EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD
war wie eine kleine Stadt. Und er war der Bürgermeister.
Dennoch schweiften seine Gedanken ab … nach Beverly Hills. Wo Valerie in einem Apartment wohnte, das er noch nie von innen gesehen hatte.
Dev blickte zu seinem Bruder hinüber und fragte leise: „Was soll das heißen?“
„Was das heißen soll? Dass du etwas brauchst, das etwas Freude in dein Leben bringt.“ Ernst sah Max seinen älteren Bruder an. „Valerie war deine Chance, endlich ein erfülltes Privatleben zu führen und dich nicht nur in der Arbeit zu vergraben. Aber du hast es verbockt. Du hast widerspruchslos hingenommen, dass sie dich verlassen hat.“
Mit zusammengebissenen Zähnen schaute Dev wieder aus dem Fenster. Er wollte nicht über seine Ehe reden. Nicht mit Max. Eigentlich mit niemandem.
Ja, gestand er sich ein, es hatte ihn sehr wohl getroffen, dass Val ihn verlassen hatte – und das ausgerechnet am Weihnachtsabend. Er war Devlin Hudson. Niemand verließ ihn. Zumindest war das noch nie vorgekommen, bis er Val kennengelernt hatte. Dass die Presse sich auf das Scheitern seiner Ehe gestürzt hatte, machte die Sache nicht besser.
Jede Zeitung und jedes Klatschblatt hatten Spekulationen darüber veröffentlicht, warum Val ihn verlassen hatte. Wochenlang waren ihnen Paparazzi auf den Fersen gewesen. Dev schämte sich zwar dafür, aber er war wirklich so tief gesunken, die Zeitschriften zu kaufen und zu lesen – nur um herauszufinden, was seine Frau vorhatte.
Abrupt drehte er sich um und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch. „Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass vielleicht ich die Trennung wollte?“
„Nein.“ Max schüttelte den Kopf, lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. „Das würde nicht zu dir passen, Dev. Wenn du dich zu etwas entschlossen hast, ziehst du es durch. Also hättest du sie nie im Leben zum Gehen aufgefordert. Das Einzige, was ich nicht begreife … Warum hast du zugelassen, dass sie geht? Sie war geradezu verrückt nach dir, das wissen doch alle in der Familie.“
Ja, das war sie, sinnierte Dev. Er dachte zurück. Val hatte es so genossen, Zeit mit ihm zu verbringen. Wenn sie zusammen gewesen waren, hatten ihre Augen vor Glück gestrahlt. Voller Begeisterung und Erwartung war sie die Beziehung zu ihm eingegangen. Und er hatte das als selbstverständlich angesehen. Warum auch nicht? Er hatte doch gewusst, dass sie ihn liebte. Das war einer der Gründe gewesen, dass ihm die Heirat als gute Idee erschienen war. Was sollte schon schieflaufen, wenn seine Frau ihn liebte?
Immer mehr Erinnerungen stürmten auf ihn ein. Valerie, wie sie ihn anlächelte. Val in Frankreich, während der Dreharbeiten zu „Ehre“. Val im Bett, verwirrt und unsicher nach der katastrophalen Hochzeitsnacht. Verflixt. Alles in ihm zog sich bei dem bloßen Gedanken daran zusammen.
Zu seiner Verteidigung konnte er immerhin anführen, dass er nicht damit gerechnet hatte, dass sie noch Jungfrau war. Dass sie so nervös und verkrampft sein könnte.
Das ist wirklich keine Glanzleistung von mir gewesen, gestand er sich zähneknirschend ein. Ich wollte sie, ich war scharf auf sie und habe deshalb nicht genug Einfühlungsvermögen gezeigt. Das Vorspiel hätte länger sein müssen. So hatte die erste Liebesnacht in einer Katastrophe geendet, und auch jeder weitere Versuch in den folgenden Tagen und Wochen war nicht viel besser verlaufen. Val blieb verängstigt und verkrampft, und Dev war wegen seines Verhaltens beim ersten Mal verunsichert. Eine entspannte Stimmung hatte sich einfach nicht mehr einstellen wollen.
Dev wischte die bedrückenden Gedanken beiseite. „So, alle in der Familie wissen das, ja? Dann will ich dir mal was sagen. Ihr alle – dich eingeschlossen – habt euch da gefälligst rauszuhalten. Das ist meine private Angelegenheit.“
„Es geht dir in Wahrheit um Mom und Dad, nicht wahr? Um ihre Ehe, die auf der Kippe steht.“
Devlin warf seinem Bruder einen vernichtenden Blick zu. Seit er wusste, dass seine Mutter seinen Vater betrogen hatte, hatte sein Glaube an die heilige Institution der Ehe einen Knacks bekommen. Das war auch kein Wunder. Gerade die Ehe seiner Eltern hatte er immer für perfekt gehalten. Und nun hatte sich herausgestellt, dass alles nur eine große Lüge gewesen war.
„Lass unsere Eltern aus dem Spiel.“
„Warum?“ Max seufzte auf. „Du willst nicht mit Dad über diese Sache reden, und Mom hörst du nicht mal zu. Du bist einfach eiskalt. Eiskalt und
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