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Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Titel: Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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regelrecht vor Lampenfieber. Carlo setzte sich zu ihr auf das Sofa und begann mit ihr zu plaudern, als wären sie jahrelange beste Freunde. In kürzester Zeit kicherte sie unbeschwert.
    Der Vorraum hatte beigefarbene Wände, ein unansehnliches helles Beige, und war klein und vollgestellt. Die Klimaanlage arbeitete zwar, aber nur unzureichend. Doch Juliet wusste, wie viele Berühmtheiten und Fast-Berühmtheiten hier in diesem kleinen trostlosen Raum gesessen und vor Nervosität Fingernägel gekaut – oder noch einen schnellen Schluck aus dem Flachmann genommen – hatten.
    Carlo hatte den zweifelhaften Kaffee gegen ein Mineralwasser getauscht und es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht, einen Arm auf die Rücklehne gelegt. Er wirkte entspannt und lässig wie ein Mann im eigenen Zuhause. Juliet schalt sich, dass sie kein Beruhigungsmittel für sich mitgenommen hatte.
    Sie gab vor, noch einmal die Termine zu überprüfen, während Carlo das angehende Starlet bezauberte und die Simpson Show über den großen Bildschirm am anderen Ende des Raumes flackerte.
    Und dann öffnete sich die Tür, und der Affe kam herein. Juliet blickte auf. Ein Schimpanse in einem Smoking watschelte an der Hand eines großen dünnen Mannes mit gehetztem Blick und nervösem Grinsen herein. Juliet schaute zu Carlo hinüber. Er nickte den beiden Neuankömmlingen grüßend zu und wandte sich übergangslos wieder der Blondine zu. Noch während Juliet sich ermahnte, ruhig zu bleiben, grinste der Schimpanse, warf den Kopf zurück und machte sich mit einem lauten Schrei bemerkbar.
    Die Blondine kicherte, aber sie sah aus, als würde sie aufspringen und die Beine in die Hand nehmen, sollte der Affe auch nur einen Zentimeter näher kommen, ob nun mit oder ohne Smoking.
    „Benimm dich, Butch.“ Der dünne Mann räusperte sich und schaute in die Runde. „Butch hat letzte Woche gerade einen Film abgedreht“, erklärte er. „Er fühlt sich noch ein wenig rastlos.“
    Unter dem leisen Klirren der Pailletten auf ihrem Kleid erhob sich die Blondine, als ihr Name aufgerufen wurde. Zufrieden stellte Carlo fest, dass sie lange nicht mehr so unruhig war wie vorhin noch, als er sich zu ihr gesetzt hatte. Sie drehte sich zu ihm und lächelte ihn mit strahlend weißen Zähnen an. „Wünschen Sie mir Hals- und Beinbruch, Darling.
    „Viel Glück.“
    Angewidert sah Juliet zu, wie die Blondine Carlo einen Luftkuss zuwarf, bevor sie zur Tür hinausschwebte.
    Der dünne Mann schien sich merklich zu entspannen. „Schon viel besser. Blondinen regen Butch immer über die Maßen auf.“
    „Ah“, sagte Juliet nur und überlegte, dass ihre Haarfarbe dunkelblond genug war, um als Braun bezeichnet werden zu können. Hoffentlich blieb Butch bei ihrem Anblick unaufgeregt.
    „Wo ist denn die Limonade?“ Die Nervosität des Mannes kehrte schlagartig mit voller Wucht zurück. „Sie wissen doch, dass Butch seine Limonade braucht, bevor er auf Sendung geht. Das beruhigt ihn.“
    Juliet musste sich auf die Zunge beißen, um nicht loszukichern. Carlo und Butch beäugten einander mit einer Art tolerantem Verständnis. „Er scheint mir doch eher gelassen zu sein.“
    „Er ist das reinste Nervenbündel“, widersprach der Mann. „So werde ich ihn niemals vor die Kamera bekommen.“
    „Ich bin sicher, das mit der Limonade ist nur übersehen worden.“ Daran gewöhnt, Panik zu mildern, lächelte Juliet. „Vielleicht können Sie einen der Helfer hier fragen.“
    „Ja, das werde ich machen.“ Der Mann tätschelte Butch die Hand und ging wieder hinaus.
    „Aber ...“ Juliet, die schon halb aufgestanden war, setzte sich wieder. Der Affe stand mitten im Raum, auf die Knöchel seiner Finger gestützt. „Ich bin mir nicht sicher, ob er Cheetah hier nicht besser hätte mitnehmen sollen.“
    „Er heißt Butch“, verbesserte Carlo. „Ich halte ihn für recht harmlos.“ Er lächelte den Schimpansen an. „Auf jeden Fall hat er einen exzellenten Schneider.“
    Juliet schaute auf den Schimpansen. Der Affe grinste und blinzelte ihr zu. „Hat er Zuckungen“, richtete sie sich fragend an Carlo, „oder flirtet er etwa mit mir?“
    „Ich würde sagen, er flirtet. Wenn er ein männliches Wesen mit nur dem geringsten Geschmack ist“, antwortete Carlo nachdenklich. „Und wie gesagt, sein Smoking sitzt wirklich perfekt. Nun, wie ist deine Meinung, Butch? Findest du meine Juliet attraktiv?“
    Butch warf den Kopf zurück und gab eine Reihe von Tönen von sich, die Juliets Ansicht nach

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