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Ein Mörder kehrt heim

Ein Mörder kehrt heim

Titel: Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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nicht der einzige Besitzer und Nutzer des Bullis bist, dann könnten wir eine Kaution hinkriegen. Ich dreh das so, dass der Verdacht gegen dich nicht dringend sein kann, wenn es weitere Möglichkeiten gibt, die genauso wahrscheinlich sind.«
    Â»Dann landen Twiggy und Dornröschen auch im Knast.«
    Â»Quatsch«, sagte Gerd.
    Â»Nachher sagen die, wir haben zu dritt die beiden ermordet und die Leichen beseitigt.«
    Â»Glaub mir, ich krieg das hin. Ich kenn den Haftrichter, der ist okay. Der sperrt Leute ungern ein. Wenn man dem was Handfestes hinhält, greift er zu.«
    Â»Kaution? Wie soll ich die bezahlen?«
    Gerd kratzte sich am Kopf.
    Nach dem Gespräch mit Matti rief Gerd Dornröschen an und fuhr dann zur WG . Die Stimmung war am Boden. Sie hob sich ein wenig, als Gerd erklärte, dass es beim nächsten Haftprüfungstermin eine Chance gebe, Matti herauszuholen. Auf Kaution, wenn überhaupt.
    Â»Wie hoch wird die sein?«
    Â»Das liegt im Ermessen des Richters. In diesem Fall irgendwas zwischen zehntausend und zwanzigtausend Euro. Könntet ihr das auftreiben?«
    Â»Um Himmels willen«, sagte Dornröschen.
    Twiggy sah krank aus.
    Â»Und der Richter wird Auflagen verhängen. Wahrscheinlich muss sich Matti regelmäßig bei der Polizei melden und darf die Stadt nicht verlassen.«
    Â»Das ist egal«, sagte Dornröschen. Sie grübelte.
    Â»Ãœlcan hat Geld angeboten«, sagte Twiggy verzweifelt.
    Â»Aber bestimmt nicht zehntausend Euro«, erwiderte Dornröschen. »Wie lange hätten wir Zeit, das Geld aufzutreiben, wenn der Haftrichter sich darauf einlässt?«
    Â»Das müsste flott gehen, ohne Knete kommt er nicht raus.«
    Robbi schnüffelte an Gerds Schuhen, rümpfte die Nase und zog ab.
    Auf der Straße brüllten Besoffene. Von weit her pfiff ein Flugzeug. Dornröschen hatte ihr Kinn in die Hände gelegt, die Ellbogen stützte sie auf dem Tisch. Twiggy lehnte sich weit nach hinten und verschränkte die Hände am Genick. Jetzt war es still. Nicht einmal der Wasserhahn tropfte.
    Â»Wir machen eine Sammlung«, sagte Dornröschen. »Richten ein Konto ein, und die Leute kriegen ihr Geld sofort zurück, wenn die Sache ausgestanden ist.«
    Â»Ein paar werden das bezweifeln«, sagte Twiggy. »Aber gute Idee, echt. Nur ob da genug Knete aufläuft?«
    Â»Wir müssen es probieren. Ülcan wird was einzahlen, Detlev und Aldi-Klaus auch. Mal sehen, was mit Werner dem Großmaul ist. Gaby blecht bestimmt was. Und wir sowieso. Ach, das sieht so schlecht nicht aus.«
    Â» Indymedia «, sagte Twiggy.
    Â»Und auf der Website der Stadtteilzeitung «, ergänzte Dornröschen.
    Â»Da fallen uns noch viele ein«, sagte Twiggy.
    Â»Also, zuerst ein Konto einrichten, und dann wird getrommelt.«
    Sie radelten zur Sparkasse. Diesmal ließ Twiggy sich nicht von Dornröschen abhängen. Sie stritten ein bisschen herum mit einer Angestellten, weil es ihnen nicht schnell genug ging. Als sie das Konto eingerichtet hatten, düsten sie zur Stadtteilzeitung .
    Â»Matti sitzt im Knast, kommt aber wahrscheinlich gegen Kaution raus. Sagt Gerd. Wir sammeln schon mal Geld.«
    Yvonne lächelte unsicher unter ihrem blonden Pony. Sie war erst seit einem Vierteljahr dabei, hatte aber schon entdeckt, dass die Bezahlung in dieser Redaktion die Armuts- und die Arbeit die Belastungsgrenze testete. Aber was blieb ihr übrig außer Hartz IV nach einem fast unendlichen Studium der Kunstgeschichte an der Humboldt-Uni? Rolf, ihr langjähriger Kollege, las gerade Korrektur und winkte nur kurz mit der Hand sein Okay. Heike quälte ihre Tastatur und sagte: »Kohle kommt gleich.«
    Â»Nee, überweisen«, erwiderte Dornröschen. »Wir stellen die Kontonummer auf die Website. Und ich schreib einen Artikel für Indymedia . Ihr verbreitet den Artikel dann bei den Antifas, Autonomen, den letzten Antiimps, allen Kiezinitiativen und so weiter. Alle Newsletter, die es gibt. Klar?«
    Heike nickte und hackte weiter auf die arme Tastatur ein. Rolf winkte und las.
    Dornröschen setzte sich an ihren Rechner und schrieb den Artikel. Sie war schnell beim Schreiben, aber diesmal rauchten die Tasten. »So!« Sie winkte Twiggy heran. »Gegenlesen! Zackzack!«
    Twiggy fand keinen Fehler. Der Text war auch sonst erstklassig. Jedem Hirni verständlich und aufrüttelnd.
    Dornröschen stellte den

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