Ein Mann wie du hat mir gefehlt
“Eine Frau ist nicht automatisch eine gute Mutter, nur weil sie den ganzen Tag zu Hause ist.”
“Mom, Telefon, eine Mrs. Halston in Kerrville.”
Rachel ging in die Küche und nahm den Hörer. Es war Elaine Halston, die ihr mitteilte, dass sie sich entschlossen habe, an Lucas zu verkaufen.
“Danke, Elaine”, sagte Rachel. “Lucas wird überglücklich sein. Ihm liegt wirklich sehr viel an dem Land.”
“Ich weiß”, sagte Elaine. “Das ist auch der Grund für meine Entscheidung. Ich weiß, er wird das Land genauso lieben wie ich es geliebt habe, und wird es pfleglich behandeln. Ich möchte jetzt so schnell wie möglich abschließen. Wann können Sie mit den Papieren hier sein?”
“Ich bin nicht ganz sicher”, entgegnete Rachel. “Lucas ist nicht in der Stadt. Ich rufe zurück, um einen Termin zu verabreden, sobald ich ihn erreicht habe.”
Rachel schwebte auf Wolken, als sie eingehängt hatte. Auf dem Weg zurück zum Wohnzimmer hörte sie Jared zu den Kindern reden.
“Es liegt ganz an euch, Jungs”, sagte er gerade. “Ihr müsst eure Mutter überreden heimzukommen. Möchtest du nicht heimkommen, Sammy?”
Wütend, dass er die Kinder auf diese Weise benutzte, stürmte Rachel ins Zimmer.
“Nicht vor Weihnachten”, sagte Sammy. “Ich möchte das Zehngangfahrrad gewinnen.”
“Ich kaufe dir ein Fahrrad. Zehn, wenn du willst”, erwiderte Jared scharf. “Du hast es nicht nötig, eins zu gewinnen.”
“Es geht ja nicht nur um das Fahrrad, Dad”, sagte Neal ruhig.
Er legte das Buch beiseite, um seinem kle inen Bruder zu Hilfe zu kommen. “Es macht uns Spaß, mit Lucas zu arbeiten und was für andere Leute zu tun.”
“Wer ist schon dieser Lucas!” fuhr Jared auf. “Ihr redet von ihm, als wäre er ein Halbgott.”
Mit schreckgeweiteten Augen blickte Sammy seinen wütenden Väter an.
“Verdammt noch mal!” rief Jared und fuchtelte mit den Händen. “Ich habe es satt, von diesem Lucas Brand zu hören. Er hetzt euch gegen mich auf.” Theatralisch pochte er sich mit dem Zeigefinger gegen die Brust und näherte sich Sammy. “Ich bin euer Vater.”
Sammy lief vor ihm davon und drückte sich in eine Ecke.
Tränen standen in seinen Augen.
“Schrei die Kinder nicht an, Jared!” Rachel stellte sich zwischen Vater und Sohn. “Du jagst ihnen Angst ein.”
Sammy schob seine Hand in die Hand seiner Mutter. “Ihr geht jetzt alle auf eure Zimmer”, sagte Rachel mit einer Ruhe, die sie nicht empfand. “Ich möchte mit eurem Vater reden, allein, bevor ergeht.”
“Mom …” Jae fasste nach Rachels Arm “Er hat es doch nicht so gemeint. Er wollte Sammy nichts tun. Bitte, lass uns wieder mit Daddy zusammenleben. Vergiss nicht, wie Lucas dich am Sonnabend gekränkt hat. Denk daran, wie oft er dich wegen des Geschäfts oder seiner Wohltätigkeitsarbeit hat sitzen lassen.
Siehst du denn nicht, dass Daddy sich geändert hat?”
“Ich sehe”, antwortete Rachel kurz angebunden. Sie wollte es Jae nicht sagen, aber Jared March hatte sich nicht ein bisschen geändert. “Geh, jetzt bitte auf dein Zimmer, Jae.”
“Bitte, Mom”, bettelte Jae, während sie sich zurückzog.
Rachel verschloss sich Jaes Flehen. Als sie mit Jared allein war, trat sie ihm gegenüber. Noch nie war sie so aufgebracht gewesen wie in diesem Augenblick. Sie war entschlossen, ihm ein für allemal klarzumachen, dass sie nicht mehr zu ihm gehörte. “Unsere Scheidung war das Beste, das mir je geschehen ist”, fing sie an. “Ich will nicht mit einem Mann zusammenleben, der seine eigenen Kinder erpresst.”
“Tut mir leid, Rachel.” Er ging auf sie zu, doch sie machte eine abwehrende Handbewegung. “Merkst du denn nicht, dass ich auf diesen Mann eifersüchtig bin? Ich kann die Vorstellung nicht ertragen, dass er der Stiefvater meiner Kinder wird.”
Sein Betteln fiel auf taube Ohren. Sie wusste, dass er sie nicht lieben, sondern nur besitzen wollte. Er war eifersüchtig, weil sie es gelernt hatte, auf eigenen Füßen zu stehen, und weil ein anderer sich für sie interessierte. Sein Ego war getroffen, und das konnte er nicht ertragen.
“Als du die Scheidung verlangtest, warst du nicht übermäßig um die Kinder besorgt, Jared. Warum jetzt? Ich werd’ es dir sagen: Weil du mich manipulieren willst, und ich lasse mich nicht von dir manipulieren.”
“Nein, Rachel, du verstehst das alles falsch. Ich will, dass du wieder meine Frau bist, dass wir wieder so glücklich sind, wie wir waren.”
“Glücklich?
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