Ein Mann zum Heiraten
andere Wahl hatte. Ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ich die Beherrschung verlieren und dir meine Gefühle gestehen würde. Damit wollte ich dich nicht belasten – nicht nach allem, was ich getan hatte.”
“Was meinst du damit?”
“Ich habe mit dir geschlafen, obwohl mir klar war, dass du mich nicht wirklich begehrst und noch Jungfrau bist und sicher nicht die Pille nimmst. Dann habe ich es wieder getan, obwohl die Wahrscheinlichkeit, dass du schwanger wirst, dadurch noch größer wurde.”
“Ich glaube, ich habe gemerkt, dass ich ein Kind empfangen habe.” Ein wenig verlegen fügte Poppy hinzu: “Ich hatte so ein Gefühl …”
“Ich habe es nicht absichtlich getan, damit du gezwungen bist, mich zu heiraten”, erklärte er. “Aber sobald ich wusste, dass die Möglichkeit besteht, wollte ich die Gelegenheit nutzen. Ich habe mir eingeredet, dass du mich begehrt hast, obwohl du mich nicht liebst. Dann habe ich mir vorgenommen, dir zu beweisen, dass du kein so starkes körperliches Verlangen verspüren kannst, wenn du nichts für mich empfindest.”
“Wahrscheinlich habe ich dich schon geliebt, bevor … bevor wir miteinander geschlafen haben”, gestand sie zögernd. “Früher warst du immer so … Damals mochte ich dich immer am liebsten, aber als ich dann älter wurde …”
“Jeder Teenager macht das durch”, meinte er sanft.
“Ich verstehe einfach nicht, wie ich je glauben konnte, ich würde Chris lieben. Im Nachhinein …”
Sie verstummte, da James den Kopf neigte, um sie zu küssen.
“James?”, fragte sie, nachdem er sich von ihr gelöst hatte.
“Was ist?”
“Ich möchte nach Hause. Bitte sprich mit dem Arzt, damit sie mich entlassen.”
“Bist du sicher?” Einen Moment lang betrachtete er sie forschend. Dann küsste er sie wieder und umfasste dabei ihr Gesicht, als wollte er sie nie wieder loslassen.
Jetzt da sie die Wahrheit kannte, wunderte sich Poppy, dass sie nicht selbst darauf gekommen war. Sie hatte an seiner Liebe gezweifelt, obwohl James sie ihr mit jedem Blick und jeder Berührung bewies.
Im Nachhinein fand sie es auch ganz plausibel, dass sie so leidenschaftlich auf seine Zärtlichkeiten reagiert hatte, als sie das erste Mal mit ihm geschlafen hatte. Ihr Körper hatte die Wahrheit erkannt, während ihr Verstand sich geweigert hatte, sie zu akzeptieren. Was sie für James empfand, hatte nichts mit ihrer Schwärmerei für Chris zu tun.
Beim Gedanken an Chris sah sie James zerknirscht an.
“Ich habe mich Chris gegenüber unmöglich verhalten”, erklärte sie ernst.
“Gut”, erwiderte er wenig mitfühlend.
“Glaubst du, dass es Probleme zwischen Sally und ihm geben wird, weil sie sich jetzt ein Baby wünscht?”, erkundigte sie sich besorgt.
“Chris und Sally lieben sich. Also werden sie einen Weg finden, das Problem zu lösen.”
“Ich bin so froh, dass du bei mir bist”, flüsterte Poppy, als James den Kopf neigte, um sie wieder zu küssen. “Und deine Tochter auch. Oh James …” Sie erschauerte und schmiegte sich an ihn. “Wenn etwas passiert wäre …”
“Nicht, Poppy. Wenn dir etwas zugestoßen wäre, hätte ich nicht weiterleben können.”
Im nächsten Moment kam die Schwester ins Zimmer. Als sie sah, was ihre Patientin machte, schnalzte sie missbilligend mit der Zunge.
“Ich möchte nach Hause”, sagte Poppy zu ihr.
“Ich bin mir nicht sicher, ob das möglich ist”, entgegnete die Schwester. “Sie brauchen eigentlich Ruhe …”
Der Arzt, der auf James’ Wunsch hin kurz darauf hereinkam, war jedoch der Meinung, dass nichts dagegen sprach. Allerdings müsse Poppy sich noch ein paar Tage schonen, wie er betonte.
“Keine Sorge Doktor, das wird sie”, versicherte James und fügte gespielt ernst an Poppy gewandt hinzu: “Auch wenn ich selbst im Bett bleiben muss.”
“Also keine langen Geschäftsreisen mehr?”, fragte sie ihn ungefähr zwanzig Minuten später, als er ihr in den Wagen half.
“Nein. Das kann Chris übernehmen.”
“Die arme Sally!”, rief sie mitfühlend.
“Na ja, er muss nicht alle Reisen übernehmen”, lenkte er ein. “Aber in Zukunft werde ich nur über Nacht wegbleiben, wenn meine Frau mich begleitet.”
“Ja, unter einer Bedingung.”
“Und die wäre?”
“Dass der Geschäftsführer der Firma und seine Übersetzerin sich ein Doppelzimmer und ein Doppelbett teilen”, erwiderte Poppy kokett. “Natürlich nur aus ökonomischen Gründen.”
“Natürlich.” Als er den
Weitere Kostenlose Bücher