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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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das von einer Frau, die mit Mr. Darcy ausgehen will.«
    Ich spüre, wie meine Wangen heiß werden. »Der, wenn ich hinzufügen darf, laut deiner Worte unglaublich wohlhabend war.« Stella greift nach meiner brandneuen Ausgabe von Stolz und Vorurteil, die ich gerade erst gekauft habe. Mein altes Exemplar war so zerlesen, dass es schon auseinanderfiel. »Hey, mal ganz ehrlich, diese Elizabeth Bennet hat sich doch nur für Mr. Darcy interessiert, weil er ein Adeliger war und diesen riesigen Schuppen in was weiß ich wo …«
    »Pemberly in Derbyshire«, antworte ich wie aus der Pistole geschossen. Zuvor hatte ich Stella eine mundgerechte Kurzfassung des Romans geliefert, auch wenn ich mich nicht erinnern kann, dass sie sich so angehört hat.
    »… glaub mir, sie hätte ihn niemals auch nur eines Blickes gewürdigt, wenn er in einer kleinen Wohnung über einer Bäckerei gelebt hätte.« Seufzend legt sie das Buch zurück und nimmt geistesabwesend meine Reisebeschreibung in die Hand. »Oh, sieh nur, du wirst zu einem Neujahrsball gehen«, sagt sie, während ihre gute Laune schlagartig zurückkehrt. »Wie lässig.«
    »Ja, toll, was?« Ich lächle, erleichtert über den Themenwechsel. Ich gehe in mein winziges Badezimmer, öffne das Spiegelschränkchen und stopfe wahllos Dinge in meinen Waschbeutel.
    »Also, was wirst du anziehen?«
    »Anziehen?« Ich halte mitten in der Bewegung inne und spüre, wie meine gespannte Erwartung angesichts der Vorstellung, von der Modepolizei festgenommen zu werden, in sich zusammenfällt.
    »Sag bloß nicht, du hast kein Kleid«, wettert Stella.
    Ich schließe die Tür meines Spiegelschränkchens und sehe mein Spiegelbild an. Scheiße.
    »Natürlich habe ich ein Kleid«, widerspreche ich trotzig, als ich aus dem Badezimmer komme. »Was dachtest du denn, was ich anziehe? Jeans und T-Shirt?«
    Der Ausdruck auf ihrem Gesicht sagt eindeutig Ja.
    Sie kneift die Augen zusammen. »So … wo ist es denn?«
    »In meinem Kleidersack.« Ich zeige auf den schwarzen Kunststoffsack, der in meinem Kleiderschrank hängt.
    »Darf ich es mal sehen?« Sie streckt bereits die Hand nach dem Reißverschluss aus.
    »Lieber nicht. Es ist eingepackt«, wende ich ein. »In Papier«, füge ich schnell hinzu. Gute Idee. Papier hört sich an, als sei es aus einer wirklich teuren Boutique. Stella sieht angemessen beeindruckt aus, ist aber immer noch misstrauisch. »Beschreib’s mir«, verlangt sie und verschränkt die Arme vor der Brust.
    »Ähm … ja gut … also, es ist …«, stottere ich, während ich daran denke, wie ich vor einigen Tagen aufgebrochen bin, in der Hoffnung, irgendetwas Tragbares zu finden. Daran, wie ich mich bei H&M durch eine Ladung Kleider gekämpft habe, völlig überfordert und verzweifelt, bis ich am Ende einfach das genommen hatte, das am – »Festlich«, behaupte ich vage.
    »Festlich?«
    »Und witzig«, ergänze ich voller Hoffnung.
    »Festlich und witzig?«, stöhnt sie. »Emily, reden wir hier von einem Kleid oder von einem aufblasbaren Weihnachtsmann?«
    Ich unternehme einen letzten verzweifelten Versuch. »Es hat Pailletten«, erkläre ich zögerlich.
    Stellas Gesichtszüge fallen in sich zusammen. Sie sieht zutiefst bestürzt aus. Sie steht in ihrer Retro-Rüschenbluse und einem asymmetrischen Rock aus einer Boutique vor mir, die so furchteinflößend ist, dass ich nicht einmal einen Blick ins Schaufenster riskieren wollte.
    »Festlich ist nicht witzig, Emily, es ist ein modischer Alptraum«, quiekt sie und massiert sich die Schläfen. »Festlich hat keinerlei Stil. All diese langweiligen kleinen Schwarzen, die paillettenbesetzten Schals, und dazu noch Glitzerlidschatten …« Sie erschaudert leicht. Plötzlich kommt mir ein Gedanke.
    Oh nein. Bitte lass sie nicht sehen, wie mein neuer …
    »Was ist das?«
    Zu spät.
    Sie stürzt sich auf meinen neuen Glitzerlidschatten, den ich bei derselben verzweifelten Shoppingtour erstanden habe, gibt sich ein klein wenig aufs Oberlid, tritt zurück und betrachtet sich kritisch im Spiegel. »Irisierendes Frostblau?«, fragt sie vorwurfsvoll.
    Ich wusste, ich hätte matten Lidschatten nehmen sollen. Ich wusste es.
    »Also, zurück zu Freddy. Definitiv keine Aussichten auf eine Romanze?«, frage ich, als Versuch, sie abzulenken, bevor es noch schlimmer kommt und sie den paillettenbesetzten Schal entdeckt, den ich am Wochenende spontan dazu gekauft hatte.
    Zum Glück funktioniert es.
    »Absolut nicht«, seufzt sie und lässt sich in mein weißes

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