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Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Titel: Ein Meer von Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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genossen hatte.
    Ich bin zu sehr von dem gefesselt gewesen, was in mir vorgegangen ist, um das plötzliche Interesse Vaters am Bootfahren und Tauchen befremdlich zu finden, dachte sie. Ich habe mich hinreißen lassen von meinen Empfindungen für Dominic. Die Verwunderung darüber, dass ein Mann wie er sich zu mir hingezogen fühlte, hatte mich nicht stutzig werden lassen, als Vater sich währenddessen intensiv mit Ebbe und Flut beschäftigte, anstatt wie andere Urlauber zu angeln oder zu baden.
    Jetzt lagen diese jugendlichen Träumereien hinter Kate. Sie wusste nun, dass ihr Vater in den vielen Stunden, in denen er sich in sein Hotelzimmer zurückgezogen hatte, Nachforschungen betrieb. Auch in den folgenden Sommern war er nach Ocracoke zurückgekehrt. Ohne Kate, die diese Insel nie wieder betreten hatte – wegen Dominic Silver.
    Dominic hatte verlangt, dass sie sich von ihrem Vater löste. Das konnte sie trotz aller Verliebtheit nicht, und daran war ihre Beziehung gescheitert.
    Kate schloss das Notizbuch ihres Vaters, faltete die Seekarten zusammen und schob sie zur Seite. Sie würde wieder nach Ocracoke fahren, um zu vollenden, was ihr Vater begonnen hatte. Mehr als das Haus und den antiken Schmuck ihrer Mutter empfand sie diese Aufzeichnungen nun als das wirkliche Erbe ihres Vaters. Mit ihnen hatte er ihr die Aufgabe übertragen, sein Werk fortzuführen.
    Entschlossen nahm Kate ihre Brille ab und legte sie auf das Notizbuch. Ja, sie würde zu der Insel zurückkehren und sich an Dominic Silver wenden. Die Vorstellungen und Erwartungen ihres Vaters hatten sie damals von ihm fortgetrieben, nun führten sie sie wieder zu ihm.
    Kate öffnete die obere Schublade des Schreibtisches und entnahm ihr ein blütenweißes Blatt Leinenpapier. Sie schraubte die Schutzkappe von ihrem Füllfederhalter und begann zu schreiben.
    Dominic beschleunigte seine Fahrt und hielt sein Gesicht dem Wind entgegen. Er liebte den Rausch der Geschwindigkeit, so wie er auch einen ganzen Nachmittag faul in der Hängematte liegend verbringen konnte. Diese Ungezwungenheit und Freiheit machte ihm das Leben lebenswert.
    Obwohl am Meer aufgewachsen, atmete er den Geruch des salzigen Meerwassers dennoch ganz bewusst ein. Die Bewegung des Bootes unter seinen Füßen war ihm vertraut, doch er spürte sie jedes Mal wieder. Für Dominic galt nichts als selbstverständlich. Mit allen Sinnen nahm er jede Einzelheit in seiner Umgebung wahr.
    Die kleine, ruhige Inselstadt betrachtete er seit jeher als sein Zuhause. Zwar war er schon weit gereist und wollte sich auch weiterhin die Welt anschauen, aber er vermochte sich keinen anderen Wohnort vorzustellen. Ihm sagte das Leben hier zu – die Freiheit des Meeres und die Vertrautheit der kleinen Inselgemeinschaft.
    An die Anwesenheit von Touristen im Sommer hatte sich Dominic gewöhnt. Sie bildeten eine neue Einnahmequelle, halfen den Bewohnern, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Er zog allerdings die Wintermonate auf der Insel vor, wenn heftige, kalte Stürme bliesen und nur ganz Mutige die Überfahrt mit der Fähre nach Ocracoke wagten.
    Dominic ging häufig fischen. Er entnahm dem Meer jedoch nur das, was er selbst verzehren konnte. Wenn er tauchte, nach Muscheln zum Beispiel, geschah es zu seinem Vergnügen. Im Sommer lud er hin und wieder Touristen auf sein Boot ein und fuhr sie hinaus zum Fischen oder Tauchen, weil er sich zuweilen nach Gesellschaft sehnte. An anderen Tagen wiederum stand ihm der Sinn nicht danach. Dann wollte er das Meer ganz für sich allein haben. Wie an dem heutigen sonnigen Nachmittag.
    Im Frühjahr war Dominic zweiunddreißig Jahre alt geworden, aber er war alles andere als ein gesetzter Mensch. Er lebte frei und ungebunden, ohne Rücksichten und Verpflichtungen. Und er hatte vor, auch in Zukunft zu tun, wonach ihm der Sinn stand.
    Nur über die Richtung, die sein Leben nehmen sollte, war er sich noch nicht ganz klar.
    Im Augenblick hatte er sich für den blauen Himmel über ihm und für das endlose Meer entschieden. Die Sonne brannte heiß, und der Wind verschaffte angenehme Kühlung. Der Motor des Bootes lief einwandfrei, und die Kühltasche enthielt einige Fische, die er sich zum Abendessen zubereiten wollte.
    Von der Küste aus mochte es aussehen, als nähere sich ein Pirat dem Ufer. Das Haar reichte Dominic über die Ohren und hing etwas im Nacken herab. Es hatte eine tiefschwarze Färbung, die Dominics Abstammung von sizilianischen Einwanderern verriet. Seine Augen waren

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