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Ein Mann von Welt

Ein Mann von Welt

Titel: Ein Mann von Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoine Wilson
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Vereinigten Staaten war, die Gründungsväter hatten mehr als einen solchen Moment, sagte Paul, neben ihren Frauengeschichten und der Sache mit ihren Sklaven war Kirschbäume fällen noch die kleinste ihrer Verfehlungen. Ich beantwortete Tante Liz' Frage nicht, ich dachte, sie hatte ent
deckt, dass Paul unter dem Dach über meinem sogenannten Quartier wohnte, ich war gelähmt und wartete darauf, dass sie weitersprach, was ideal war, in Situationen wie dieser ist es am besten, still zu sein und zu warten. Versuch in diesen Momenten nicht, etwas zu essen, um darüber hinwegzutäuschen, dass du nicht sprichst, das war mein Fehler, ich steckte mir ein großes Stück Waffel in den Mund, um zu überspielen, dass ich Tante Liz' Frage nicht beantwortete, aber mein Mund war trocken, mein Körper hatte auf die Frage damit reagiert, dass er meinen Mund austrocknete. Das hätte ein größeres Problem werden können, das wäre ein Problem geworden, aber dann sprach Tante Liz weiter, und unglaublicherweise war das Thema nicht Paul Renfro, das Thema war keine dritte Person, die im Haus wohnte, das Thema waren Stecknadeln. Nur zwei von uns wohnten in diesem Haus, sagte sie, und sie wusste, dass sie keine Stecknadeln weggeworfen hatte, was bedeutete, dass ich sie genommen haben musste, ohne zu fragen, und auf unehrliche Weise, ich musste sie gestohlen haben, sie hasste es, diesen Ausdruck zu verwenden, aber man musste das Kind ja beim Namen nennen, ich musste ein Dutzend Stecknadeln von ihrer Pinnwand gestohlen haben, es gab keine andere vernünftige Erklärung für die Tatsache, dass sie weg waren, dass die verbliebenen Stecknadeln doppelte und in einem Fall sogar dreifache Arbeit leisteten und eben mehrere Einladungen, Fotos und Erinnerungsstücke befestigten. Ich kaute meine Waffel, ich nickte, ich trank etwas Orangensaft, um die Waffel runterzuspülen, ich mag den Geschmack von Orangensaft und Ahornsirup zusammen nicht besonders, ich weiß überhaupt nicht,
warum die beiden zusammen Bestandteile des traditionellen Frühstücks geworden sind. Ich gab zu, dass ich mir die Stecknadeln genommen hatte. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so erleichtert war. Meine Gefühle stimmten überhaupt nicht mit Tante Liz' Gesichtsausdruck überein. Sie hoffte, ich konnte eine befriedigende Erklärung abgeben, sie wusste, dass hier irgendeine Art von Missverständnis vorliegen musste, sie erwartete von mir, dass ich die Sache ernst nahm. Ich entschuldigte mich dafür, dass ich die Stecknadeln genommen hatte, ich sagte ihr die Wahrheit, nämlich dass sie scheinbar übrig waren, dass ich dachte, es würde keinen großen Unterschied machen, dass ich einige davon für meine eigenen Zwecke weggenommen hatte, Paul Renfro erwähnte ich natürlich nicht. Tante Liz' sagte, ich war im Begriff, auf die schiefe Bahn zu geraten, und obwohl ich hier offenbar versuchte, meine Tat zu minimieren, ihr Wort, hatte ich sie tatsächlich bestohlen, ich hatte ihr Eigentum an mich genommen und es nicht zurückgegeben. Ich argumentierte, nicht mit Nachdruck, aber doch nachdrücklich genug, um meinen Standpunkt klarzumachen, dass solange die Strecknadeln noch im Haus waren, und das waren sie, ich sie eigentlich nicht wirklich gestohlen hatte, es war mehr so etwas, wie den Schraubenzieher zu nehmen und ihn nicht wieder in die Werkzeugschublade zurückzulegen. Sie sagte, ich hätte ein ziemlich gutes Argument vorgebracht, was mich überraschte. Aber ihrer Meinung nach war ich sehr nah daran, ihr etwas zu stehlen, und jede Art von Diebstahl, ganz gleichgültig wie trivial er schien, brachte mich auf eine schiefe Bahn, was bedeutete, wer wusste schon, ob ich nicht bald
damit anfangen würde, größere Sachen zu stehlen, und von anderen Leuten, wer wusste schon, ob ich mich nicht bald in größeren Schwierigkeiten wiederfinden würde, wenn sie dieses Verhalten nicht im Keim erstickte?

    Nun, Juan-George, muss ich diese Szene kurz anhalten, um zwei Redewendungen zu betrachten, die mir unauffällig vorkamen, ich meine, ich hatte sie nicht bemerkt, ich hatte nicht über sie nachgedacht, bis Paul Renfro später beide für mich beleuchtete. Diese beiden Redewendungen sind schiefe Bahn und im Keim ersticken. Paul, der die ganze Unterhaltung von oben mitgehört hatte, der gerade auf dem Balken auf und ab gegangen war, als er die Unterhaltung hörte, erklärte mir, dass Nicht-Denker, diejenigen, die auf keinerlei Weise die Geschichte der Menschheit nach vorne

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