Ein moerderisches Geschaeft
Gestrüpp.
Kelly meldete sich wieder. »Haben Sie Monk in Gewahrsam?«
»Nein, Sir«, antwortete John Paul.
»Wo ist er?«
John Paul sah nach oben. »Im Kino.«
38
Jilly hatte es satt, auf Monk zu warten. Was machte er, was dauerte so lange? Sie nahm das Fernglas und richtete es auf den Turm.
Wo steckte er? Er wusste, wie sehr sie es hasste, warten zu müssen. »Reparier das verdammte Ding«, murrte sie. »Beeil dich.«
Plötzlich entdeckte sie ihn. Jilly schnappte fassungslos nach Luft, als sie sah, wie er mit einem Salto vom Turm auf das Dach stürzte. Sie dachte, er würde sich den Hals brechen. Aber dann drehte er sich in der Luft und landete wie eine Katze auf den Füßen. Er verlor das Gleichgewicht und rutschte auf Händen und Knien auf dem schrägen Dach nach unten. Es sah aus, als würde er fallen, aber er konnte sich gerade noch rechtzeitig abfangen.
Zwei Männer sprangen aufs Dach. Sie bewegten sich so schnell, dass sie ihre Gesichter nicht sehen konnte.
»Mach sie kalt, Monk«, flüsterte sie. »Bring sie um. Los.«
Schüsse peitschten durch die Luft. Sie glaubte zu hören, dass Monk ihren Namen schrie, und sie beobachtete die Szene mit unbeteiligter Neugier. Er fiel äußerst unelegant und hing zum guten Schluss über dem großen Schild mit dem leuchtenden Filmtitel. Blut strömte über die Buchstaben. Er starb mit in die Höhe gerecktem Hinterteil. Sie verfluchte seine Unfähigkeit.
Wie konnte er es wagen, ihr so etwas anzutun? Die Enttäuschung überwältigte sie und heiße Tränen schossen ihr in die Augen. Die Fernbedienung. Sie tastete hektisch danach und drückte auf den Knopf. Wieder und wieder. Nichts geschah.
Verdammt. Wie konnte Monk nur so rücksichtslos sein? Er wusste doch, wie wichtig ihre Träume waren.
Sie stampfte mit dem Fuß auf und verfluchte Monk wieder, weil er alles vermasselt hatte. Schlimmer noch, er hatte sie unglücklich gemacht.
»Fahr zur Hölle, Monk«, fauchte sie.
Er hatte den Schlüssel im Zündschloss stecken lassen. Ohne seine Instruktionen für den Notfall zu befolgen, hob sie den Rock und rutschte über die Mittelkonsole auf den Fahrersitz. Männer, Leute vom FBI, wie sie wusste, rannten auf das Kinogebäude zu, und Menschen strömten aus der Kirche, um zu sehen, was der Tumult zu bedeuten hatte. Kein Mensch würde auf sie achten, wenn sie sich aus dem Staub machte. Sie ließ den Wagen auf die Straße rollen und fuhr nur so schnell, wie es erlaubt war, durch die Stadt. In dem Moment, in dem sie die Zufahrt zum Highway erreichte, trat sie aufs Gas. Fluchend schlug sie mit der Hand aufs Steuerrad, um ihrem Zorn Luft zu machen.
Natürlich hatte sie noch jemanden im Hintergrund, der ihr bereitwillig helfen würde. Kein Mensch würde ihr noch einmal ihre Träume stehlen. Niemand. Sie wusste, dass Monk Waffen in seinem Koffer hatte, und bei Gott, sie würde Carrie und Avery eigenhändig umbringen, wenn ihr das ihre Träume zurückbrachte.
»Monk, du Idiot«, schimpfte sie. »Du dummer, dummer Kerl.«
Der Verfolgungswagen hielt Abstand. Drei Agenten und Avery waren in dem Sedan. Kelly saß am Steuer und Avery hinter ihm. Sie bemühte sich, ihre Unruhe nicht zu zeigen, aber es fiel ihr sehr schwer.
Ihr war fast das Herz stehen geblieben, als sie die Schüsse hörte, und sie hielt den Atem an, bis sie John Pauls Stimme über Funk hörte. Sie wurde ganz schwach vor Erleichterung, aber sofort meldete sich wieder die Angst.
»Glauben Sie, sie hat uns entdeckt?«, fragte sie Kelly.
»Sie weiß sicher nicht, dass sie verfolgt wird«, erwiderte Kelly.
Auf dem Highway hatte Jilly einen so großen Vorsprung, dass Avery kaum noch ihren Kopf sehen konnte.
»Sie wird schneller, oder?«
»Ja, sie fährt mindestens achtzig.«
»Wenn sie in eine Radarfalle kommt …«
»Hier ist keine«, versicherte Kelly.
»Woher wissen Sie das?«
»Ich weiß es eben.«
»Sollten Sie nicht näher heranfahren?«
»Ich werde sie nicht verlieren, Delaney. Jetzt lehnen Sie sich zurück und entspannen Sie sich.«
»Sie biegt ab.«
»Ich sehe sie.«
Avery zwang sich, den Mund zu halten und dem verantwortlichen Agenten nicht zu sagen, was er tun sollte. In ein paar Minuten würde alles vorbei sein. Wenn es ihr nur gelang, so lange ruhig zu bleiben – später konnte sie zusammenbrechen. Bleib cool, ermahnte sie sich.
Jilly hätte fast die Abfahrt zum Windjammer Motel verpasst. Avery beobachtete, wie sie abbremste, die Kurve nahm und über den Parkplatz fuhr. Dann verlor sie
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