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Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Titel: Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Und keine, die ihn mit wenigen scharfen Worten derart verletzen konnte.
    Großer Gott, wie er Juliet wollte.
    Das Klopfen an der Tür ließ ihn die Stirn runzeln. Bis er sein Glas abgestellt hatte und aufgestanden war, klopfte es ein weiteres Mal.
    Wäre Juliet nicht so nervös gewesen, hätte ihr vielleicht etwas Geistreiches zu dem kurzen schwarzen Bademantel mit den zwei pinkfarbenen Flamingos auf einer Seite einfallen können, den Carlo trug. So aber stand sie nur in ihrem eigenen Morgenmantel da, mit bloßen Füßen, die Finger angespannt ineinander verschränkt.
    „Es tut mir leid“, sagte sie, als er die Tür aufzog.
    Er trat einen Schritt zurück. „Komm herein, Juliet.“
    „Ich musste mich einfach entschuldigen.“ Sie stieß die Luft aus und trat über die Schwelle. „Ich war heute Nachmittag wirklich hässlich zu dir, dabei hast du mir mit einem Minimum an Aufsehen aus einer heiklen Situation geholfen. Ich war verärgert über deine Unterstellung, ich hätte diesen ... diesen Idioten irgendwie dazu animiert. Und ich hatte auch das Recht, verärgert zu sein.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und lief im Zimmer auf und ab. „Es war eine völlig unpassende und zudem beleidigende Bemerkung. Selbst wenn auch nur die geringste Chance bestanden hätte, dass ich so etwas tun würde, hättest du immer noch kein Recht, es mir vorzuwerfen. Ausgerechnet du, der sich ständig mit seinem eigenen Harem sonnt.“
    „Harem?“ Er goss ein zweites Glas ein und reichte es ihr.
    „Mit dieser brünetten Amazone als Leittier des Rudels.“ Sie nahm einen Schluck Wein, gestikulierte mit dem Glas, trank noch einen Schluck. „Wohin wir auch kommen, überall liegt dir sofort mindestens ein halbes Dutzend Frauen zu Füßen. Aber sage ich auch nur einen Ton?“
    „Nun, du ...“
    „Und ein Mal, ein einziges Mal, habe ich ein Problem mit irgendeinem Typen, der unter Selbstüberschätzung und einem unerfüllten Liebesleben leidet, und du unterstellst mir, dass ich es herausgefordert hätte. Ich hatte angenommen, diese Art von doppelter Moral sei selbst in Italien längst ausgestorben.“
    Kannte er eine Frau, die seine Stimmung so schnell ändern konnte? Carlo schaute in sein Weinglas und dachte darüber nach. Es gefiel ihm. „Juliet, bist du gekommen, um dich zu entschuldigen? Oder um eine Entschuldigung von mir zu verlangen?“
    Böse funkelte sie ihn an. „Ich weiß nicht, warum ich gekommen bin, aber ganz offensichtlich war es ein Fehler.“
    „Warte.“ Er hob eine Hand, bevor sie aus dem Zimmer stürmen konnte. „Vielleicht wäre es eine weise Entscheidung, die Entschuldigung, mit der du herkamst, einfach zu akzeptieren.“
    Ihr Blick schien Dolche zu schleudern. „Die Entschuldigung, mit der ich herkam, kannst du ...“
    „Annehmen und dir meine Entschuldigung anbieten“, beendete er den Satz für sie. „Dann sind wir quitt.“
    „Ich habe ihn nicht ermuntert“, murmelte sie. Und schmollte. Carlo hatte noch nie diesen meuterischen, ausnehmend weiblichen Gesichtsausdruck bei ihr gesehen. Diese Miene stellte erstaunliche Dinge mit ihm an.
    „Und ich suche keineswegs das, hinter dem er her war.“ Er kam zu ihr, trat nah genug vor sie, um sie berühren zu können. „Sondern viel mehr.“
    „Eigentlich weiß ich das“, flüsterte sie und wich ein Stück zurück. „Und vielleicht möchte ich das sogar glauben. Ich verstehe nichts von Affären, Carlo.“ Mit einem bebenden kleinen Lachen fuhr sie sich mit den Fingern durchs Haar und wandte sich ab. „Dabei sollte ich es, mein Vater hatte schließlich genügend davon. Diskret, natürlich“, fügte sie hinzu. Der bittere Nachgeschmack war bis heute geblieben. „Meine Mutter konnte es ignorieren, solange er es nur diskret machte.“
    Er verstand diese Dinge, hatte es selbst oft genug bei Freunden und Verwandten miterlebt. Daher verstand er auch die Narben und die Verbitterung, die so etwas zurückließ. „Juliet, du bist nicht deine Mutter.“
    „Nein.“ Sie drehte sich wieder zu ihm um, mit hoch erhobenem Kopf. „Ich habe lange und hart daran gearbeitet, um nicht wie sie zu sein. Sie ist eine wunderbare und intelligente Frau, die eine eigene Karriere, Selbstwertgefühl und ihre Unabhängigkeit aufgegeben hat, um nicht mehr als eine glorifizierte Haushälterin zu sein. Weil mein Vater es so wünschte. Seine Frau sollte keinen Beruf ausüben. Seine Frau“, wiederholte sie betont. „Wie sich das schon anhört. Ihr alleiniger Job war es, sich um

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