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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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deutete mit dem Kopf hinter sie. Als Tess sich umdrehte, sah sie Elizabeth. Die junge Frau starrte ihre verletzte Hand an und schien nichts von ihrer Umgebung wahrzunehmen.
    »Elizabeth!«, rief sie leise.
    Keine Reaktion. Sie sieht völlig weggetreten aus, dachte Tess.
    »Hören Sie, ich will hier raus. Wenn Sie mitkommen wollen, fein, aber …«
    »Er wird Ihnen nicht erlauben zu gehen, Mistress Blackwell«, sagte Elizabeth leise, aber bestimmt.
    »Ich schere mich einen Dreck um …«
    Ein scharfer Knall schnitt ihr das Wort ab, als ein Schuss das ganze Haus erbeben ließ. Tess fuhr herum. Weißer Rauch wehte aus der Bibliothek. Phillip kam heraus und schob eine Pistole in den Bund seiner Kniehose. Jenes beängstigend ruhige Lächeln spielte wieder um seine Lippen, als er den Korridor hinunterging und dabei gelegentlich stehen blieb, um Blut von seiner Kleidung und seinem Gesicht zu wischen.
    »Sehen Sie«, wisperte Elizabeth in die plötzliche Stille. »Niemand verlässt Phillip.«
    »Ihr Mann ist bereit, um Ihr Leben zu feilschen, Mistress.« Er zeigte ihr den Diamanten und steckte ihn dann ein.
    Tess drängte den Butler zur Seite, als er versuchte, sie abzuschirmen. Niemand würde mehr für sie sterben, schwor sie sich und wich ein Stück zurück, als Phillip näher kam.
    »Die Juwelen, meine Liebe.«
    Tess stieß einen Stuhl um, um ihm den Weg zu verstellen. »I-ich weiß nicht das Geringste über …«
    Er trat das Möbelstück beiseite und ging weiter. »Ein Jammer, dass Sie so schlecht lügen, Madame.« Seine Hand schoss nach vorn, packte sie am Arm und zog sie an seine Seite. Seine Haut war wächsern bleich, und er leckte sich wiederholt die Lippen. »Ich habe heute Nacht keine Geduld mit Lügnern, Mistress Blackwell.« Er zog die Pistole und strich mit dem Lauf über das dick verkrustete Blut auf ihrer verletzten Wange. »Es handelt sich um die Frage einer Schuld, die zwischen uns beglichen werden muss.«
    Tess sah in diesen eisblauen Augen ihren Tod. Diamanten hin oder her, er wollte ihr Blut sehen.
    Plötzlich ertönten aus allen Richtungen Schüsse, und Schmerzensschreie und Triumphgeheul gellten durch die Nacht. Phillip stieß einen zischenden Laut aus und verzog bösartig seine Lippen, bevor er nach seinen Wachen rief und mit Tess zu den Terrassentüren rannte. An die hundert Männer rückten näher und mähten seine Wachtposten nieder, wie ein Farmer Zuckerrohr hackt. Herabgefallene Fackeln loderten hell auf und steckten das trockene Gras in Brand.
    Plötzlich stürmten zwei von Phillips Männern herein, die eine leblose Gestalt schleppten. Tess blieb das Herz stehen, als sie auf den ersten Blick ihren Mann erkannte.
    »Hab’ ihn dabei erwischt, wie er aufs Dach klettern wollte, Sir.« Sie warfen ihren Gefangenen Phillip vor die Füße.
    »O mein Gott!«, schrie Tess. Sie riss sich von Phillip los, fiel neben Dane auf die Knie und tastete nach seinem Puls. Gott sei Dank!
    Phillip gluckste in sich hinein. Bei dem Laut, der so hohl klang wie ein leerer Brunnen, bekam Tess eine Gänsehaut. Sie drehte Dane auf den Rücken. Sein schönes Gesicht war von Kratzern entstellt, und seine Kleidung war zerrissen, aber abgesehen davon konnte sie keine Verletzung entdecken. Warum war er bewusstlos?
    Hinter ihr nahm Phillip eine Kristallkaraffe von der Anrichte und stellte sich vor Dane. »So, Captain Blackwell«, sagte er mit seidenweicher Stimme und kippte ihm das Wasser ins Gesicht. »Wie gut es sich trifft, dass Sie sich zu uns gesellen.«
    Danes Hand schoss sofort hoch, packte Phillip am Knöchel und riss den Mann zu Boden, während Dane selbst aufsprang. Phillip grunzte; die Karaffe zerbrach, und die Pistole entglitt seinem Griff und schlitterte über den blanken Boden. Einer der Wachtposten stürzte sich auf Dane. Der Kapitän wirbelte auf einem Knie herum, zog sein Messer und stieß es seinem Angreifer in die Brust. Der Mann war tot, noch bevor er den Boden berührte. Dane drehte sich um. Phillip kam gerade wieder auf die Beine. Der zweite Wachposten hob seine Pistole.
    »Nein!«, schrie Tess. Dane war unbewaffnet.
    Dane stieß sie zurück und warf sich auf die Beine des Mannes. Bei dem Zusammenstoß löste sich ein Schuss. Ein gequälter Aufschrei gellte in ihren Ohren, bevor der Mann rücklings auf den Parkettboden krachte. Dann fiel ein zweiter Schuss. Einen Moment lang herrschte im Haus atemlose Stille. Weißer Rauch ringelte sich um den Butler, der in der Hand eine Steinschlosspistole hielt.
    Tess

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