EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD
gekommen?“
Mit einer schnellen Bewegung legte sie das Kissen beiseite, stand auf und sah ihm direkt in die Augen.
Das überraschte ihn. Die Val, die er kannte – die er vorzufinden erwartet hatte –, wäre verschüchtert gewesen und auf der Hollywoodschaukel sitzen geblieben und hätte unsicher den Blick abgewandt.
Aber ein bisschen mehr Rückgrat konnte ihr nicht schaden.
„Ich bin hier, um dich mit nach Hause zu nehmen.“
„Ich bin doch zu Hause“, konterte sie, ging zum kleinen Gartentisch hinüber und setzte sich auf einen der Stühle.
„Ich meinte unser gemeinsames Zuhause. Das Herrenhaus.“
„Da wohne ich nicht mehr“, entgegnete sie bestimmt.
Obwohl ihre Antwort ihn ein wenig verärgerte, zwang er sich zur Ruhe. In seinem Beruf hatte er schon genug Verhandlungen geführt, um zu wissen, wie wichtig es war, gelassen zu bleiben. Betont langsam setzte er sich zu ihr an den Tisch und sah ihr in die Augen.
„Ja, du bist ausgezogen. Das weiß ich sehr wohl noch.“
„Warum bist du dann …“
Beschwörend hob er die Hand. „Das geht jetzt schon ein paar Monate so, Val. Ich habe begriffen, was du mir damit sagen wolltest.“
„Was ich dir damit sagen wollte?“
„Du wolltest mir zu verstehen geben, dass du unglücklich warst. Das habe ich kapiert. Und ich bin zu einer Aussprache bereit und werde alles tun, damit du wieder dahin zurückkommst, wo du hingehörst.“
Nachdenklich musterte sie ihn, und innerlich triumphierte er schon. Wie geplant hatte er ihr alles vernünftig und nachvollziehbar dargelegt. Mehr konnte sie wirklich nicht verlangen.
„Warum?“
Er zuckte zusammen. „Was?“
„Nicht was“, erwiderte sie. „Warum. Warum willst du mich zurück?“
„Weil du meine Frau bist.“
„Na schön, aber warum jetzt? Warum nicht vor einem Monat? Und warum nicht nächsten Monat? Warum bist du heute hier, Dev?“
Angespannt richtete er sich auf. Fragen hatte er nicht erwartet. Die Val, die er kannte, hätte widerspruchslos zugestimmt. Mit dieser Frau hätte er besser umgehen können.
Nach kurzem Nachdenken sagte er: „Morgen ist Valentinstag.“
„Na und?“
Ich hätte Blumen mitbringen sollen, schoss es ihm durch den Kopf. Oder Pralinen. Oder noch besser beides, wie Megan es vorgeschlagen hat. Aber die Chance habe ich verpasst. Jetzt muss ich mir etwas anderes einfallen lassen.
„Dadurch ist mir bewusst geworden, wie viel Zeit schon vergangen ist.“ Das klang doch sehr vernünftig. „Demnächst ist die Oscar-Verleihung, und die gesamte Hudson-Familie sollte zusammenstehen, wenn wir – hoffentlich – die Auszeichnung für den besten Film bekommen.“
„Verstehe.“
Auf ihrem Gesicht war nicht die leiseste Gefühlsregung zu erkennen. Dev hatte nicht die geringste Ahnung, was sie dachte, und das beunruhigte ihn stärker, als er zugeben wollte. Und noch etwas verunsicherte ihn.
Ihr Anblick erregte ihn. Sehr sogar, verflixt noch mal. Ihre bisherigen Liebesnächte waren zwar nicht gerade die Offenbarung gewesen, im Gegenteil, dennoch musste er sich eingestehen, dass er sie immer noch begehrte.
Abrupt stand er auf, ging zwei Schritte und drehte sich dann wieder zu ihr um. „Val, wir sind verheiratet. Wir beide haben ganz genau gewusst, worauf wir uns eingelassen haben. Und erinnere dich bitte, dass wir vereinbart haben, uns nicht scheiden zu lassen.“
Scheidungen in Hollywood waren fast immer schmutzig und zogen einen riesigen Medienwirbel nach sich. Um das zu verhindern, hatten sie diese Abmachung getroffen.
„Das stimmt“, gab sie zu.
„Gut“, sagte er lächelnd. „Also kommst du mit nach Hause.“
„Nicht so schnell“, erwiderte sie. „Für den Fall, dass ich mitkomme … habe ich ein paar Bedingungen.“
„Wie bitte?“ Damit hatte er nicht gerechnet.
Sein ungläubiger Gesichtsausdruck amüsierte und befriedigte Valerie. Warum nur hatte sie ihm nicht von Anfang an ihr wahres Wesen gezeigt? Wäre sie gleich sie selbst gewesen, wäre ihnen beiden viel Kummer erspart geblieben.
Aber es ist ja noch nicht zu spät, sagte sie sich. Ich bekomme eine zweite Chance. Devlin liebt mich zwar immer noch nicht, das ist mir schon klar. Aber er will mich zurück. Er ist extra hergekommen, um mich zur Rückkehr zu bewegen. Ein Pluspunkt für mich. Und wenn er mir schon so weit entgegenkommt, kann ich ihm auch noch ein wenig mehr abverlangen.
„Wenn wir einen Neuanfang wagen“, sagte sie und hielt seinem forschenden Blick stand, „machen wir es diesmal
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