Ein Pony für Marie
Gestüt.«
»Sag das mal Mama und Papa«, meinte Marie unglücklich. »Wenn die jetzt auch noch ihren Garten zur Weide machen sollen, bringen sie Barbie gleich zu diesem Tielemann.«
Einkauf für Barbie
Wir brauchen heute dringend neues Heu«, erklärte Marie montags am Frühstückstisch. Mit ausreichend Futter versorgt, war Barbie auch Sonntagnacht in ihrem Stall geblieben. Aber nun hatte ihr Marie das letzte Heu in die Hütte geworfen.
»Wo kauft man denn so was?«, überlegte Mama.
»In der Tierhandlung?«
»In der Tierhandlung gibt's auf jeden Fall Heu«, meinte Marie. »Jenny hat ein Meerschweinchen, die holt es immer da.«
»Und was kostet es?«, erkundigte sich Mama.
Marie zuckte die Schultern. »Irgendwas um einen Euro fünfzig der Beutel. Da kommt das Meerschweinchen eine Woche mit aus.«
»Und das Pony fünf Minuten!«, merkte Papa an. »Wenn ihr das Heu in der Tierhandlung kauft, frisst das Pferd uns arm. Es muss was anderes geben. Am besten fragt ihr im Reitsportgeschäft. Und die wissen bestimmt auch, wo der Reitstall ist. Die Reitschule braucht mit Sicherheit ein Pony! Ehrlich gesagt überlege ich schon, ob wir Barbie nicht einfach davor aussetzen...«
Die restliche Familie brach in einen Sturm der Entrüstung aus. Aber Papa war wirklich sauer auf Barbie. Am Morgen hatte er die ersten Zaunbretter reparieren müssen. Zwar blieb das Pony bis jetzt noch in seinem Stall. Aber es war klar, dass es ausreißen würde, sobald es sich langweilte.
In der Schule stand Marie natürlich im Mittelpunkt. Die Geschichte vom Geburtstags-Pony war eingeschlagen wie eine Bombe. Anna war vor Neid fast grün im Gesicht. Marie gab auch gründlich mit Barbie an. Nur Caroline, Jenny und Meike erzählte sie von Barbies Ausbrüchen und ihrer Verfressenheit.
»Jetzt will Papa sie in einen Reitstall bringen. Habt ihr eine Idee, wo einer ist?«
Caroline nickte eifrig. »Klar, ganz bei uns in der Nähe. Meine große Schwester hilft dort im Stall... Aber die haben nur riesengroße Pferde! Ein Pony wie Barbie hab ich da noch nie gesehen.«
»Das Mädchen vom Gestüt meinte, sie brauchten vielleicht ein Mask... Maks... na ja, einen Glücksbringer oder so.« Marie zuckte die Schultern. »Wenn es bei euch in der Nähe ist, könnte ich vielleicht ab und zu hingehen und Barbie besuchen.«
Nach der Schule holte Mama Marie ab und sie fuhren zum Reitsportgeschäft. Marie war sofort hingerissen von dem Duft nach Leder und Pferdeleckerbissen. Auch ein Ballen Heu lag herum. Aber der war wohl mehr als Dekoration gedacht. Ein paar bunte Halfter und Putzzeug in allen Regenbogenfarben waren darauf drapiert. Mama griff unschlüssig nach einem Halfter. Aber da hätte Barbie wohl zweimal hereingepasst.
»Kann ich Ihnen helfen?«, fragte schließlich eine Verkäuferin.
Mama nickte. Die junge Frau wirkte sehr nett und so erzählte sie ihr gleich die ganze Geschichte von Barbie.
»Und nun brauchen wir bestimmt einen Sattel und Zaumzeug und so was...«, fügte Marie hoffnungsvoll hinzu. Vielleicht konnten sie das Pony ja doch behalten!
»Langsam, langsam! Das Pony ist doch erst ein halbes Jahr alt, das braucht noch lange keinen Sattel«, sagte die Verkäuferin lachend. »Eurem neuen Baby schenkst du doch auch nicht gleich eine Schultasche zum Geburtstag.« Das Baby in Mamas Bauch war nicht mehr zu übersehen.
»Als erstes braucht das Pferdchen nur ein Halfter und einen Führstrick. Und etwas Putzzeug solltet ihr mitnehmen, bestimmt juckt dem Fohlen oft das Fell.«
»Putzzeug brauchen wir nicht, das Pony bleibt nicht lange!«, bestimmte Mama und zerstörte damit gleich wieder Maries Träume. »Und die Halfter... die sind doch alle zu groß!«
Die Verkäuferin lächelte und führte Marie und Mama in einen anderen Teil des Geschäftes. »Hier haben wir die Fohlenhalfter, davon dürfte eines passen. Welches möchtest du denn? Blau, rosa oder grün?«
Marie entschied sich für ein winziges, rosafarbenes Halfter. Es musste wunderschön aussehen auf Barbies grauem Fell. Mama verdrehte allerdings etwas die Augen, sie stand nicht sehr auf Pink.
Die Verkäuferin fand dazu dann noch einen passenden Führstrick. Es gab auch pinkfarbene Striegel und Bürsten. Marie konnte einfach nicht widerstehen. Schließlich verließen sie das Geschäft mit Halfter, Führstrick und Putzzeug, aber das bezahlte Marie vom Taschengeld.
Natürlich wusste die Frau im Reitsportladen auch, wo der Reitstall lag. Mama lenkte das Auto direkt dorthin. Marie spielte
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