts ist von mir, nichts habe ich ausgesucht!
    Alles in diesem riesigen Domizil hatte mit ihrer Person rein
gar nichts zu tun. Das ist das erste Mal, seitdem ich mein Elternhaus verlassen
habe, dass ich irgendwo wohne, ohne die Möbel, Tapeten oder irgendwelche
Accessoires ausgewählt zu haben, dachte sie pessimistisch. Am Anfang ihrer
Beziehung zu Ángel hatte sie sämtliche Einrichtungsgegenstände für das
Penthouse ausgesucht und gekauft. Ángel hatte sich ganz auf ihren guten Geschmack
verlassen und sie bei der Einrichtung ihrer Wohnung schalten und walten lassen.
Und ihr kleines Hamburger Liebesnest hatte sie mit so wenigen Mitteln, jedoch
mit Hilfe ihrer neuen Freundinnen, mühsam renoviert und hergerichtet. Jeden
kleinsten Gegenstand, bis hin zum allerletzten Kaffeelöffel, hatte sie mit viel
Liebe zum Detail angeschafft. Selbst ihr Kellerloch in Köln hatte ihre
Handschrift getragen. Und jetzt sollte sie in den komplett eingerichteten und
gigantischen Prachtbau ihres Geliebten einziehen.
    Sie schaute noch einmal still zu Marc hinüber. Er bemerkte
sofort ihren melancholischen Blick, der unheilvoll auf ihm lag. „Weißt du noch,
was du mir in Barcelona über deinen Traum als kleines Mädchen erzählt hast?“
Christina nickte schweigend. „Stell’ dir einfach vor, ich sei dein Prinz, der
dich aus dem hundertjährigen Schlaf gerettet hat, und dich nun auf seinem
schwarzen Rappen in sein Schloss bringt, um dich für die nächsten hundert Jahre
glücklich zu machen.“
    Es war ja eigentlich wirklich so. Marc hatte sie aufgeweckt,
sie gerettet und brachte sie gerade in sein Schloss, welches inmitten der
Burgmauern ein sicherer Unterschlupf für sie werden sollte.  Auch wenn es nicht
der schwarze Hengst war, den er ritt, sondern der schwarze Geländewagen,
welchen er gerade steuerte, es hatte schon so etwas von Prinzessinnenrettung.
    Ja, er beabsichtigte mit ihr gemeinsam glücklich zu werden.
Ja, Marc wollte sie glücklich machen. Das wusste sie sehr genau. Aber hatte er
nicht vorhin den Mund ein wenig zu vollgenommen und ihr ein bisschen voreilig
versprochen, dass alles wieder gut würde, dass Nichts und Niemand ihr Glück
zerstören könnte? – Wieso war er sich dessen so sicher? Er musste sich doch an
einer Hand ausrechnen, welche Lawine jetzt auf sie zurollen würde.
    Bis Marc ihr die Wagentüre öffnete, hatte sie sich in ihrer
Phantasie bereits ausgemalt, was alles passieren könnte und sah sich schon
wieder allein, ohne ihn.
    „Was ist denn nur mit dir los, Christina? – Komm’ schon!
Steig’ aus! – Willkommen, in deinem neuen zu Hause!“
    Sie konnte seine Fröhlichkeit überhaupt nicht
nachvollziehen. Woher nahm er nur seinen Optimismus? „Marc, was wird bloß aus
uns werden? – Ich habe Angst dich zu verlieren, und das alles nur, weil ich
dich angerufen habe. Ich hätte diese Pressefritzen aushalten und das alleine
durchstehen müssen, aber ich habe ja nichts Besseres zu tun, als dich um Hilfe
zu bitten! – Marc, wenn jetzt alles schief läuft, dann nur durch meine Schuld.
Ich bin so dermaßen bescheuert!“ Marc beugte sich zu ihr auf den Beifahrersitz
und küsste sie kurz. „Nein, Christina! Den Schuh musst du dir überhaupt nicht
anziehen! Ich habe die ganze Sache verbockt. Ich alleine, verstehst du? Ich
hab’s versaut, weil ich eigentlich hätte wissen müssen, wie man sich in solchen
Situationen verhält. Wenn das morgen durch die Presse geht, dann nur, weil ich
mich vollkommen daneben benommen habe. Mach’ dir keine Sorgen! Das wird schon
irgendwie!“
    „Denkst du, du bekommst das wieder hin?“, fragte Christina
skeptisch nach. „Ja, lass mich’ mal machen, okay?“
    „Und was hast du vor?“
    „Vielleicht sollten wir einen offiziellen Pressetermin
machen, wo ich dich der Öffentlichkeit vorstellen kann, Christina. So bekämen
die ihre Story mit Fotos, aber nur so wie wir es wollen. Damit bin ich in den
letzten Jahren am besten gefahren!“
    „Nein, Marc!“, antwortete Christina entschieden. „Das kommt
überhaupt nicht in Frage! Schlag’ dir das ein für alle Mal aus

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