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Ein Mörder kehrt heim

Ein Mörder kehrt heim

Titel: Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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auf dem Tisch ablud, fragte Fendt: »Was soll denn das?«
    Niemand antwortete. Twiggy packte das Zeug in einen Müllbeutel und stellte den in die Ecke.
    Georg nahm die Betablocker und gab sie Spranger zusammen mit einer Wasserflasche. Der guckte erstaunt und schluckte eine Pille. »Jetzt wird geschlafen. Schön vom Führer träumen!« Er schloss ab.
    Sie schoben den Tisch zur Seite und legten sich auf Luftmatratzen. Matti wartete, bis Anja sich hingelegt hatte, und packte seine Luftmatratze so an die Wand, dass Twiggy und Dornröschen zwischen ihnen lagen. Anja schaute einmal zu ihm herüber, aber er konnte in ihrem Gesicht nichts lesen. Georg schaltete das Licht aus.
    Matti schlief nicht ein. Was sie hier trieben, war wahnsinnig. Und sie wurden immer tiefer in den Sumpf gezogen. Jetzt noch ein Apothekenüberfall.
    Am Morgen weckte ihn der Polizeifunk. Er bekam gerade noch mit, dass die Bullen nach Junkies oder Dealern suchten, die eine Apotheke ausgeräumt hatten.
    Zum Frühstück gab es wieder Instantkaffee und Labberbrötchen aus der Plastiktüte. Spranger war wach, als Georg die Zellentür öffnete. Matti betrat das Zimmer. Der Alte lag auf dem Bett und linste.
    Â»Tablette genommen?«, fragte Matti.
    Spranger antwortete nicht.
    Â»Wir haben Kaffee, sogar mit Süßstoff, wenn Sie mögen. Brötchen, Marmelade, Wurst. Was wollen Sie?«
    Spranger sagte nichts, schüttelte den Kopf. »Brötchen, Marmelade, Kaffee schwarz«, murmelte er endlich.
    Â»Geht’s Ihnen nicht gut?«
    Â»Was glaubst du denn, du Arschloch?«
    Matti und Georg lachten.
    Â»Danke für die Auskunft«, sagte Matti.
    Er besorgte Sprangers Frühstück. Währenddessen hatte der Mann sich auf die Bettkante gesetzt. »Wenn Sie wollen, können Sie auch zu uns kommen«, sagte Matti.
    Der Alte schlürfte seinen Kaffee.
    Â»Ich muss mit dir reden«, sagte Anja. »Ich halt das nicht aus, wie es ist.«
    Â»Jetzt nicht«, erwiderte Matti. »Wenn das hier vorbei ist.«
    Sie blickte ihm traurig in die Augen und nickte.
    Zitkowski, Fendt, der Jogger und der Pistolentyp packten ihre paar Sachen. Sie wollten am Abend zurück nach Berlin. Der Jogger und der Pistolentyp hatten kaum ein Wort gesagt. Einmal hatte der Pistolentyp Matti angegrinst, und der hätte ihm am liebsten eine runtergehauen. Aber nun verschwanden diese Gestalten endlich.
    Sie lungerten den Tag herum. Twiggy war in ein Elektronik-Fachbuch vertieft, Dornröschen las einen Krimi. Er hieß Der Consul und war öde, wie Matti aus Dornröschens Miene abzulesen glaubte. Sie beachtete ihn nicht.
    Er nahm sich ein paar alte Zeitungen.
    Georg räumte auf. Matti beobachtete ihn über den Zeitungsrand. Er war immer noch drahtig. Aber mit den kurzen schwarzen Haaren und dem glatt rasierten Gesicht sah er fast aus wie ein Geschäftsmann im Freizeitlook.
    Der Polizeifunk war langweilig. So langweilig, dass Matti fürchtete, die Bullen sendeten heimlich noch auf einer anderen Frequenz.
    Am Mittag gab es wieder Würstchen. Diesmal pries Georg den Nudelsalat als Riesenabwechslung. Dann verschwanden die Stasi-Leute. Und sofort wurde die Stimmung besser. Sogar Anja sagte was, und Dornröschen legte das Buch weg, um zu schwatzen. Nur Twiggy war weiterhin vertieft in seine Lektüre. Das half ihm, seine Sorgen um Robbi zu mildern. Wenn er allein gewesen wäre, hätte er alle paar Stunden Gaby angerufen und sie genervt.
    Â»Morgen früh«, sagte Georg, als sie in der Küche abwuschen.
    Â»Fahndung vorbei?«, fragte Matti.
    Â»Ja. Und in der Apothekensache sind sie auf der falschen Spur. Außerdem belastet die Lage Spranger, und er hat ein schwaches Herz.«
    Â»Er tut aber sehr gelassen«, sagte Matti. Er überlegte, dann fragte er: »Weißt du, was aus Ingeborg geworden ist?« Er spürte Angst vor der Gewissheit.
    Georg legte den Schwamm weg und blickte Matti in die Augen. »Darüber wurde viel Blödsinn erzählt.«
    Â»Und was ist wahr?«
    Georg überlegte. Matti sah ihm an, wie er innerlich mit sich kämpfte.
    Â»Okay«, sagte Georg. »Aber ich hab es nicht erzählt.« Er schwieg, fuhr sich mit der Hand durch die Haare und setzte sich auf einen Stuhl.
    Anja kam in die Küche.
    Â»Lass uns allein«, sagte Georg.
    Anja blickte ihn verdutzt an. Sie ging.
    Â»So schlimm?«, fragte Matti.
    Aber Georg reagierte nicht. Er war weg. Dann

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