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Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Titel: Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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eingestehen, dass sie sich eigentlich schon für einen Handkuss von ihm gewappnet hatte. Dennoch versteifte sie sich, einen Sekundenbruchteil nur, aber er hatte es bemerkt, wie sie an seiner hochgezogenen Augenbraue feststellte.
    „Die Gegenwart einer schönen Frau lässt einen Mann sich überall willkommen fühlen.“
    Seine Stimme war unglaublich – tief und männlich, gleichzeitig aber weich und voller Charme. Juliet sagte sich, dass sie ihr nur angenehm auffiel, weil diese Stimme bei Interviews und Lesungen bestens zum Tragen kommen würde. Sie dachte an die Rothaarige und nahm seine Bemerkung wörtlich. „Dann müssen Sie einen angenehmen Flug gehabt haben.“ Ihr Lächeln war leicht, aber nicht wirklich freundlich.
    Auch wenn seine Muttersprache Italienisch war, verstand Carlo Nuancen in jeder Sprache. Er schmunzelte. „Sehr angenehm sogar.“
    „Und sicherlich ermüdend.“ Sie nahm sich zusammen und erinnerte sich an ihre Aufgabe. Sie schaute auf den großen Lederkoffer. „Soll ich Ihnen das abnehmen?“
    Die Vorstellung, dass ein Mann seine Last auf eine Frau abwälzen sollte, ließ ihn nochmals seine Augenbraue hochziehen. In Carlos Augen würde es der Gleichberechtigung niemals gelingen, die Grenzen der Höflichkeit zu sprengen. „Nein, mein Gepäck lasse ich grundsätzlich nicht von einer Frau tragen.“
    Sie deutete die Richtung an und fiel an seiner Seite in seinen Schritt mit ein. „Die Fahrt zum Beverly Wilshire dauert eine halbe Stunde. Heute Nachmittag haben Sie Zeit, sich von dem Flug auszuruhen. Heute Abend würde ich allerdings gern die morgigen Termine mit Ihnen durchgehen.“
    Ihr Gang gefiel ihm. Zwar war sie nicht auffallend groß, aber ihre Schritte waren ausholend und sicher. Der Rock, den sie trug, schwang bei jedem Schritt mit. „Bei einem Dinner?“
    Sie warf ihm einen schnellen Seitenblick zu. „Wenn Ihnen das lieber ist.“
    Für die nächsten drei Wochen würde sie ihm zur Verfügung stehen, erinnerte Juliet sich, während sie geistesgegenwärtig einem massigen Mann auswich, der gerade einen schweren Koffer und eine Aktentasche schwungvoll aufhob.
    Ja, ihr Gang gefiel ihm, bestätigte Carlo sich noch einmal in Gedanken. Sie war eine Frau, die auf sich selbst aufpassen konnte und kein großes Aufhebens darum machte.
    „Dann um sieben? Da Sie morgen früh Gast in einer Live-Talkshow sind, die um halb acht anfängt, sollten wir es heute Abend also nicht zu spät werden lassen.“
    Halb acht in der Früh? Carlo dachte an Zeitverschiebung und Jetlag, aber nur kurz. „Sie haben es eilig, mich an die Arbeit zu bringen.“
    „Dafür bin ich hier, Mr Franconi“, entgegnete sie ungerührt.
    Er trat an das sich drehende Gepäckband, dann hob er einen Rollkoffer und einen Kleidersack von der rotierenden Fläche.
    Gucci, wie ihr auffiel. Er hatte also Geschmack und das notwendige Geld, um seine Vorstellungen finanzieren zu können. Juliet reichte die Karten an einen Träger weiter und sah zu, wie Carlo seine Koffer auf den Gepäckwagen auflud. „Ich denke, Sie werden zufrieden sein mit dem Programm, das wir für Sie ausgearbeitet haben, Mr Franconi.“ Durch die aufgleitenden großen Glastüren trat sie hinaus und winkte nach der wartenden Limousine. „Ich weiß, dass Sie in der Vergangenheit immer mit Jim Collins gearbeitet haben, wenn Sie in die Staaten kamen. Er lässt Ihnen Grüße ausrichten.“
    „Fühlt Jim sich in seiner neuen leitenden Position wohl?“
    „Es scheint so.“
    Carlo hatte damit gerechnet, dass sie zuerst in die Limousine einsteigen würde, doch sie trat zur Seite und wartete darauf, dass er in den Wagen stieg. Mit einer angedeuteten Verbeugung nahm Carlo Platz. „Und Sie? Mögen Sie Ihre Position, Miss Trent?“
    Sie setzte sich ihm gegenüber und bedachte ihn mit einem offenen, geradlinigen Blick. Sie konnte nicht ahnen, wie sehr ihm das gefiel. „Ja, meine Arbeit gefällt mir.“
    Carlo streckte seine langen Beine aus. Seine Mutter hatte früher gern behauptet, seine Beine hätten sich geweigert, das Wachsen einzustellen, obwohl es schon längst nicht mehr nötig gewesen sei.
    Er hätte es vorgezogen, selbst zu fahren, vor allem nach diesem endlos langen Flug von Rom. Aber wenn sich ihm die Möglichkeit nicht bot, dann war diese luxuriöse Limousine sicher die zweitbeste Wahl. Er streckte den Arm aus und schaltete die Musikanlage ein. Mozart erklang, leise und in guter Qualität. Wäre er selbst gefahren, hätte es Rock sein müssen, laut, hart,

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