Ein Mann wie ein Vulkan: Intime Geschichten 2 (German Edition)
haben...«
Sophie überschlug ihr Arbeitspensum für den Tag. Das passte eigentlich recht gut, dann würde sie danach noch zu Lisa ins Labor fahren und die Fotos abholen.
»Ich könnte gegen 18 Uhr am Hofgarten sein.«
»Einverstanden, ich warte innen, am Pavillon«, sagte Peter Stein und legte auf.
Sophie war zehn Minuten zu früh am Odeonsplatz. Eine himmlische Stille empfing sie, als sie durch das Tor des Hofgartens trat. Die Stadt und das hektische Treiben schien meilenweit entfernt zu sein. Sophie schlug den schmalen Weg zwischen den Hecken ein, der zum Pavillon führte.
Auf einigen der Bänke saßen Liebespaare eng aneinander geschmiegt, hin und wieder war eine leise Unterhaltung zu hören. Ein lauschiges Plätzchen für ein Treffen hat er sich ausgedacht, dieser Peter Stein, dachte Sophie und betrachtete entzückt die schmale Mondsichel, die sich soeben hinter einer Wolke hervorschob.
Sophie stutzte. Eine Erinnerung tauchte auf –, und plötzlich hatte sie eine Vision, nein, es war eine Gewissheit. Sie beschleunigte ihre Schritte, ihr Herz pochte in freudiger Erwartung, als sie auf den Pavillon zulief.
Und da wartete er bereits, ihr anderer Nachtgefährte, und bei ihrem Anblick flog ein glückliches Lächeln über sein schnauzbärtiges Gesicht. Dann breitete er weit seine Arme aus.
-Ende-
Mit dem Jungbauern im Heu
Einem Urlaub im Allgäu konnte ich nicht viel abgewinnen. Aber um nicht zu Hause bleiben zu müssen, nahm ich die Einladung meiner Cousine an. Ich ahnte da noch nicht, was für ein Mannsbild mich dort erwarten würde und welchen Urlaubswonnen ich entgegensah...
Eigentlich wollte ich im Sommer nach Lanzarote fliegen. Aber dann kam alles anders. Kurz vor Reiseantritt hatte ich einen Riesenkrach mit meinem Freund Oliver. Ich fand es idiotisch, dass er bei illegalen Straßenrennen nachts im Industriegebiet Kopf und Kragen riskierte. Und das sagte ich ihm auch.
»Ich lasse mir doch von einer blöden Tussi keine Vorschriften machen!«, brüllte Oliver mich an.
Mit diesem Satz war unsere Beziehung beendet. Jedenfalls für mich. Ich habe es nicht nötig, mich beleidigen zu lassen.
Aber dadurch fiel natürlich auch unser geplanter gemeinsamer Urlaub ins Wasser. Ich wusste nicht, ob Oliver noch allein nach Lanzarote fliegen würde. Es war mir auch egal. Da ich nicht mit ihm zusammenlebte, bekam ich auch nicht mit, was er vorhatte.
Eigentlich hatte ich mir im Herbst gemeinsam mit meinem Freund eine Wohnung suchen wollen. Davon konnte jetzt natürlich keine Rede mehr sein.
»Komm‘ doch mit ins Allgäu!« rief meine Cousine Andrea spontan, als ich ihr mein Herz ausschüttete.
Ich tippte mir mit dem Zeigefinger gegen die Stirn.
»Ich, zwischen Hühnern und Misthaufen?« Ich wusste nämlich, dass Andrea ein großer Fan von Ferien auf dem Bauernhof war. »Das kommt für mich nicht in Frage!«
»Warum nicht? Auf jeden Fall ist es besser, als zu Hause zu versauern. Und spannender als drei Wochen am Strand zu liegen ist es auch!«
Ich blieb skeptisch. Andererseits - hatte ich eine Wahl? Natürlich hätte ich eine Last-Minute-Reise in den Süden buchen können. Aber ich hatte nicht vor, alleine in den Urlaub zu fahren. Ich bin zwar nicht gerade ein Mauerblümchen und lerne auch schnell Leute kennen. Aber so ganz ohne Begleitung am Zielort eintrudeln - das gefiel mir nicht.
Also ließ ich mich von Andrea überreden, mit ihr ins Allgäu zu fahren. Innerlich stellte ich mich auf drei öde Urlaubswochen ein. Vorsichtshalber hatte ich mir schon ein paar dicke Liebesromane eingepackt.
Doch dann kam alles anders...
Schon bei der Anfahrt war ich zu meiner Überraschung völlig begeistert vom Allgäu. Die hohen Berge, die saftigen Wiesen mit dem typischen Allgäuer Braunvieh, die verwunschenen Dörfer in den Tälern - plötzlich konnte ich die Urlaubs-Vorlieben meiner Cousine viel besser verstehen.
»Ja«, lachte Andrea, die am Steuer ihres Golfs saß, »wer einmal ins Allgäu gefahren ist, kommt immer wieder!«
Unser Urlaubsort befand sich etwas westlich von Memmingen. Es war ein kleines Gebirgsdorf, in dem die Zeit stehengeblieben schien. Das Wort Massentourismus war dort offenbar noch ein Fremdwort. Kein Wunder, denn es gab ja keine riesigen Bettenburgen, sondern nur Familienpensionen. Und eben Bauernhöfe, die ebenfalls Urlaubsgäste aufnahmen.
Andrea kannte sich gut aus, denn sie kam nun schon das vierte Jahr hierher.
»Der Gruber-Hof liegt am anderen Ende des Dorfes, ein Stück weit von den
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