Ein Magier auf Höllentrip
packte Schädelbrecher mit der einen und die Kehle des Händlers mit der anderen Hand. Als seien die beiden Krieger nichts als ein Stück Pergament, wirbelte er sie zur Seite. Er lächelte mich an, als er zu mir sprach:
Sag niemals nie, mein lieber Junge,
sonst bist du schließlich doch der Dumme!
Er langte nach mir, um meinen Kopf zwischen seinen Klauen zu zermalmen.
»Nein!« schrie ich.
Ein Strauß Gänseblümchen fiel aus meinem Hemd. Es mußte sich wieder um eine magische Überkapazität handeln! Auch die Fetzen des magischen Hutes in meiner Tunika begann erneut ihr magisches Werk!
»Nein!« schrie ich aus Leibeskräften. »Ja! Nein! Ja! Nein! Ja!« Tausende von Gänseblümchen und Schals explodierten direkt in Guxxens Gesicht.
Der Dämonenlord kreischte vor Wut.
Vergeblich ist dein dummer Versuch!
Guxx lenkt man nicht ab mit einem Tuch!
Mit einem Tuch nicht, da mochte er recht haben. Doch ich würde mein komplettes Waffenarsenal zum Einsatz bringen. Ich hielt Cuthbert vor mich hin, auch wenn er mir nur geringen Schutz bieten konnte, und ich holte tief Atem.
»Vielleicht!« schleuderte ich meinem einen Widersacher entgegen. »Vielleicht! Vielleicht! Vielleicht!«
Guxx wurde von einer Legion von Frettchen angegriffen.
Der Dämonenherrscher schleuderte jedes einzelne von ihnen beiseite.
Nun sind wir endlich ganz allein!
Dein Blut und dein Fleisch sind mein, nur mein!
Guxx Unfufadoo grinste breit, als er sich mir näherte.
Dann gab es ein lautes Getöse. Die schwere Eichentür der Halle war durch irgendeine unvorstellbare Kraft aufgestoßen worden.
»In der Tat«, brummte eine tiefe Stimme in meinem Rücken.
Es war mein Meister, Ebenezum, der Größte Magier in den Westlichen Königreichen!
Guxxens Lächeln bröckelte ihm förmlich aus dem Gesicht, als er den Magier hinter mir erblickte.
Dich schlug ich schon das eine Mal!
Nun weide ich mich wieder an deiner Qual!
Ebenezum riß die Arme empor. Ein mächtiger Wind entstand und preßte Guxx an die Rückwand des Podiums.
»Wuntvor!« raunte mir mein Meister ruhig zu. »Hast du das Nasenhaar?«
»Ja!« antwortete ich ihm froh. Das eine Ende war immer noch um meine Handknöchel gewickelt.
»Dürfte ich es wohl haben?« bat mich der Magier höflich.
Ich wickelte den Strang von meiner Hand ab und reichte ihn meinem Meister.
»Guxx kann nichts treffen, das ist magisch!« brüllte der Dämon, während er sich vom Boden des Podiums aufzurappeln versuchte. »Doch ihr, ihr endet schrecklich tragisch!«
»In der Tat«, murmelte Ebenezum. »Ich denke doch nicht.«
Er ergriff unser Ende des dämonischen Haares und hob es an seine eigene Nasenöffnung. Und dann nieste er.
Guxx lachte sein urbösestes Lachen.
Das Niesen wirst du nicht mehr los!
Nur meine Klauen fetzen dich davon – haaatschiii!
Und dann nieste auch Guxx.
Mein Meister putzte sich schnell an seiner Robe – ja tatsächlich, es schien ein neues Gewand zu sein – die Nase und stieß eine schnelle Spruchfolge hervor. Guxxens Niesen verdoppelte und vervierfachte sich.
»Nein!« schniefte der Dämon. »Ich bin nicht…« Guxx schnüffelte erbarmungswürdig. »Ich werde dichten…« Und wieder ein Nieser. »Nun, vielleicht bin ich doch…«
Mein Meister setzte zu einer neuen mystischen Wortfolge an. Guxx schien wieder niesen zu wollen, atmete statt dessen jedoch tief ein. Ein Ausdruck von Panik huschte über sein Gesicht.
Ebenezum schnippte mit den Fingern. Ein mächtiges Brüllen füllte den Raum aus.
Als der Staub sich wieder legte, befand sich ein großes Loch an der Stelle, an der vor kurzem noch der Dämonenlord gestanden hatte. Guxx Unfufadoo schien sich wieder in die Niederhöllen zurückgeniest zu haben. Die Dämonen schrien vor Schrecken auf und hüpften in das Loch, ihrem verschwundenen Führer hinterher.
Drachenfeuer drang durch die Fenster und verkohlte, was an Feinden noch zurückgeblieben war. Was rennen konnte, rannte in das Loch.
»Meister?« rief ich.
»In der Tat«, antwortete mir dieser. »Guxx Unfufadoo wird bald zu dem Ergebnis kommen, daß immer, wenn er etwas von der Oberflächenwelt berührt, ihn ein unkontrollierbarer Niesanfall überkommen wird.«
Und dann begann auch mein Meister zu niesen.
Kapitel Achtzehn
Und worin besteht die größte Belohnung eines Zauberers, wenn er eine wahrhaft heikle und schwierige Aufgabe erledigt hat? Sind es die Jubelrufe der dankbaren Bevölkerung? Oder die Mengen von Gold und
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