Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Ort für die Ewigkeit

Ein Ort für die Ewigkeit

Titel: Ein Ort für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
Vom Netzwerk:
ist. Mrs. Lomas ist mit ihrem Jungen ins Haus gegangen und hat Alison nicht mehr gesehen. Niemand hat mehr das Geringste von dem Mädchen gesehen, nachdem sie von der Schule zu Hause war. Es ist, als hätte sie sich in Luft aufgelöst.«

4
    Donnerstag, 12. Dezember 1963, 1 Uhr 14.
     
    George sah sich mit resigniertem Gesichtsausdruck im Gemeindesaal um. In dem blaßgelben Licht wirkte er schmuddelig und eng, und durch die blaßgrünen Wände anstaltsmäßig. Aber sie brauchten ein Einsatzzentrum, das groß genug für ein Team von Kriminalbeamten und Schutzpolizisten war, und es gab in vernünftiger Entfernung von Scardale kaum eine andere Wahl. In dieser dringenden Lage war Peter Grundy nur die Versammlungshalle in Longnor oder dieser deprimierende Anbau an die Methodistenkirche eingefallen, die an der Landstraße gleich hinter der Abzweigung nach Scardale stand. Er hatte nicht nur den Vorteil, daß er näher bei Scardale lag, sondern auch, daß es ein Telefon in dem Raum gab, der sich laut Türschild Sakristei nannte.
    »Gut, daß Methodisten nichts mit Gewändern am Hut haben«, sagte George, als er auf der Schwelle des Raumes stand, der kaum größer als ein besserer Schrank war. »Notieren Sie, daß wir auch ein Feldtelefon brauchen, Grundy.«
    Grundy setzte das Telefon auf eine Liste, auf der schon Schreibmaschinen, Formulare für Zeugenaussagen, Landkarten in verschiedenen Maßstäben, Karteikarten und -kästen, Wählerverzeichnisse und Telefonbücher standen. Tische und Stühle waren kein Problem; die Halle war damit schon ausgestattet. George wandte sich an Lucas. »Wir müssen einen Aktionsplan für morgen aufstellen«, sagte er entschlossen. »Nehmen wir uns doch ein paar Stühle und überlegen uns, was getan werden muß.«
    Sie schoben einen Tisch und Stühle direkt unter einen der elektrischen Heizstrahler, die von den Deckenbalken hingen. Er konnte die eisige Nachtluft kaum mildern, aber die Männer waren froh über jede Erleichterung. Grundy verschwand in der kleinen Küche und brachte drei Tassen und eine Untertasse. »Als Aschenbecher«, sagte er und schob George die Untertasse über den Tisch zu. Dann zog er eine Thermosflasche aus der Innentasche seines Mantels und stellte sie energisch auf den Tisch.
    »Wo kommt das her?« fragte Lucas.
    »Von Betsy Crowther, Meadow Cottage«, sagte Grundy. »Die Cousine der Frau mütterlicherseits.« Er schraubte die Flasche auf, und George starrte verlangend auf den in Kringeln aufsteigenden Dampf.
    Durch Tee und Zigaretten gestärkt, begannen die drei Männer zu planen. »Wir brauchen so viele Uniformierte, wie wir zusammenbekommen«, sagte George. »Wir müssen die ganze Umgegend von Scardale durchkämmen, aber wenn wir dort nichts finden, müssen wir die Suche auf den Lauf des Scarlaston ausweiten. Ich mache eine Notiz, daß wir mit der Armee Kontakt aufnehmen, um anzufragen, ob sie uns Leute für die Fahndung zur Verfügung stellen können.«
    »Wenn wir das Netz weiter spannen, würde es vielleicht etwas bringen, die Mitglieder des Jagdvereins High Peak Hunt zu fragen, ob sie uns unterstützen können«, sagte Lucas, der über seinen Tee gebeugt saß, um die Wärme möglichst gut auszunutzen. »Ihre Hunde sind daran gewöhnt, Fährten aufzuspüren, und ihre Reiter kennen die Gegend.«
    »Ich werde das im Hinterkopf behalten«, sagte George und zog an seiner Zigarette, als könne der Rauch sein Inneres wärmen. » PC Grundy, machen Sie eine Liste von allen Farmern im Radius von, sagen wir, fünf Meilen. Wenn es hell wird, werden wir Männer ausschicken, die alle auffordern sollen, ihr Land nach dem Mädchen abzusuchen. Wenn sie weggelaufen ist, hätte sie im Dunkeln leicht einen Unfall haben können.«
    Grundy nickte. »Ich mach mich gleich dran. Sir, ich wollte noch etwas erwähnen.« George nickte. »Gestern war Viehmarkt in Leek und die Weihnachtsausstellung für Mast- und Milchvieh. Gutes Geld für die Preisgekrönten. Das heißt, es war mehr Verkehr auf den Straßen in dieser Gegend als sonst. Viele fahren zur Show nach Leek rüber, ob sie nun Vieh ausstellen oder nicht. Manche haben wahrscheinlich dabei auch Weihnachtseinkäufe gemacht. Sie hätten gerade zu der Zeit, als Alison verschwunden ist, auf dem Heimweg sein können. Wenn das Mädchen also auf einer der Straßen war, gibt es eine ziemlich gute Chance, daß jemand sie gesehen hat.«
    »Gute Idee«, sagte George und machte eine Notiz. »Sie könnten die Farmer danach fragen, wenn Sie mit

Weitere Kostenlose Bücher