Ein prickelndes Spiel (German Edition)
nicht an einer Drogerie zu halten, um gewisse Vorräte aufzustocken. Stattdessen hatte er Nicole gleich in sein kürzlich renoviertes Loft in Manhattan gebracht. Er brauchte Nicole, die er an sein altes Metallbett angeschlossen hatte, nur anzusehen, und schon war er so erregt, dass er sich am liebsten auf sie gestürzt hätte. Und das, obgleich sie ihn wütend anstarrte.
“Das Ganze ist eine Hundsgemeinheit!” Mit der freien Hand schlug sie heftig auf die Matratze.
Recht hatte sie.
Noch nie hatte Alex seinen Beruf verflucht. Aber jetzt hätte er wer weiß was dafür gegeben, nicht als Ermittler für die Versicherung zu arbeiten. Dann könnte er mit dieser leidenschaftlichen Frau tun, was er wollte. Allerdings wäre er ihr dann wahrscheinlich auch gar nicht begegnet.
Alex stand am Fußende des Bettes und zog Nicoles schwarzen Lederrucksack zu sich heran, den er tatsächlich unter einem Busch auf dem Theismanschen Grundstück gefunden hatte. Nicole seufzte nur und starrte betont gelangweit an die Zimmerdecke.
Alex zwang sich, nicht auf ihren schlanken Hals zu starren und auch zu ignorieren, dass ihr Kleid wegen des abgerissenen Trägers auf einer Seite kaum die Brust bedeckte. Er hob den Rucksack hoch und schüttete den Inhalt auf die Bettdecke. Eine kleine Kulturtasche, eine schwarze Lederhose, eine Weste, Mantel, Stiefel und das? War das ein lederner Tanga? Er ließ das dünne Ding von seinem Zeigefinger baumeln und sah Nicole fragend an.
Sie starrte ihn ausdruckslos an.
“Interessant.”
“Wenn ich deine Sachen durchwühle, kann ich sicher auch das eine oder andere ungewöhnliche Teil finden”, gab sie bissig zurück.
Er blickte in den leeren Rucksack. “Kein Schlafanzug?”
Sie hob leicht die Augenbrauen. “Doch. Du hast ihn in der Hand.”
Alex ließ den Tanga fallen. Er musterte ihre langen Beine, dann das kurze Kleid und musste schlucken. Er wusste, was sie darunter trug. Nichts.
Schnell stopfte er die Sachen wieder in den Rucksack und warf ihn auf den nächsten Stuhl. Dann zog er einen leichten Pyjama aus der obersten Kommodenschublade. “Hier.”
Sie fing den Schlafanzug auf. “Ist der für mich oder für dich?”
“Für uns beide”, murmelte er und fügte lauter hinzu: “Für dich”
“Da ist ja noch das Preisschild dran.”
Kein Wunder, denn wie Nicole schlief auch Alex immer nackt. Diesen Schlafanzug hatte seine Mutter ihm mal gekauft.
“Er ist neu. Zieh ihn an.”
Doch sie warf den Pyjama quer durch das Zimmer, sodass er auf ihrem Lederrucksack landete. Donnerwetter, gut gezielt, dachte Alex. Sie sah ihn wütend an. “Ich denke nicht daran. Erst musst du mir sagen, was hier eigentlich gespielt wird.”
Endlich fragte sie ihn. Darauf hatte er gewartet, seit er ihr die Handschellen angelegt hatte.
Aber während der Taxifahrten und des Fluges nach New York hatte sie nur schweigend neben ihm gesessen. Hin und wieder hatte sie ihn angesehen, hatte sich die Lippen kurz mit der Zunge befeuchtet. Und ihm war bei diesem Anblick heiß und kalt geworden, und er hatte fast vergessen, weshalb er Nicole mitgenommen hatte.
Dabei war es leicht zu erklären.
Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie vom Fußende des Bettes aus eindringlich an. “Ich möchte, dass du mir hilfst, Dark Man zu fangen.”
Sie stieß einen leisen Pfiff aus.
Er brauchte ihr nicht zu erklären, wer Dark Man war. Diebe, die es in ihrer Branche zu etwas gebracht hatten, kannten sich untereinander beim Spitznamen. Nicole nannte man die Schwarze Katze. Ein englischer Dieb hieß Pablo, weil er sich auf Gemälde von Picasso spezialisiert hatte, und es gab sogar einen Mr Ed, der im Wesentlichen hoch versicherte Rennpferde stahl.
Dark Man allerdings war der Gefährlichste von allen. Wenn er in einen Diebstahl verwickelt war, gab es immer Verletzte, meist sogar Tote.
Und keiner schien zu wissen, wer er eigentlich war.
“Vor zwei Monaten hat er das Museum in Omaha ausgeraubt. Zwei Wachmänner wurden dabei erschossen und zwar aus unmittelbarer Nähe. Einer der beiden war Vater von zweijährigen Zwillingen.”
Nicole presste die Lippen zusammen, sah Alex aber weiterhin ausdruckslos an.
“Drei Monate vorher war eine Galerie in San Francisco überfallen worden. Vier Personen wurden schwer verletzt, eine davon sitzt gelähmt im Rollstuhl.” Alex ging um das Bett herum und setzte sich neben Nicole auf die Matratze. “Ich muss den Kerl unbedingt kriegen.”
“Ich dachte, du bist nicht mehr bei der
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