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Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Titel: Ein Meer von Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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erkannte die Handschrift sofort. Er brauchte den Briefumschlag nicht umzudrehen, um nachzuschauen, wer der Absender war. Unvermittelt stürmten Erinnerungen auf ihn ein, und er starrte auf das Papier.
    Sein Gesicht wirkte wie versteinert, als er den Umschlag schließlich in die Gesäßtasche seiner Jeans steckte. „Danke.“ Er nickte Marsh kurz zu und nahm die Kühltasche und sein Angelzeug vom Boden auf.
    „Dominic …“ Erneut hielt Marsh inne. Dominic hatte ihm den Kopf zugewandt und blickte ihn fast ungeduldig an. „Wenn du deine Meinung wegen des Abendessens ändern solltest …“
    „Dann sage ich euch Bescheid“, vollendete Dominic den Satz und ging über den Anlegesteg an Land.
    Auf dem Weg zu seinem Haus versuchte Dominic, Ordnung in seine Gedanken zu bringen und die Bilder der Vergangenheit zu verarbeiten, die ihn nie ganz losgelassen hatten.
    Kate. Vor vier Jahren war sie in ihrer kühlen, beherrschten Art aus seinem Leben gegangen. Sie hatte ihn an eine zerbrechliche Porzellanpuppe erinnert –ein wenig geziert und hochmütig. Dominic mochte keine gekünstelten Manieren, dennoch hatte er Kate vom ersten Augenblick an begehrt.
    Zunächst hatte er sich eingeredet, dass ihn ihr Anderssein fesselte. Es war wie eine Herausforderung erschienen, sie zu erobern. Es bereitete ihm Spaß, ihr das Tauchen beizubringen und zu verfolgen, wie sie sich in ihrer gewissenhaften Art Schritt für Schritt mit der Materie vertraut machte. Ihren Anblick in dem eng anliegenden Taucheranzug würde er nie vergessen – ihre schlanke, fast knabenhafte Figur und ihr herrliches Haar.
    Als sie zum ersten Mal den Knoten im Nacken löste und Dominic ihr dichtes langes Haar sah, hatte er sie fasziniert angestarrt. Wie gern hätte er damals die Hand nach den weichen Locken ausgestreckt und sie berührt. Doch die Gegenwart von Kates Vater ließ ihn davor zurückschrecken.
    Doch seit jenem Moment hatte er nach Gelegenheiten gesucht, mit Kate allein sein zu können.
    Die boten sich ihm dann. Kate fand großen Gefallen am Tauchen. Während ihr Vater sich mit seinen Büchern zurückzog, fuhren Dominic und sie aufs Meer hinaus. Er führte sie in die stille, traumhafte Welt unter Wasser ein, die sie wie ihn verzauberte.
    Dominic erinnerte sich noch deutlich daran, wie er Kate zum ersten Mal geküsst hatte. Sie standen auf dem Deck seines Bootes, nass und erfrischt vom Tauchen. Hinter ihr konnte er den Leuchtturm und die Küste von Ocracoke sehen. Kates dichtes Haar war tropfnass, und er streckte die Hand aus und strich leicht über ihren Kopf.
    „Was soll das?“
    Heute noch, vier Jahre später, glaubte Dominic ihre klare, reine Stimme zu hören. Mit ihren sanften braunen Augen hatte sie ihn verwundert angeschaut.
    „Ich werde Sie jetzt küssen.“
    „Warum?“
    „Weil ich Lust dazu habe.“
    So einfach war das für ihn. Er hatte diesen Kuss eben gewollt.
    Als er Kate in seine Arme zog, spürte er die Steifheit ihres Körpers. Bevor sie widersprechen konnte, verschloss Dominic ihren Mund mit seinen Lippen. Wenig später wich jegliche Zurückhaltung von ihr. Sie erwiderte seinen Kuss mit all der in ihr angestauten Leidenschaft. Dominic war erfahren genug, um ihre Unschuld zu erkennen, was ihn ebenfalls faszinierte. Er verliebte sich mit Haut und Haaren in Kate.
    Sie blieb ihm stets ein Rätsel, trotz der vielen Stunden, die sie miteinander verbrachten, und trotz ihrer langen Gespräche. Dominic bewunderte ihren Wissensdurst und ihre Art, jede Erfahrung gründlich zu erforschen und zu verarbeiten.
    So war es auch mit dem Tauchen gewesen. Es genügte Kate nicht, frei und schwerelos im Wasser zu schweben. Sie wollte wissen, wie die Sauerstoffflaschen funktionierten, weshalb sie so und nicht anders gebaut waren. Dominic beobachtete, wie sie alle seine Antworten in sich aufnahm, und glaubte fest daran, dass sie keine einzige jemals vergessen würde.
    Oft gingen sie nachts am Ufer spazieren, und Kate trug aus dem Gedächtnis Gedichte vor, wundervolle Verse von Byron, Shelley und Keats, Dichter, für die sich Dominic vorher nie sonderlich interessiert hatte, deren Werke jedoch plötzlich eine ganz besondere Bedeutung für ihn annahmen.
    Wenn Kate begann, über Satzstellung, Hexameter und Pentameter zu dozieren, fand er rasch Mittel und Wege, sie von dem Thema abzubringen.
    In jenen drei Sommermonaten drehten sich all seine Gedanken nur um Kate. Damals zog er sogar in Erwägung, sein Leben zu ändern. Seine kleine Behausung am Strand wollte er

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