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Ein Macho auf Abwegen

Ein Macho auf Abwegen

Titel: Ein Macho auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hitzblech
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das wäre die einzige Möglichkeit, diese beiden Turteltäubchen
auseinander zubringen!“, rief er aufgewühlt. Wer konnte ihm bei diesem Plan
behilflich sein? Welche Frau könnte Stevens aus dem Konzept bringen? Er
brauchte einen Profi, jemanden, der Marc wie seine Westentasche kannte. Ein
Mädchen, welches um seine Schwächen wusste und ihn ein wenig aufs Glatteis
führen würde. Ja, er würde Stevens eine Falle stellen und so diese verdammte
Hochzeit zu verhindern wissen. Ein Marc Stevens unter der Haube! Der bildete
sich doch wohl nicht wahrhaftig ein, er könnte mit einem
Ich-bin-ein-treusorgender-Ehemann-Image noch irgendeine Platte verkaufen!
    Henning griff erneut zum Telefon, denn es gab seines
Erachtens nur eine einzige Person, welche er sich für sein Vorhaben zunutze
machen konnte. Für einen schönen Batzen Geld würde Babsie Bachmaier dem
glückstrahlenden Brautpaar Stevens-Klasen das Leben herzlich gerne etwas schwer
und diesen verdammten Hochzeitsplan zunichtemachen.
    Babsie erklärte sich mit Hennings Vorschlag sofort
einverstanden. Nun musste nur noch Eickermann mit eingebunden werden, und die
geheime Henning-Mission konnte beginnen. Er würde Babsie über sämtliche
öffentlichen Termine des Superstars und Noch-Junggesellen informieren, damit
diese dann ihre Schlinge um den Hals ihres Ex-Lover, selbstverständlich unter
der Linse des Paparazzo, ziehen konnte.
    „Okay, Marc! Du wolltest es so! Auf in den Kampf! Mal sehen,
wer am Ende zuletzt lacht!?“
     
    Christina hockte zusammengekauert in der Sofaecke. Sie war
genauso niedergeschmettert wie an dem Abend, an dem sie ihm alles gebeichtet
hatte. „Hey, Prinzessin! Was ist denn mit dir los? Freust du dich denn gar
nicht über die guten Nachrichten?“ Sie schaute ihn nicht an, als sie ihm
antwortete. Sie schien lediglich einen Punkt an der Zimmerdecke zu fixieren.
„Du hast mich also ...“
    „Ich wollte dich nicht anlügen, Christina. Wirklich nicht!
Es war ja auch gar keine richtige Lüge, nur ein bisschen geflunkert. Ich konnte
dir doch nicht sagen, wo ich hinfahre. Schau, ich hätte ja auch mit leeren
Händen zurückkehren können, und dann wärst du wahrscheinlich maßlos enttäuscht
gewesen. Ich wollte dir das durch diese Notlüge doch nur ersparen ...“
    „Darum geht es gar nicht, Marc. Ich kann deine Entscheidung,
mir nicht die Wahrheit zu sagen, nachvollziehen. Das ist jetzt auch völlig
egal! – Du hast mich auf diesen Videos gesehen, oder?“ Er rutschte zu ihr
hinüber und nahm sie in den Arm. „Das spielt doch keine Rolle. Es ist nicht
wichtig, was ich gesehen habe, oder nicht. Wir haben endlich den Beweis. Das
ist alles, was zählt!“ Christina funkelte ihn an. „Es spielt für mich aber eine
sehr große Rolle, wie du mich zu sehen bekommen hast. Ich will, ich MUSS das
einfach wissen! Also, was hast du gesehen?“
    Wahrscheinlich war es wirklich besser so. Sie wollte
genauestens informiert sein, in welchem peinlichen Zustand er sie erlebt hatte.
Er atmete einmal tief ein. „Nicht viel, nur eine kurze Szene ... aus dem Jahr
1991.“
    „Was genau hast du gesehen, Marc?“, rief sie fordernd. „Okay
– er hat dich ausgepeitscht, und du hast irgendetwas gewimmert, ganz leise ...
Ich konnte es nicht verstehen.“
    „Und dann? Weiter, Marc!“
    „Er hat nicht von dir gelassen. Im Gegenteil. Er ist über
dich hergefallen und hat dich erbarmungslos vergewaltigt. Es war so widerlich,
wir haben sofort ausgeschaltet.“
    „Wir haben ausgeschaltet? Wer ist wir?“, polterte sie
hysterisch. „Erst einmal Manuel und ich alleine, und später noch einmal
gemeinsam mit Kaiser, um sicher zu gehen, dass er uns auch die richtigen Filme
herausgegeben hatte.“
    Christina hätte sich vor lauter Beschämung am Liebsten
weggezaubert. Wie konnte sie ihm in Zukunft noch stolz und selbstsicher
gegenübertreten? Nicht nur Marc, sondern auch ihrem Sohn. Der hatte sie
lediglich als Mörderin in Erinnerung, und jetzt hatte er sie in ihrer Rolle als
Schlachtopfer kennen gelernt. „Dios mío, der Junge auch”, flüsterte sie
fassungslos.
    „Reg’ dich bitte nicht so auf, Christina! Manuel hat es,
genau wie ich auch, als unbedingte Notwendigkeit angesehen. Er steht zu dir.
Das hast du ja vorhin gehört. Ich werde dich genauso respektieren wie vorher.
Es wird unsere Beziehung nicht beladen, das verspreche ich dir! Die Bilder sind
schon ganz verblichen in meinem Kopf, bald werden sie vollständig verschwunden
sein. Ganz bestimmt – Jetzt quäle

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