Ein Mann wie du hat mir gefehlt
ich dir das nicht sagen, aber sie denken daran, sich zu versöhnen.”
Obgleich Lucas wusste, dass Jae übertrieb, um ihm eins auszuwischen, war es ein Schlag für ihn. Dass Rachel mit einem anderen Mann zusammen war, schmerzte ihn, besonders, da es sich dabei um ihren Ex-Ehemann handelte. Hinzu kam, dass sie vor ein paar Stunden in Zwietracht auseinandergegangen waren.
Bis zu diesem Augenblick war ihm nicht bewusst gewesen, wie sehr er Rachel liebte und wie sehr sie schon ein Teil seines Lebens geworden war.
“Sag deiner Mutter, daß ich da war und später anrufen werde.”
“Wenn sie zurückkommt, bin ich sicher schon im Bett”, sagte Jae. “Aber ich schreib es ihr auf. Gute Nacht, Lucas.”
Er hörte, wie die Tür hinter ihm geschlossen, der Schlüssel umgedreht wurde, aber er sah nicht zurück. Er ging zur Straße und stieg in seinen Wagen.
Gleich am Morgen wollte er Rachel anrufen, denn er misstraute Jaes Zusicherung, seine Nachricht weiterzugeben. Er musste herausfinden, ob Jae ihm die Wahrheit gesagt hatte.
Vielleicht hatte er zuviel von ihrer Beziehung erwartet, zu vieles als selbstverständlich vorausgesetzt. Er hatte angenommen, dass Rachel genauso viel für ihn empfand wie er für sie. Vielleicht aber liebte sie ihn gar nicht so sehr wie er sie.
12. KAPITEL
Rachel und Jared standen im Wohnzimmer im Schein der Christbaumkerzen.
“Rachel…” Jared wollte nach ihr greifen, doch sie wich ihm schnell aus. Er wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn.
“Es war alles meine Schuld. Bitte, verzeih mir. Ich möchte meinen Fehler wiedergutmachen.”
“Nein, Jared.” Sie zog ihre Jacke aus und legte sie über einen Sessel. “Dass du dich von mir scheiden ließest, war das Beste, was du je für mich getan hast.”
“Ich verdiene wo hl, dass du so bist. Aber es gefällt mir gar nicht.” Mit gepeinigter Miene ging er einen Schritt auf sie zu und streckte seine Hand nach ihr aus. “Rachel, ich bin einsam.
Es gefällt mir nicht, geschieden zu sein. Lass es uns noch einmal versuchen.”
“Nein.” Wieder zog sich Rachel vor ihm zurück. Sie würde es nicht ertragen, wenn er sie berührte. Seinen Willen durchzusetzen, wenn er etwas haben wollte, darin war Jared geübt. Und im Augenblick wollte er sie.
“Ich habe mich geändert, Rachel”, sagte er. “Ich bin ein anderer geworden.”
“Wie schön für dich.” Sie griff nach einer Packung Lametta und hängte die Fäden einen nach dem anderen über die Zweige.
“Ich bin eine andere Frau, Jared. Ich habe mir ein neues Leben eingerichtet.”
“Ich liebe dich, Rachel.”
Diese Erklärung verblüffte sie. Sie stand vor dem buntgeschmückten Baum und starrte ihn an. Ohne sich umzuwenden, sagte sie: “Vor zwei Jahren hätte dieses Eingeständnis mich überglücklich gemacht, Jared. Doch heute bedeutet es mir nichts.”
Im stillen fluchend, durchmaß Jared mit langen Schritten den Raum. Er presste seine Hände in Rachels Schultern und zwang sie herum. “Sieh mich an, zum Teufel. Ich gestehe dir meine Liebe, und du spielst mit Weihnachtsschmuck herum.”
Sie schüttelte seine Hände ab und trat von ihm zurück. “Fass mich nicht noch einmal an Jared”, sagte sie ruhig. “Siebzehn Jahre habe ich dir gestattet, mich seelisch zu misshandeln. Nie mehr. Und ich lasse mich auch nicht körperlich von dir misshandeln.”
Er ballte die Hände zu Fäusten. Diese neue Rache l war eine Frau, die er nicht begriff. Auf ihre Reaktion war er nicht vorbereitet gewesen. “Tut mir leid, Rachel”, murmelte er. “Ich wollte das nicht tun.”
Rachels Ausdruck veränderte sich nicht. “Bitte, verstehe das, Jared. Du bist wegen der Kinder hier. Ich liebe dich nicht, und ich bin mir nicht sicher, ob ich dich je liebte. Ein Band wird es zwischen dir und mir immer geben, denn wir haben so viele Lebensjahre miteinander geteilt, und wir haben drei Kinder.
Aber ich will nichts weiter von dir als Freundschaft.”
“Ich kann es nicht glauben, was du hier sagst!” rief er aus.
“Wir hatten eine gute Ehe, Rachel.”
“Wir waren verheiratet”, sagte Rachel. “Aber wir sind es nicht mehr, und ich würde es mir auch nicht wünschen.”
Abermals fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. “Und was ist mit den Kindern?” sagte er ärgerlich. “Verschwendest du überhaupt einen Gedanken an sie?”
“Mehr, als du es jemals getan hast. Immerhin hast du von mir die Scheidung verlangt.” Sie zitterte jetzt nicht mehr. Ihre Furcht vor ihm war ve
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