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Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Titel: Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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weiblich und wurde ebenso schnell unterdrückt, wie er aufgeflammt war. Schuhe konnte sie rechtfertigen, Smaragde nicht. Lachend schüttelte sie den Kopf. „Ich beschränke mich darauf, meine Füße zu verwöhnen.“
    Mit dem hübsch eingepackten Geschenk für seine Schwester in der Hand und der Quittung in der Brieftasche, verließ Carlo zusammen mit Juliet den Juwelierladen wieder.
    „Ich liebe es, einkaufen zu gehen“, gestand Juliet ihm. „Manchmal verbringe ich einen ganzen Samstag damit, mir alles in den Geschäften anzusehen. Das ist eines der Dinge, die ich am meisten an New York schätze.“
    „Dann würdest du auch Rom lieben.“ Er wollte sie gern in Rom sehen, wurde ihm klar. Lachend über einen der unzähligen Brunnen gelehnt, über die Marktplätze schlendernd, bei der Besichtigung der Kathedralen, beim Tanzen in den Clubs, in denen es nach Wein und schönen Menschen duftete. Er wollte sie dort haben, nah bei sich. Wenn er allein zurückkehrte, wartete nur die Leere auf ihn. Er zog ihre Hand an seine Lippen, während er sich vorstellte, was ihn erwartete. Hielt ihre Hand so lange an seinen Mund, bis Juliet unsicher stehen blieb.
    „Carlo?“ Passanten gingen an ihnen vorbei, und als sein Blick immer intensiver wurde, schluckte sie und sprach seinen Namen noch einmal aus. Das war nicht nur die harmlose männliche Bewunderung, mit der er die vorbeigehenden Frauen angesehen hatte, sondern es war etwas Tiefes, etwas Gefährliches. Wenn ein Mann eine Frau so ansah, dann tat sie gut daran, die Beine in die Hand zu nehmen und loszurennen. Nur wusste Juliet nicht, ob sie auf ihn zu oder vor ihm wegrennen sollte.
    Carlo schüttelte die seltsame Stimmung ab, mahnte sich, bei Juliet vorsichtig vorzugehen – und bei sich selbst ebenso. „Kämst du nach Rom“, sagte er leichthin, „würde ich dich mit deinem Helden bekannt machen. Genügend Portionen von meiner Lasagne, und du bekommst deine Schuhe zum Einkaufspreis.“
    Erleichtert hakte Juliet sich wieder bei ihm unter. „Du bringst mich in Versuchung, mit dem Sparen für das Flugticket anzufangen. Oh Carlo, sieh doch nur!“ Entzückt blieb sie vor einem Schaufenster stehen und zeigte mit dem ausgestreckten Arm auf eine Skulptur. Mitten in der aufwendigen Dekoration stand ein indischer Elefant aus glänzender Keramik, mindestens einen Meter hoch. Die Decke auf seinem Rücken war ein Kaleidoskop aus Spiegeln und Gold und Farben. Den Kopf hatte er majestätisch zurückgeworfen, den prächtigen Rüssel hoch in die Luft gereckt. Juliet verliebte sich auf den ersten Blick. „Ist er nicht wunderbar? So übertrieben prunkvoll und vor allem völlig überflüssig.“
    Carlo konnte sich den Elefanten bestens in seinem Wohnraum vorstellen, zusammen mit den anderen übertrieben prunkvollen und völlig überflüssigen Teilen, die er über die Jahre gesammelt hatte. Nur hätte er nie erwartet, dass Juliet ebenfalls eine Schwäche für solche Stücke hatte. „Du überraschst mich immer wieder.“
    Leicht verlegen zuckte sie mit den Schultern. „Oh, ich weiß, es ist unsinnig, aber ich mag einfach Dinge, die eigentlich vollkommen unnütz sind.“
    „Dann musst du nach Rom kommen und dir mein Zuhause ansehen.“ Er lachte über ihren verständnislosen Blick. „Das letzte Stück, das ich gekauft habe, ist eine Eule, ungefähr so groß.“ Er deutete es mit der ausgestreckten flachen Hand an. „Sie hält ein kleines Beutetier in den Krallen.“
    „Scheußlich.“ Sie ließ einen Laut hören, der sehr an ein Kichern erinnerte, und küsste ihn. „Ich bin sicher, dass ich absolut hingerissen wäre.“
    „Vielleicht wärst du das wirklich. Zumindest davon“, murmelte er. „Wie auch immer, ich denke, dieser Elefant sollte ein gutes Zuhause bekommen.“
    „Du kaufst ihn?“ Begeistert klatschte sie in die Hände.
    Zusammen betraten sie den Laden. Hier drinnen roch es nach Sandelholz, ein feines Klingeln schwebte in der Luft, weil der Ventilator das gläserne Windspiel unablässig bewegte. Während Carlo die Absprache für die Luftfracht traf, schaute Juliet sich im Laden um, spielte mit den langen Schnüren, an denen kleine Messingglöckchen befestigt waren, strich über Löwen aus Alabaster und studierte die kunstvollen Muster der Teeservices.
    Alles in allem, so überlegte sie, ist das der unbeschwerteste und entspannendste Tag, den ich seit Langem gehabt habe. An diese Stunden würde sie sich erinnern, so versprach sie sich, wenn sie wieder allein war und ihr

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