Ein mörderisches Komplott (German Edition)
wirklich erleichtert, dass sie eine so schöne Heimat gefunden haben. Was
haben die armen Kinder durchgemacht! Deren Elternhaus samt Autowerkstatt ist
übrigens – wie ich erst kürzlich erfuhr – einem Hotelneubau gewichen.«
Später wurde Paul von Jenny an einen Tisch geführt, an dem
eine ältere Frau saß. Sie sah Paul nur kurz an und rief dann aus:
»Sie sind doch der Detective damals in Aviemore –
stimmt’s?«
Paul erkannte die Frau jetzt wieder.
»Mrs Evelyne Forster, nicht wahr? Sie waren sehr
hilfreich gewesen, indem Sie sich um die kleinen Mädchen kümmerten und uns den
Wohnort der McDavids verrieten. Ohne Sie wäre vielleicht noch weiteres Unheil
geschehen.«
Die Eltern Symon hatten dem Hochzeitspaar das kleine
Mansardenzimmer hergerichtet, in welchem Jenny ihre Kindheit zusammen mit zwei
Brüdern verbrachte. Doch sie wollten die Hochzeitsnacht lieber im Hotel
verbringen.
Nachdem sich die große Gesellschaft aufgelöst hatte,
schlug Jenny einen Spaziergang zum West Loch Tarbert vor.
»Das ist ein bezauberndes Gewässer, ich liebte es
früher, von hier aus die Sonnenuntergänge zu beobachten.
Noch lange saßen sie am Ufer des dreieckförmigen
Atlantikeinschnitts, der das West Loch Tarbert bildet und die Insel
Harris von der viel größeren Insel Lewis trennt.
»Eigentlich der ideale Standort für eine Aquafarm!«,
scherzte Paul und beide lachten. Dann deutete Paul nach Südwesten. »Dort
irgendwo liegt Madeira. Ich freue mich schon auf unseren ersten gemeinsamen
Urlaub!«
»Ich mich auch, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass
es irgendwo schöner sein soll als hier«, sagte Jenny.
»Ist es auch nicht«, gab Paul zu und strich über Jennys
Haar:
»Tha gràdh
agam orti, mo chridhe!«
(» Ich liebe dich, mein Herz!«)
»Can a rithiste e!« rief Jenny verwundert.
(»Sag das noch mal!«)
»Tha gràdh agam orti, mo chridhe!«
(» Ich liebe dich, mein Herz!«)
»Tha fhios agam, a grhràidh! Tha gràdh agad orm. A bheil
Ghà idhlig agaibh?«
(»Ich weiß, Liebling! Du liebst mich. Sprichst Du
gälisch?«)
»Chan eil mòran. Tha mi 'ga h-ionnsachadh.«
(» Nicht viel. Ich lerne es noch.«)
Noch nie war Jenny so glücklich wie in diesem Augenblick.
Paul konnte schon ein paar Worte Gälisch! Das war neben seiner Liebe zu ihr
sein schönstes Hochzeitsgeschenk.
Es war bereits dunkel geworden, als sie heiter gestimmt
wieder im Hotel eintrafen.
Anhang
Touristischer Hinweis:
Der Inverewe Garden (auch Inverewe Gardens, gälisch: Garradh Inbhir Iu ) ist einer der
nördlichst gelegenen botanischen Gärten der Welt. Durch seine bevorzugte Lage
an der Nordwestküste Schottlands – direkt am warmen Golfstrom – kann er mit
einer für die Breite völlig untypischen und vielfältigen Bepflanzung aufwarten.
Besonders in den Sommermonaten wird der Besucher durch eine Vielzahl blühender
Pflanzen fasziniert.
Inverewe liegt auf 57,8 Grad nördlicher Breite, also
ungefähr auf gleicher Höhe wie die Hudson Bay in Kanada oder Südnorwegen. Trotzdem hat es
über das Jahr eine recht konstante, hohe Temperatur vorzuweisen. Die niedrigste
je gemessene Temperatur lag bei minus 14° Celsius, während die höchste bei plus
29° Celsius lag.
Besonders interessant und umfangreich sind die
Sammlungen der unterschiedlichen Rhododendren (Untergruppe Barbata), Brachyglottis, Olearia und Ourisisia. Markant sind auch
die verschiedenen Eukalyptus -Bäume, die sich
über den Garten verteilen. Die Pflanzen stammen vor allem aus Australien , Tasmanien und Neuseeland (viele Eukalyptus), China , Japan und dem Himalaja (viele Rhododendren) sowie dem gemäßigten Südamerika und Nordamerika .
Der Begründer der Gärten von Inverewe war der Schotte Osgood
Mackenzie . Als er das ca. 20 ha große Grundstück kaufte, war das nichts
weiter als ein felsiger Hügel, auf dem nur ein einziger Baum stand. Der
ursprüngliche gälische Name lautete ›Am Ploc Ard ‹, zu Deutsch ›hoher
Brocken ‹. Da das Grundstück am Loch Ewe und damit direkt am Atlantik
liegt, war es den Witterungen schutzlos ausgesetzt.
Mackenzie begann damit, das Grundstück mit einheimischen
schottischen und skandinavischen Pinien zu
bepflanzen, welche es vor Witterungseinflüssen schützten. Zudem wurden Unmengen
von Erde herbeigeschafft – angeblich aus Irland – als Voraussetzung für den Pflanzenanbau auf dem kargen
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