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Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Titel: Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Geschichte zu schätzen.“
    „Jeder, mit dem ich arbeite, hat die Show gesehen.“ Sie merkte, dass sie die Zähne zusammenbiss, und lockerte sehr bewusst ihre Wangenmuskeln. „Nicht nur haben Sie ... haben Sie einfach dagesessen und zugelassen, dass diese Kreatur mit den flinken Fingern mich halb auszieht, nein, Sie mussten es auch groß im landesweiten Fernsehen verkünden.“
    „Madonna. Wenn Sie zurückdenken, werden Sie zugeben müssen, dass ich Sie zu warnen versucht habe.“
    „Ich entsinne mich an nichts dergleichen.“
    „Sie waren so hingerissen von Butch“, fuhr er fort. „Ich muss gestehen, auch mir fiel es schwer, nicht bezaubert zu sein.“ Er warf einen Blick auf ihre wieder korrekt verschlossene Bluse. „Sie haben wunderschöne Haut, Juliet. Es ist durchaus denkbar, dass ich einen Moment lang abgelenkt war, und daher liefere ich, ein einfacher schwacher Mann, mich völlig Ihrer Gnade aus.“
    „Oh, hören Sie schon auf damit.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und starrte stur geradeaus, bis der Chauffeur die Limousine am Flughafen zum Stehen brachte.
    Juliet hob ihre Reisetasche aus dem Kofferraum. Immer mit dem Risiko vor Augen, dass Gepäck unterwegs verloren gehen konnte – Koffer, die in San Jose landeten, während sie in San Diego stand –, trug sie das absolut Notwendige immer bei sich. Sie reichte ihr und Carlos Ticket weiter, damit das Gepäck schon abgefertigt werden konnte, während sie den Fahrer bezahlte. Was sie automatisch in Gedanken ihr Budget überschlagen ließ. Hier in L. A. hatte sie den Limousinenservice rechtfertigen können, doch von jetzt an würden sie sich mit Taxis und Mietwagen begnügen müssen. Goodbye, Glamour, hallo, Wirklichkeit, dachte sie, als sie die Quittung einsteckte.
    „Nein, das trage ich selbst.“
    Sie drehte sich um und sah, wie Carlo auf seinen ledernen Koffer zeigte, ungefähr sechzig Zentimeter lang und fünfundzwanzig Zentimeter breit. „Etwas so Sperriges sollten Sie besser aufgeben.“
    „Meine Küchenwerkzeuge gebe ich niemals aus der Hand.“ Er schlang den Gurt seiner Reisetasche über die Schulter und fasste nach dem Koffergriff.
    „Wie Sie wollen“, sagte sie mit einem Achselzucken und ging zusammen mit ihm durch die automatischen Türen. Die ersten Anzeichen von Müdigkeit meldeten sich bei ihr, und das, obwohl sie kein kompliziertes Dessert hatte zubereiten müssen. Wenn er auch nur halbwegs menschlich war, musste er ebenso erschöpft sein wie sie. Er mochte sie auf ein Dutzend verschiedene Arten aufregen, aber er lamentierte nicht. Juliet unterdrückte einen Seufzer.
    „Uns bleibt eine halbe Stunde, bevor wir an Bord gehen müssen. Möchten Sie vielleicht etwas trinken?“
    „Ein Waffenstillstandsangebot?“
    „Nein, ein Drink.“
    „Einverstanden.“
    Sie fanden eine schummrige, gut besuchte Lounge und arbeiteten sich zu einem freien Tisch durch. Juliet beobachtete Carlo, wie er seinen sperrigen Koffer um Tische und Gäste herummanövrierte, über Stühle hievte und schließlich unter ihren Tisch schob. „Was ist eigentlich da drin?“
    „Meine Werkzeuge“, wiederholte er. „Genauestens geeichte Messer, Spatel aus rostfreiem Stahl in verschiedenen Größen und von verschiedenem Gewicht. Mein eigenes Öl zum Kochen und mein eigener Essig. Weitere unerlässliche Zutaten und Utensilien.“
    „Sie schleppen Essig und Öl durch sämtliche Flughäfen von Küste zu Küste?“ Sie schüttelte den Kopf und schaute dann zu der Bedienung hoch. „Wodka mit Pampelmusensaft.“
    „Brandy“, bestellte Carlo und richtete seine Aufmerksamkeit anschließend wieder auf Juliet, nachdem er die Kellnerin mit einem schnellen Lächeln bedacht hatte. „Richtig. Denn es gibt keine Marke auf dem amerikanischen Markt, die sich mit meiner vergleichen ließe.“ Er nahm eine Erdnuss aus der Schale, die auf dem Tisch stand.
    „Sie können den Koffer immer noch aufgeben“, meinte sie. „Ihre Hemden und Krawatten haben Sie ja auch abgegeben.“
    „Meine Werkzeuge vertraue ich nicht den Händen von Gepäckträgern an.“ Er warf sich die Erdnuss in den Mund. „Eine Krawatte ist etwas, das sich leicht ersetzen lässt. Ja, es ist sogar etwas, das einen nach einiger Zeit langweilt. Doch ein ausgezeichneter Schneebesen – das ist eine ganz andere Sache. Wenn ich Ihnen erst das Kochen beigebracht habe, werden Sie das verstehen.“
    „Die Chancen, dass Sie mir das Kochen beibringen, sind ebenso hoch wie die, dass Sie ohne Flugzeug nach

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