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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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Hastings ist zwar noch ein junger Beamter, aber
niemals hätte er sich derart leichtfertig verhalten dürfen. ›Vorsicht ist
das erste Gebot‹ , hatte man ihnen auf der Polizeiakademie eingebläut. Doch
nun war es passiert und einen derart groben Fehler begeht man nur einmal. Als
er die Pistole aus dem Schulterholster zog, rutschte sein Handy aus der
Jackentasche und fiel geräuschvoll auf den Teppichboden. Welch ein Missgeschick!
Die Gestalt am Fenster drehte sich zu ihm um, als er sich nach dem Gerät
bückte. Im gleichen Moment traf ein harter Gegenstand seinen Hinterkopf.
Hastings vernahm noch seinen eigenen Aufschrei, dann sank er zu Boden.
       Auch Paul O’Brien fand ohne langes Suchen das Landhaus.
Knapp zehn Minuten nach Edward Hastings traf er in Nairn ein. Als er sich dem
weiträumigen Gelände genähert hatte, verharrte er zunächst für ein paar Minuten
in geduckter Haltung hinter einem Gebüsch. Diese Vorsichtsmaßnahme erwies sich
als richtig, denn plötzlich sah er, wie ein Mann in langem Mantel von der
gegenüberliegenden Seite des Grundstücks auf das Haus zulief, sich kurz umsah
und durch die Eingangstür verschwand. Bei sich dachte er: ›Ob Hastings wohl
schon drin ist? Das könnte für ihn gefährlich werden. Seinen Wagen habe
ich nirgends stehen sehen‹. Im gleichen Augenblick hörte er einen
Aufschrei, dann trat wieder beklemmende Stille ein. Jetzt war rasches,
professionelles Handeln gefragt. Er schaltete seine Taschenlampe an, zog die
Waffe und schlich fast lautlos die Treppe hinauf. Im Lichtkegel seiner Lampe
sah er Hastings in der Türöffnung liegen, stieg über ihn hinweg und brüllte in
die Dunkelheit »Hände hoch! «. Am Fenster standen der völlig verdutzte
Richard Turner und der Mann im langen Mantel, der ihm den Rücken zukehrte und
sofort etwas zu Boden fallen ließ. Immer noch die Pistole im Anschlag beugte
sich O’Brien über Hastings, der nur den Kopf anhob und mit gequälter Stimme
flüsterte: »Ich komme schon zurecht Chef, kümmern Sie sich erst um die anderen
dort«, um sich gleich wieder hintenüberfallen zu lassen.
       Paul O’Brien war leider zu spät gekommen. Aber natürlich
hätte das gleiche Schicksal auch ihn treffen können, daran musste er immer
wieder denken, wenn ..., ja wenn er ohne Taschenlampe und ohne sich abzusichern
in ein fremdes, ganz im Dunkeln liegendes Gebäude eingedrungen wäre. Nein, so
hätte ein Mann wie er mit langjähriger Berufserfahrung nie gehandelt. ›Es
wäre also in der Tat besser gewesen, wenn ich vor Hastings eingetroffen
wäre. Zwar einen Bart tragen, aber kein bisschen Verstand haben! Und so einer
ist bei der Polizei!‹ dachte er voll Zorn.
       Die beiden Männer stets im Auge behaltend schaltete er
das Licht an. Gerade noch rechtzeitig erkannte er, wie sich der Fremde umdrehte
und auf ihn zustürzte. Aber O’Brien reagierte blitzartig und schoss gezielt in
dessen rechtes Bein. Der Angreifer jaulte auf und befühlte mit
schmerzverzerrtem Gesicht seine Wunde. Dann hob er die Hände über den Kopf und
schrie wütend: »Bist wohl ein verdammter Bulle, wie? Schießt auf wehrlose
Leute. Aber das werde ich dir heimzahlen!« Doch der Chief Inspector ließ sich
nicht beirren und donnerte zurück:
       »Halt’s Maul! Ich werde dafür sorgen, dass du keine
Dummheiten mehr machst! Und jetzt zieh deinen dämlichen Mantel aus!«
       Nur widerwillig gehorchte der Mann. Und an Mr Turner
gewandt befahl O’Brien trotz seines Ärgers nun in ruhigerem Tonfall: »Fesseln
Sie den Burschen mit irgendwas! Der kann uns beiden nicht mehr schaden!«
Hilflos sah sich der Juwelier um und deutete dann auf die Fensterbank, wo neben
dem Telefonapparat eine Klebebandrolle lag.
       »Geht’s damit?«, fragte er zögerlich.
       »Nur zu! Erst die Unterarme, dann die Hände und zum
Schluss die Beine ganz unten. Nun machen Sie schon! Anschließend verbinden Sie
ihm die Schusswunde, am Besten mit einem Stück Betttuch.«
       Immer noch mit gezückter Pistole verfolgte O’Brien die
Fesselung der vorgestreckten Arme des vermeintlichen Einbrechers, der sich
anschließend aufs Bett legen musste, um sich nun von Turner die Beine mit
Klebeband umwickeln zu lassen. Danach zerriss Turner einen Kopfkissenbezug,
krempelte das Hosenbein des vor Schmerz wimmernden Mannes hoch und legte ihm
mit erstaunlichem Geschick einen Notverband an. »Ich war mal Sanitäter bei der
Army, so was habe ich oft geübt, aber dies ist mein erster Ernstfall«, sagte er
und

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