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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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weißt schon. Schräge Typen. Außenseiter. Alte Leute.«
    Entgeistert starre ich Stella an. »Ich kann nicht glauben, dass du das gesagt hast.«
    Oh, okay, ich bin nicht wirklich schockiert, aber da ich nun mal ihr Boss bin, muss ich zumindest so tun, als würde ich die Moral hochhalten.
    »Überleg doch nur – welche Typen wollen schon ihre Ferien mit einem Haufen fremder Leute verbringen und dabei über Bücher reden?«
    »Ich zum Beispiel«, erkläre ich gekränkt.
    Stella sieht mich mitfühlend an.
    »Zufällig mag ich Bücher. Ich bin Geschäftsführerin einer Buchhandlung, schon vergessen? Macht mich das automatisch zur Spinnerin?«
    Stella schabt mit einer weiteren Babykarotte die Seiten des Plastiktopfes aus, um an die letzten Hummusreste zu kommen. »Nein. Du warst schon immer ein bisschen komisch.« Sie lächelt und leckt sich die Lippen.
    Ich werfe ein Samtkissen nach ihr und wende mich wieder meinen Bücherregalen zu.
    »Entschuldige, wenn ich so dumm frage, aber hast du eigentlich vor, auch irgendwelche Klamotten auf diese Reise mitzunehmen?«, fragt Stella kurz darauf.
    »Natürlich«, antworte ich empört. »Ich bin nur noch nicht so weit gekommen.«
    Ehrlich gesagt, habe ich noch nicht allzu viele Gedanken an meine Kleidung verschwendet. Schließlich bin ich ja nur eine Woche weg. »So viel werde ich nicht brauchen.«
    »Aber irgendetwas wirst du doch anziehen wollen.«
    Als ich mich umdrehe, sehe ich, wie Stella misstrauisch meine kleine Reisetasche beäugt.
    »Noch sehe ich hier drin nichts, und sie ist schon ziemlich voll«, meint sie zweifelnd, ehe sie lächelt. »Sag’s nicht – du gehst direkt zu Topshop, wenn du ankommst.«
    »Was ist Topshop?«, frage ich unschuldig.
    Stellas Lächeln fällt in sich zusammen. »Was Topshop ist?«, ruft sie ungläubig. »Topshop ist mein Paradies.« Ich sehe sie ausdruckslos an.
    »Vergiss es, du wirst das nie verstehen«, sagte sie abfällig und schüttelt den Kopf. »Wie man sieht, stehen Klamotten nicht an oberster Stelle bei dir«, fügt sie mit einem neuerlichen Blick auf meine Reisetasche hinzu.
    »Okay, okay, ein Punkt für dich.Vielleicht muss ich eine größere Tasche mitnehmen.« Ich greife unters Bett, ziehe meinen alten Rollkoffer heraus und klappe ihn auf. »Siehst du, jede Menge Platz.« Hastig kippe ich die Bücher hinein und trete wieder vor meinen Kleiderschrank.
    Als Erstes ziehe ich zwei Pullis heraus – einen aus rosa Mohair mit Glitzer an den Bündchen, der so etwas wie mein Spaß-Pulli ist – für Schneeballschlachten oder solche Dinge. Nicht dass ich seit meinem zehnten Lebensjahr wieder an einer teilgenommen hätte, aber so war es in der Zeitschrift dargestellt gewesen – eine dieser Fotostrecken mit Models, die allesamt mit rosigen Wangen und strahlenden Augen in die Kamera blicken und Miniröcke und Ringelstrumpfhosen tragen. Ein Look, den ich niemals hinbekommen habe, weil ich keinerlei Gespür für Mode besitze. Jedes Jahr denke ich darüber nach – ungefähr fünf Minuten -, ehe ich meine alten Jeans wieder anziehe, die ich schon seit Jahren trage.
    Mein anderer Pulli ist ein schwarzes Kaschmirexemplar mit Rollkragen, den ich an einem Januartag in irgendeiner superschicken Designer-Boutique erstanden habe, als ich wieder einmal den guten Vorsatz gefasst hatte, mich modischer zu kleiden. Damals hatte Stella mich in ihrer typisch subtilen Art darauf hingewiesen, dass man zwar eine Leidenschaft für Bücher haben darf, ein Taschenbuch aber kein geeigneter Sexpartner ist. Sogar im Schlussverkauf hat mich dieses Ding ein Vermögen gekostet. Ich dachte, es würde mich intelligent und elegant aussehen lassen, aber wenn ich ehrlich sein soll, fühle ich mich darin ziemlich langweilig.Wie eine Buchhalterin oder so.
    Ich halte beide hoch und warte auf Stellas Meinung. »Rosa oder schwarz?«
    Sie betrachtet beide mit dem missbilligenden Blick eines Modefans. »Definitiv rosa«, sagt sie wenige Sekunden später.
    »Aber der andere ist aus Kaschmir«, wende ich ein.
    »Na und?« Stella zuckt die Achseln. Stella hat noch nicht das Alter erreicht, in dem man beim Friseur die Vogue liest und sich danach sehnt, zu diesen Berühmtheiten zu gehören, die auf die Frage nach dem wichtigsten Teil ihrer Wintergarderobe antworten: »Kaschmir, Kaschmir und nochmal Kaschmir.« Sie gibt sich nach wie vor mit Acryl-Gemisch zufrieden.
    »Der ist aber langweilig«, erklärt sie gähnend.
    Ich stopfe beide in meinen Koffer. Sie hat Recht. Der rosafarbene

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