Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch
von Laub zuschreibt. Da überdies ja nicht einmal Fleisch auf dem Grill mit dem nötigen Respekt behandelt wird, kann man schon erahnen, welch schreckliche Qual Gemüse erleiden muss, das sich auf den Rost verirrt hat.
Eigentlich ist ja auch Männern klar, dass es genügend plausible Gründe gibt, Gemüse zu essen: Folter in der Intensivtierhaltung, Umweltschäden durch die Fleischproduktion, die eigene Gesundheit. Sie diskutieren gerne, geben sich in Gesprächen gut informiert und merken an, dass unser Gebiss das Gebiss eines Pflanzenfressers und somit gar nicht in der Lage sei, derartig viel Fleisch zu kauen. Sie wissen viel und sagen schlaue Dinge. Sie kommen zu dem Schluss, dass es im Grunde viel vernünftiger wäre, sich vegetarisch zu ernähren – nur: Man muss ja nicht schon diese Woche damit anfangen. Nur noch dieses eine Steak – und morgen früh vielleicht noch etwas Aufschnitt. Aber dann. Spätestens übermorgen. > Es ist außerordentlich erstaunlich, wie gut Gemüse schmeckt, wenn es gegrillt wird. Fast jede Sorte eignet sich: Pilze, Zwiebeln, Paprika, Zucchini, Fenchel. Gemüse verliert beim Grillen zwar viel Flüssigkeit, aber – anders als beim Fleisch – ist das sogar gut. Dadurch intensiviert sich nämlich sein Geschmack. Wichtig ist, dass man Gemüse in gleich große Stücke schneidet. Sind einige Stücke trotzdem zu klein, schafft ein Grillkorb Abhilfe.
GEMÜSE . VOM WOCHENMARKT DER MÖGLICHKEITEN. GRÜNER SPARGEL: Vor dem Grillen mit etwas Öl besprenkeln und mit Zucker und Salz bestreuen. 5 Minuten warten, bis der Spargel „schwitzt“. Dann bei großer Hitze etwa 6 Minuten grillen. AUBERGINE: Grillen Sie die komplette Frucht über direkter Hitze, bis sie von allen Seiten nahezu schwarz ist. Wenden Sie sie häufig mit der Grillzange. Nach 30 Minuten ist sie fertig. Schale entfernen, Fruchtfleisch fein hacken und in einer Schüssel mit Salz, Pfeffer, Knoblauch, Olivenöl und Zitronensaft würzen. AUSTERNPILZ: Er entwickelt beim Grillen einen fast fleischartigen Geschmack. Stecken Sie gleich große Stücke der Pilze auf angespitzte Rosmarinzweige und grillen Sie bei hoher Temperatur direkt. Im Anschluss geben Sie Öl, Balsamicoessig, Meersalz und Pfeffer darüber. RADICCHIO: Vierteln oder halbieren Sie einen Kopf, pinseln Sie die Viertel leicht mit Öl ein und grillen Sie jede Seite etwa 4 Minuten, bis die Blätter kross und braun sind. Nehmen Sie den Radicchio noch warm vom Grill und würzen Sie ihn mit gutem Balsamicoessig und Meersalz. Durch das Grillen verliert der Salat seine bittere Note. FRÜHLINGSZWIEBEL: Gelingt bei mittlerer Hitze direkt über der Glut am besten. Nach 8 Minuten sind die Zwiebeln leicht angebräunt und saftig. Mit Zitronensaft und etwas Olivenöl besprenkelt, schmecken sie besonders gut. KÜRBIS: Mitteldicke Scheiben auf der Zwei-Zonen-Glut zubereiten. Zunächst jede Seite 7 Minuten auf der kälteren Seite grillen, dann mit einer Glasur aus Butter, Orangensaft, Zimt und Honig bestreichen. Auf die heiße Seite legen und fertig grillen. SÜSSKARTOFFEL: Längs in Scheiben schneiden, mit einem Dry Rub (vgl. siehe hier ) würzen und bei direkter hoher Hitze jede Seite etwa 3 Minuten grillen. KAROTTEN: Wählen Sie gleich große Exemplare. Vor dem Grillen in kochendem Salzwasser 5 Minuten vorkochen, dann sind sie weich genug. Blanchieren Sie die Karotten in kaltem Wasser, um den Garprozess zu unterbrechen. Dann mit einer Glasur aus geschmolzener Butter, Zucker, Cayennepfeffer und etwas Muskatnuss dünn einpinseln. Bei direkter hoher Hitze auf den Rost geben und regelmäßig wenden. Sobald Grillstreifen sichtbar werden, sind die Karotten fertig. Zum Schluss mit dem Rest der Glasur bestreichen.
Es gibt unterschiedliche Wege, um am Grill an einen ordentlichen Kaffee zu kommen, aber nur eine Methode hat es wirklich verdient, näher betrachtet zu werden. Sie verbreitet einen Hauch von Abenteuer und Freiheit, noch bevor der Geruch des frisch gebrühten Kaffees einem in die Nase steigt, denn sie beschränkt sich auf das wirklich Wesentliche. Alles, was es braucht, ist eine Blechkanne, eine Tasse, frisches Wasser und gute Kaffeebohnen.
In die Blechkanne kommt grob gemahlener Kaffee (ein Löffel pro Tasse). Der Mahlgrad ist niedrig, der Kaffee wird grießfein gemahlen – so, dass einzelne Kaffeeteilchen noch gut zu erkennen sind. Die Kanne wird mit Wasser befüllt, wobei Sie darauf achten sollten, dass die Flüssigkeit nur bis zum Ansatz des Ausgusses reicht. Fängt das Wasser
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