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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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zuzufügen.
    »Hat sie mich gehasst, Carrie?«
    Carrie zwang sich, sich auf die Frage zu konzentrieren. Sie stemmte die Hände in die Hüften, atmete tief durch und fragte zurück: »Wieso kümmert es dich, was Jilly über dich dachte?«
    Avery hob die Schultern. »Ich weiß nicht.«
    »Jetzt hör mir mal gut zu, Avery. Deine nichtsnutzige Mama hat dich vielleicht gehasst, aber nicht, weil du so bist, wie du bist, oder weil ihr etwas an deinem Aussehen nicht gefallen hat. Du warst ein wunderschönes Baby. Jilly wollte einfach die Verantwortung für dich nicht übernehmen.« Sie deutete auf den Stuhl, der neben dem Bett stand. »Ich werde dir jetzt etwas sehr Wichtiges erzählen, und ich möchte, dass du gut aufpasst. Also setz dich hin.«
    Avery beeilte sich, der Aufforderung nachzukommen.
    »Du bist wahrscheinlich noch zu jung dafür, aber ich erzähle es dir trotzdem. Deine Mutter ist wahnsinnig.«
    Avery war enttäuscht. Sie hatte geglaubt, etwas ganz Neues zu erfahren. »Das hast du mir schon erzählt, Carrie. Ganz oft sogar.«
    »Das war nur zur Erinnerung«, sagte Carrie. »Jilly war nie normal. Tatsache ist, dass man sie schon vor langer Zeit in eine Klapsmühle hätte einsperren müssen.«
    Avery war fasziniert von dem Gedanken, dass sie eine Mutter haben könnte, die irgendwo eingesperrt war. »Was ist eine Klapsmühle?«
    »Das ist ein Haus, in das man kranke Menschen bringt.«
    »Ist Jilly krank?«
    »Ja«, antwortete Carrie. »Aber nicht krank auf eine Weise, dass wir Mitleid mit ihr haben müssten. Sie ist gemein, gehässig und schlichtweg verrückt. Sie muss verrückt sein, wenn sie so ein wunderbares Kind wie dich einfach im Stich gelassen hat«, fügte sie hinzu. Sie beugte sich vor und strich Avery das Haar aus den Augen. »Deine Mutter war schon als Kind nicht ganz richtig im Kopf -ihr hat immer etwas gefehlt. Sie ist vielleicht keine echte Soziopathin, aber verdammt nah dran.«
    Avery riss die Augen auf. Erschrocken sagte sie: »Carrie, du hast › verdammt‹ gesagt.«
    »Ich weiß, was ich gesagt habe, und ich weiß auch, wovon ich spreche.«
    Avery stand auf und ging zum Bett, um sich neben Carrie zu setzen. Sie nahm ihre Hand und sagte: »Aber ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
    »Ich werd’s dir erklären. Ein Soziopath ist ein Mensch der kein Gewissen hat, und ehe du fragst, sage ich dir auch gleich, was ein Gewissen ist. Das ist etwas im Kopf, das einem Bescheid sagt, wenn man etwas Falsches getan hat. Dann sorgt das Gewissen dafür, dass man sich … schlecht fühlt.«
    »So wie ich mich fühle, wenn ich Grandma sage, ich hätte Klavier geübt, obwohl es gar nicht stimmt, und sie mir dann sagt, ich wäre ein braves Mädchen, aber ich war es gar nicht, weil ich sie angelogen hab?«
    »Ja, genau so«, erwiderte Carrie. »Deine Mutter hat kein Herz und keine Seele, das ist die Wahrheit.«
    »Wie in dem Lied, das du so gern singst? Ist das so was wie ein Herz und eine Seele?«
    »Ja, wie in dem Lied«, bestätigte Carrie. »Jilly hat in ihrem Herzen keinen Platz für Gefühle, die nicht direkt mit ihr oder ihrem Wohlergehen zu tun haben.«
    Avery schmiegte sich an sie und sah mit ihren schönen veilchenblauen Augen, die um so vieles schöner waren als die ihrer Mutter, zu ihr auf. Carrie konnte fast die Lauterkeit und die Güte dahinter sehen. »Jilly hat zu viel damit zu tun, sich selbst zu lieben, um auch noch andere Menschen lieben zu können, aber du solltest dir deswegen keine Gedanken machen. Nichts davon ist deine Schuld. Du glaubst mir doch, oder?«
    Avery nickte feierlich. »Es ist die Schuld meiner nichtsnutzigen Mama.«
    Carrie lächelte. »Ganz recht.«
    »Habe ich eine Seele?«
    »Ja, die hast du. Jeder außer deiner nichtsnutzigen Mama hat eine Seele.«
    »Hatte Whiskers eine Seele, bevor Jilly ihn verletzt hat und er starb?«
    »Vielleicht«, räumte Carrie ein und dachte an das Kätzchen, das Jilly ihr so grausam genommen hatte.
    »Wo ist sie?«
    »Deine Seele?« Carrie musste erst nachdenken, ehe sie darauf antwortete. »Sie ist in dir, um dein Herz gewickelt. Deine Seele ist so rein wie die eines Engels, und ich möchte dir dabei helfen, dass sie so bleibt. Du bist Jilly überhaupt nicht ähnlich, Avery.«
    »Aber ich sehe aus wie sie. Das hast du selbst gesagt.«
    »Es kommt nicht darauf an, wie du aussiehst. Das, was du bist, ist wichtig.«
    »Hat Jilly dich und Grandma geliebt, und nur mich nicht?«
    Carrie wurde ärgerlich. »Ich dachte, du hättest verstanden, was ich

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