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Ein Macho auf Abwegen

Ein Macho auf Abwegen

Titel: Ein Macho auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hitzblech
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dich bitte nicht mehr! Unser Leben fängt ab
heute erst so richtig an. Soll ich dir nicht lieber erzählen, wie wir dem
Autokaiser die Filmchen abgeknöpft haben, und wie ich dem Fettsack seine Visage
poliert habe?“
    „Echt? Hast du?“ Christina musste nun doch lachen. „Du
entwickelst dich ja zu einem regelrechten Schläger! Und das nur meinetwegen!“
    „Ja, und deshalb hat Henning heute früh auch noch eins aufs
Maul bekommen.“
    „Aber Marc! Henning ist doch dein Freund!“
    „Er hat dich beleidigt, und das darf keiner. Da sehe ich
rot, verstehst du?“
    Marc erzählte ihr jedes kleinste Detail seiner Málaga-Reise.
Vom ersten Kontakt mit Pilar über den Besuch bei der abgewrackten Ex-Nutte, von
der gemeinsamen Suche mit Manuel nach der Minikamera im Penthouse, bis zur
Stippvisite beim Autokaiser.
    „Und sie hat euch das Video einfach so gegeben?“, wollte
Christina wissen. „Natürlich nicht. Dafür hat sie mir 10.000 in bar
abgeknöpft“, klärte Marc sie auf. „Euro?“, fragte Christina ungläubig.
„Natürlich Euro! Peseten wollte sie nicht.“
    „Und Isabel? Hast du sie auch kennen gelernt?“
    „Nein, leider nicht. Manuel wollte es nicht. Deine Tochter
hat offensichtlich ein relativ vertrautes Verhältnis zu ihrer Tante, und dein
Sohn hatte ziemliche Bedenken, dass seine Schwester ihr alles anvertrauen
würde. Wir haben ein Abkommen geschlossen: Ich hatte zu bestimmen, wann du
eingeweiht werden solltest, und er wollte über den Zeitpunkt entscheiden, es
seiner Familie mitzuteilen. Wir waren uns darüber sehr einig, dass außer Pilar,
ihm und mir, niemand etwas erfahren sollte, bevor die ganze Sache nicht hieb-
und stichfest wäre.“
    „Jetzt ist mir auch klar, warum du dir deiner Sache so
sicher warst, heute Morgen und neulich, als der ganze Pressehaufen vor meiner
Tür stand.“
    „Es wird alles gut, Christina! Das habe ich dir ja schon
gesagt. Niemand wird sich uns noch in den Weg stellen können.“
    Marc stand auf. „Ich gehe noch ein bisschen ins Studio. Du
willst doch bestimmt ein wenig telefonieren, oder?“ Christina schaute ihn
fragend an. „Mit wem?“
    „Vielleicht mit Spanien“, schlug er grinsend vor und
verschwand in Richtung Keller. Er wollte sein neues Lied fertigmachen, welches
er für Christina geschrieben hatte. Heute war genau der richtige Tag, um es zu
vollenden.
    Christina überlegte hin und her. Nur zu gerne hätte sie mit
Manuel gesprochen, doch bei dem Gedanken rutschte ihr das Herz in die Hose. Was
sollte sie ihm sagen? Wie würde ihr Sohn auf sie reagieren? Sollte sie nicht
lieber zuerst einmal mit Pilar sprechen?
    Sie wählte die Nummer ihrer Anwältin.  „Du weißt alles,
Christina?“, rief ihre Freundin erstaunt aus. „Ja, es ging hier heute alles
durch die Presse. Ein Reporter hatte alles über mich herausbekommen. Doch ein
Fernsehteam ist nach Marbella gefahren, um die Hintergründe in Erfahrung  zu
bringen. Stell dir vor! Manuel war im Fernsehen! Er möchte mich bald sehen,
Pili! Ist das nicht wunderbar?“
    „Ja, corazón. Wir sind wirklich fast am Ziel. Dein Marc hat
sich mächtig für dich ins Zeug gelegt. Ein toller Mann ist das! Lass den bloß
nicht wieder los, hörst du?“
    „Niemals, ich kann ohne ihn nicht mehr leben. Ich habe das
Gefühl zu ersticken, wenn er nicht da ist. Er gibt mir so viel Sicherheit, ich
kann mich voll und ganz auf ihn verlassen. Pili,  er hat mir heute einen Antrag
gemacht, und ich habe natürlich ja gesagt“, klärte Christina ihre Freundin
stolz auf. „Oh, Christina, ich freue mich ja so für dich! Du hast es verdient
endlich wieder glücklich zu sein!“ Christina bemerkte ein leichtes Zittern in
Pilars Stimme. Ihre Freundin war absolut gerührt von dieser Neuigkeit. „Dein
Leben kommt nun endlich wieder in die richtige Bahn, Christina. Du hast einen
Mann gefunden, der dich aufrichtig liebt und noch dazu verdammt gut aussieht,
hast offensichtlich ein wunderschönes Zuhause, deine Kinder wollen den Kontakt
mit dir wieder aufleben lassen ... Was will man mehr? Da kann man ja richtig
neidisch werden!“ Pilar hatte ihren schwachen Moment überwunden und lachte
schon wieder fröhlich ins Telefon. „Du Pili! Gibt es denn etwas Neues über das
Wiederaufnahmeverfahren? Manuel sagte in dem Interview, dass alles reine
Formsache sei, und ich mit einem Freispruch rechnen könnte.“
    „Ja, das ist auch so. Ich telefoniere fast jeden Tag mit dem
Staatsanwalt. Er hat die Beweismittel zugelassen und

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