Ein Millionaer zum Heiraten?
sich zwischen seiner Karriere und seiner Familie aufteilen musste.
„Das tut mir leid. Wie ist er denn gestorben?“
Und warum wollte er das so genau wissen?
Phoebe senkte den Blick und blieb stumm.
Verdammt, er musste unbedingt alles über sie erfahren. Er hatte nur wenig Zeit, um eine wichtige Entscheidung zu treffen, eine Entscheidung, die sein Leben verändern würde. Er war daran gewöhnt, im Krieg schnell zu entscheiden, aber dafür hatte er möglichst viele Informationen zur Hand. Hier sollte es nicht anders sein. Es war nichts Persönliches.
„Phoebe, falls wir heiraten sollten, sollte ich Bescheid wissen. Es würde seltsam aussehen, falls jemand danach fragt und ich nicht die richtige Antwort parat habe. Nina zuliebe würden wir eine Ehe echt wirken lassen müssen.“
„Er ist ertrunken.“ In Phoebes braunen Augen blitzte tiefe Traurigkeit auf. Dann verschwand erneut jede Regung aus ihrem Gesicht. Phoebe stieß sich von der Wand ab, entzog sich ihm. „Ich sollte wieder zu Nina hineingehen.“
Und schon wandte sie Kyle den Rücken zu. Sie hätte sich kaum eindeutiger verhalten können. Gespräch beendet. Lass mich in Ruhe. Aber er hatte seine Antwort bekommen. Der kurze Anflug von Trauer in ihrem Blick, gefolgt von ihrem abrupten Rückzug, ließ keinen Zweifel daran, wo sie in Bezug auf ihren Exmann stand.
Sie gehörte mit Haut und Haar einem anderen Mann.
Diese Erkenntnis hätte es leichter machen sollen, über eine mögliche Scheinehe nachzudenken, aber verdammt, was war das für ein Schlamassel. Als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, ermahnte sich Kyle erneut, bei dieser Geschichte einen Schritt nach dem anderen zu machen. Zunächst musste er in ein paar Stunden Blut abgeben und auf das Ergebnis des Vaterschaftstests warten.
Auch wenn ihm sein Instinkt inzwischen klipp und klar sagte, dass Phoebe Slater die Wahrheit sprach.
4. KAPITEL
„Heirate mich.“
Kyles Forderung – nicht Bitte – und die Tatsache, dass er sie unvermittelt duzte, nahmen Phoebe so kurz nach dem Vaterschaftstest den Atem. Überwältigt lehnte sie sich auf dem Beifahrersitz seines Mercedes’ zurück. Nach dem aufregenden Tag beim Arzt schlief Nina tief und fest auf dem Rücksitz.
Das weiche Leder des Sitzes hätte Phoebe als Luxus genießen sollen, aber Kyles plötzlicher Sinneswandel versetzen ihr fast einen Schock. „Sind Sie … bist du sicher, dass du das wirklich willst?“
„Jetzt ist nicht der rechte Zeitpunkt, um den Mut zu verlieren.“ Kyle startete den Wagen. Es war ein schwüler Herbstnachmittag, und Kyle stellte die Klimaanlage ein. Dabei wirkte er ruhig und gelassen. „Ich habe mit Sebastian über eine Heirat gesprochen, und du hattest recht, es ist der schnellste und wirkungsvollste Weg, um Ninas Zukunft zu sichern.“
Phoebe schaute durch die Windschutzscheibe auf den betriebsamen Parkplatz des Krankenhauses hinaus. Ihr Blick wurde wie magisch von Müttern mit Kindern angezogen.
Und Vätern. „Wie lange?“
„Wir werden am Montag heiraten – also morgen.“ Ein sich bewegender Muskel seines Kiefers verriet die ersten Anzeichen von Stress.
Bei näherem Hinsehen entdeckte Phoebe, dass Kyle trotz seiner Bräune ein wenig blass war.
Sie musste sich beherrschen, um ihn nicht zu berühren und zu trösten. Sie verstand sehr gut, wie überwältigend es sein konnte, wenn man aus heiterem Himmel Mutter oder Vater wurde. „Nein, ich meine nicht, wie lange ich überlegen kann, sondern wie lange wir diese Scharade aufrechterhalten werden? Wem werden wir es sagen?“
„Meine Familie weiß ja bereits Bescheid. Darüber hinaus sollten wir Nina zuliebe den Schein wahren.“
„Den Schein?“ Gütiger Himmel, sie hatte eine richtige Scheinehe im Sinn gehabt. Keine Scheinehe, die wie eine richtige Ehe aussehen sollte.
„Wir werden zusammenleben müssen, zumindest für eine Weile.“ Der Anflug eines Lächelns umspielte seinen Mund. „Aber keine Angst, da ich auf dem Landis-Anwesen wohne, werden wir von der Familie umgeben sein. Sie wird dich vor deinem lüsternen Ehemann beschützen.“
Phoebe biss sich auf die Lippen, um nicht lauthals zu lachen, doch ein Lächeln konnte sie sich nicht verkneifen … bis ihr die nächste Hürde einfiel, die sie hätte bedenken sollen, ehe sie mit dieser blödsinnigen Idee herausgerückt war. „Was wird deine Familie denken?“
Noch wichtiger, wie würden sie auf sie und Nina in ihrem Alltag reagieren? Phoebes Lächeln verflog.
„Du wirst ihnen als eine
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