Ein Mensch namens Jesus
können. Schon in jungen Jahren habe ich mich darüber entrüstet, daß die Kirche auf einem nur in romanischen Sprachen verständlichen Wortspiel begründet sein soll 18 . Es steht jedoch fest, daß die Evangelien, auch wenn sie offensichtliche Mängel enthalten, eine Geschichte erzählen und daß diese Geschichte, was immer die Skeptiker von ihr halten mögen, plausibel ist und sich erstaunlich gut in die historische Realität Palästinas im 1. Jahrhundert einfügt. Daran kann auch die Philologie nicht rütteln. Da ist ein Mensch, und sowohl sein Charakter als auch seine Geschichte stehen den Theologien und der Philologie in ungebrochener Widerständigkeit gegenüber; das macht ihn aber gerade so faszinierend.
»Sie behaupten, daß er nicht am Kreuz gestorben ist. Ja, was ist denn dann aus ihm geworden?« wird man mich nach der Lektüre dieses Buches fragen. Man sollte hierzu wissen, daß Jesus nach der Leidensgeschichte noch Spuren seiner Reisen hinterließ. Emmaus, der Ort, in dem ihn einige Jünger und andere Leute zum erstenmal wiedersahen, liegt auf dem Weg nach Joppe, einer Hafenstadt. Wahrscheinlich schiffte sich Jesus nach dem Ausland ein. Wohin er wohl reiste? Vielleicht nach Asien.
Paris, 1987
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