Ein Ort für die Ewigkeit
konnte, die Tommy Clough kommen sah, sagte er schnell: »Wie steht’s mit Ihrem Jungen, Mrs. Lomas? Ist er da, wo er sein sollte?«
Ihre Kinnlade fiel herunter, so schockiert war sie. »Derek? Warum sollte er nicht dasein?«
»Vielleicht aus demselben Grund, warum Alison nicht da ist, wo sie sein sollte.«
»Das dürfen Sie nicht sagen!« Mike Lomas sprang mit feuerrotem Gesicht auf, seine Augen waren vor Ärger halb zusammengekniffen.
Clough lächelte und hob versöhnlich die Hände. »Nein, verstehen Sie mich nicht falsch. Ich habe nur gemeint, Sie sollten nachsehen, falls ihm etwas passiert ist oder so.«
Als George schließlich über die Steinstufen stieg, sah man die Lampen des Suchtrupps nur noch undeutlich und zitternd in der Ferne. Er nahm an, daß sie jetzt im Wald waren, denn die gelben Lichtkegel schienen plötzlich und wie zufällig zu verschwinden und wieder aufzutauchen. Er schaltete die Lampe an, die er sich aus dem Landrover der Polizei ausgeliehen hatte, und eilte über die unebenen, stoppeligen Grasbüschel, so schnell er konnte.
Die Bäume ragten eher vor ihm auf, als er gedacht hatte. Zuerst sah er nur Unterholz, durch das niemand gegangen war, aber als er die Lampe hin und her schwang, kam bald ein schmaler Pfad zum Vorschein, wo die Erde festgetreten war. George tauchte in den Wald ein und versuchte, weder zu hastig noch zu vorsichtig zu gehen. Der Strahl der Lampe warf verrückt tanzende Schatten in alle Richtungen und zwang ihn, sich stärker auf den Weg zu konzentrieren als im offenen Feld. Gefrorene Blätter knirschten unter seinen Schuhen, gelegentlich peitschte ihm ein Zweig ins Gesicht oder streifte seine Schulter, und überall umgab ihn der faule, modrige Pilzgeruch des Waldes. Etwa alle zwanzig Meter knipste er die Lampe aus, um sicher zu sein, daß seine Richtung stimmte und er auf die Lichter vor sich zuging. Tiefe Dunkelheit umgab ihn, aber es war schwer, dem Gefühl zu widerstehen, daß ihn verborgene Augen anstarrten und jeder Bewegung folgten. Nachdem er ein paar Minuten in den Wald hineingegangen war, merkte er, daß die Lichter vor ihm angehalten hatten. Er setzte zum Endspurt an, der fast in einem Sturz über eine Baumwurzel geendet hätte, und stieß mit einem Polizisten in Uniform zusammen, der eilig auf dem Rückweg war.
»Habt ihr sie gefunden?« keuchte George.
»Leider nicht. Aber den Hund haben wir.«
»Lebendig?«
Der Mann nickte. »Ja. Aber er ist angebunden.«
»So still?« fragte George ungläubig.
»Jemand hat seine Schnauze zugeklebt, Sir. Das arme Vieh konnte kaum winseln. PC Miller hat mich zurückgeschickt, um Sergeant Lucas zu holen, bevor wir etwas unternehmen.«
»Ich übernehme jetzt die Verantwortung«, sagte George bestimmt. »Aber gehen Sie trotzdem zurück, und sagen Sie Sergeant Lucas, was los ist. Ich glaube, es wäre gut, die Leute bis morgen früh von diesem Waldstück fernzuhalten. Was immer Alison Carter zugestoßen ist, es mag Spuren geben, die wir jetzt verwischen.«
Der Polizist nickte und lief den Pfad hinunter. »Verdammte Bergziegen sind das alles in der Gegend hier«, murmelte George, als er weitertappte.
Er kam zu einer Lichtung, wo sich im Halbdunkel der Lampen seltsam lange Schatten hinstreckten. Am hinteren Ende war ein schwarzweißer Collie mit einem Strick an einen Baum gebunden und zerrte daran. Die Augen traten ihm aus dem Kopf, und ihr feucht schimmerndes Braun hob sich gegen das Weiße ab. In der wilden Natur, die sie umgab, sah das schmutzige rosa Heftpflaster, mit dem seine Schnauze zugeklebt war, völlig unpassend aus. George fühlte die skeptischen Blicke der Polizisten auf sich ruhen.
»Ich meine, wir sollten diesen Hund erlösen. Was meinen Sie, PC Miller?« fragte er den Hundeführer, der mit Prince systematisch die Lichtung abging.
»Ich glaube, da wird sie kaum etwas dagegen haben, Sir«, sagte Miller. »Ich bringe Prince von hier weg, damit er sich nicht aufregt.« Er zog an der Leine seines Hundes und gab ihm einen Befehl. George bemerkte, daß der Hund immer noch weitersuchte wie vorher vor dem Haus.
»Hat er die Spur verloren?« fragte er, sich plötzlich um Wichtigeres als die unbequeme Lage des Collie sorgend.
»Sieht aus, als ginge sie hier zu Ende«, sagte der Hundeführer. »Ich bin jetzt schon zweimal um die Lichtung herum und in der entgegengesetzten Richtung gegangen. Aber da ist nichts.«
»Heißt das, daß sie von hier weiter getragen wurde?« fragte George, und ein Gefühl kalter
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