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Ein Mund voll Glück

Ein Mund voll Glück

Titel: Ein Mund voll Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Biernath
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ekelhafter...«
    »Ich verstehe...«, murmelte er.
    Sie näherten sich einem Wald, durch den die Straße hindurchlief und der ziemlich ausgedehnt zu sein schien. Er zog sich über einen langgestreckten Hügel hin.
    »Hinter der Kurve steht rechter Hand eine Hütte. Ich kenne mich hier aus. Der Wald gehört zu Vaters Jagdrevier, und als Kinder haben wir hier Schwammerln gesucht, meine Schwester und ich. Und meiner Mutter fiel das Bücken noch nicht so schwer wie heute!«
    »Wollen wir ein wenig halten?«
    »Ja, ich möchte mir ganz gern die Beine vertreten.«
    Die Kurve wurde flacher, der Wald wich ein wenig von der Straße zurück. Werner Golling trat leicht auf die Bremse, sah die Hütte, die Fräulein Danner erwähnt hatte, durch die Stämme schimmern und hielt auf einem Platz, auf dem das Straßenbauamt im Winter Sand und Schotter lagerte.
    Sie gingen ein Stück in den Hochwald hinein, bis sie auf einen Weg stießen, der leicht bergan stieg und durch eine Fichtenschonung zu einer sonnigen Lichtung führte, die erst kürzlich geschlagen zu sein schien. Die Schnittflächen der Fichtenstumpen waren noch weiß und das allenthalben verstreute Reisig hielt noch die Nadeln. Fräulein Danner ließ sich auf einem älteren Baumstumpf, der sein Harz längst ausgeschwitzt hatte, zum Sitzen nieder.
    »Er ist groß genug für uns beide«, sagte sie mit einer einladenden Handbewegung, und Werner Golling setzte sich, wenn auch nicht allzu bequem, zu ihr. Er war ein wenig nervös. Der Wunsch von Hannelore Danner, mit ihm einen Waldspaziergang zu unternehmen, hatte ihn überrascht und hielt ihn noch in einiger Verwirrung. Was sollte das? Was erwartete sie von ihm?
    »Wie still es hier ist...«, sagte sie nach einer Weile.
    »Ja, sehr still«, murmelte er und kam sich ziemlich tölpelhaft vor. Erwartete sie in dieser Stille eine Annäherung? Sollte er den Arm um ihre Schultern legen, sie an sich ziehen und sie womöglich küssen?
    »Und wir machen dieses blöde Komplott mit!« sagte sie plötzlich laut und deutlich.
    »Was sagten Sie da?« stammelte er.
    »Nun tun Sie doch nicht so, als ob Sie mich nicht genau verstanden hätten, Herr Dr. Golling!« rief sie ungeduldig. »Oder wollen Sie etwa behaupten, daß Sie Ihren Onkel ganz zufällig nach Harpfing begleitet haben und daß die Bemerkung meiner Mutter, was ich da für einen prima Streuselkuchen zustande gekriegt hätte, von ungefähr kam? Ich wäre am liebsten im Boden versunken!«
    Er schloß die Augen und suchte nach seinem Taschentuch, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen, der ihm auch sonst aus allen Poren brach.
    »Ach, Fräulein Danner!« seufzte er. »Wenn Sie wüßten, wie mir diese verdammte Kuppelfahrt gegen den Strich gegangen ist! Tagelang habe ich mich mit Händen und Füßen dagegen gesträubt. Aber sie ließen einfach nicht locker. Du bist ein Einzelgänger, Werner, und wenn du dich nicht daranhältst, dann wirst du ein alter, ekelhafter Junggeselle, der für die Ehe nicht mehr zurechtzubiegen ist. Und wie willst du ein Mädchen kennenlernen, wenn du dich in deiner Bude vergräbst? Nun ja, so haben sie mich langsam weichgekocht und drangekriegt, bis ich schließlich selber so weit war, daß ich dachte, also schön, fahr mit, Werner, ansehen kostet ja schließlich nichts...«
    »Nun, ehrlich sind Sie, Herr Golling, das muß man Ihnen lassen...«
    »Und das Schlimmste wissen Sie noch gar nicht, Fräulein Danner«, sagte er niedergeschlagen, »meine Praxis, die ich vor einem Vierteljahr in einer sündhaft teuren Gegend mit einem Haufen gepumptem Geld aufgemacht habe, geht überhaupt nicht. Ich verdiene nicht einmal die Butter zum Brot — und ob es zum Brot reicht, möchte ich auch nicht mit reinem Gewissen behaupten...«
    »Ich verstehe! Und da sagte Onkel Paul, Wernerchen, in Harpfing sitzt der Danner Schorsch auf dem Gasthof und der Brauerei zum Schwanenbräu, und der hat eine Tochter, und deren Mutter ist auf einen Doktor scharf, und diesen Goldfisch mußt du dir angeln. War es so?«
    »Genau so war es!« nickte er.
    »Wie hoch soll denn meine Mitgift sein, Herr Golling?« fragte sie neugierig.
    »Das müssen Sie selber doch am besten wissen.«
    »Ich habe keine Ahnung!« behauptete sie kopfschüttelnd. »Aber ich möchte zu gern erfahren, was ich dem Schwanenbräu wert bin.«
    »Mein Onkel sprach von sechzig bis achtzig Mille«, antwortete er ziemlich vernichtet, denn daß er in ihren Augen keine besonders gute Figur abgab, war wohl sicher.
    »Dieser

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