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Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Titel: Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gab immer irgendwelche Anrufe zu erledigen.
    Bevor sie die erste Nummer zu Ende gewählt hatte, schlenderte Carlo ins Zimmer. „Ich hatte mir deinen Schlüssel genommen“, sagte er, bevor sie fragen konnte. „Damit ich dich nicht störe, falls du eingeschlafen sein solltest. Aber ich hätte es besser wissen müssen.“ Mit dem Kopf deutete er zum Telefon, dann ließ er sich in einen Sessel sinken. Er sah so zufrieden mit sich aus, dass Juliet lächeln musste.
    „Wie ist das Interview gelaufen?“
    „Perfekt.“ Seufzend streckte Carlo die Beine aus. „Der Reporter hat sich gestern Abend noch meine Ravioli zubereitet. Er hält mich, völlig zu Recht, für ein Genie.“
    Sie sah auf ihre Armbanduhr. „Sehr gut. Der nächste Reporter muss schon unterwegs sein. Wenn du ihn auch davon überzeugen kannst, dass du ein Genie bist ...“
    „Er braucht nur Augen und Ohren zu öffnen.“
    Sie lächelte. Impulsiv ging sie zu ihm und hockte sich vor ihn hin. „Ändere dich nie, Carlo.“
    Er beugte sich vor und fasste ihr Gesicht mit beiden Händen. „Was ich heute bin, werde ich auch morgen sein.“
    Morgen würde er weg sein, aber daran wollte sie jetzt nicht denken. Sie küsste ihn und zwang sich dann, von ihm abzurücken. „Willst du das zu dem Interview tragen?“, fragte sie entsetzt.
    Carlo sah an sich herab auf das lässige weite Leinenhemd und die schwarze Jeans. „Natürlich. Hast du etwas daran auszusetzen?“
    „Hm.“ Sie musterte ihn, versuchte, mit dem Auge der Kamera zu sehen. „Ich denke, das könnte sogar genau richtig sein für diesen Artikel. Etwas Informelles und Lässiges für eine Zeitschrift, in der man normalerweise nur Anzüge und Krawatten sieht. Das bietet einen einzigartigen, ganz neuen Blickwinkel.“
    „Grazie“, meinte er trocken und stand auf. „Wann reden wir endlich über etwas anderes als Reporter?“
    „Wenn du es dir verdient hast.“
    „Du bist eine harte Frau, Juliet.“
    „Stahlhart.“ Und dann konnte sie nicht anders, als die Arme um ihn zu schlingen und ihn vom Gegenteil zu überzeugen. „Sobald du auf der anderen Seite des Korridors damit fertig bist, dich als Genie zu beweisen, müssen wir uns auf den Weg zu Bloomingdale’s machen.“
    Zärtlich zog er sie an sich, bis ihre Körper sich eng aneinanderschmiegten. „Und danach?“
    „Danach triffst du dich auf einen Drink mit deinem Redakteur.“
    Er fuhr mit der Zungenspitze an ihrem Hals entlang. „Und danach?“
    „Dann hast du den Abend frei.“
    „Ein spätes Abendessen in meiner Suite.“ Ihre Lippen begegneten sich, hielten einander fest, lösten sich wieder.
    „Das ließe sich sicher arrangieren.“
    „Champagner?“
    „Du bist der Star. Was immer du haben willst.“
    „Dich?“
    Sie legte ihre Wange an seine. Heute Nacht, diese letzte Nacht, würde es keine Einschränkungen geben. „Mich.“
    Es wurde zehn Uhr, bevor Carlo und Juliet über den Flur zu seiner Hotelsuite gingen. Juliet hatte längst den Appetit auf etwas Essbares verloren, aber ihre Begeisterung war ungebrochen.
    „Es ist immer wieder faszinierend, dir bei deinen Vorführungen zuzuschauen, Carlo. Hättest du dich für das Showbusiness entschieden, stände deine Regalwand voller Oscars.“
    „Timing, amore mio. Es ist alles nur eine Frage des richtigen Zeitpunkts.“
    „Sie haben dir deine Pasta sozusagen aus der Hand gerissen.
    „Ich muss zugeben, dieses Mal fand ich es schwierig“, gestand er. Er blieb vor der Tür stehen und zog sie in seine Arme. „Weil ich an nichts anderes denken konnte als daran, heute Abend mit dir zusammen hierher zurückzukommen.“
    „Dann sollte man dir tatsächlich einen Oscar verleihen. Jede Frau im Publikum war überzeugt, dass deine Gedanken allein ihr galten.“
    „Ich habe zwei höchst interessante Angebote bekommen.“
    Sie zog eine Augenbraue hoch. „So, wirklich?“
    Voller Hoffnung liebkoste er ihr Kinn. „Eifersüchtig?“
    Sie verschränkte die Finger hinter seinem Nacken. „Nun ... ich bin hier. Die anderen nicht.“
    „Wie arrogant von dir. Ich glaube, eine von den Telefonnummern habe ich noch in der Hosentasche.“
    „Versuch sie herauszuholen, und ich breche dir die Finger.
    Siegesgewiss lachte er. Ihm gefiel dieser Anflug von Gewaltbereitschaft bei einer Frau, deren Haut samtweich wie Rosenblätter war. „Dann hole ich wohl besser nur den Schlüssel heraus, oder?“
    „Ja, eine viel bessere Idee.“ Amüsiert trat Juliet beiseite, damit er die Tür aufschließen konnte.

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