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Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Titel: Ein prickelndes Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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schon beobachtet?”
    Alex steckte die Haarnadeln in die Tasche und während er den Pyjama wieder zusammenfaltete, musste er an die vielen Fotos von ihr denken, die über seinem Schreibtisch hingen. “Lange genug.”
    “Hm.” Sie schlug bewusst langsam die Beine übereinander. “Und hat es dich angemacht, mich zu beobachten, ohne dass ich etwas ahnte?”
    Alex konnte den Blick nicht von ihren Schenkeln lösen. Noch immer hatte er den Laut im Ohr, wie Haut sich sanft an Haut rieb.
    “Ich meine, mich zu beobachten und mich nicht berühren zu können?”
    Alex zwang sich, ihr ins Gesicht zu sehen. “Meine Überwachung geschah allein im Auftrag der Versicherung.”
    Nicole betrachtete ihn lange nachdenklich, dann hob sie die Hand mit der Handschelle an. “Und dies hier, wird das in Zukunft ins Handbuch für Versicherungsermittler aufgenommen?”
    Er grinste nur.
    Sie bemühte sich, ihr Lächeln zu verbergen. “Du bist ziemlich unverschämt, Alex …”
    “Cassavetes.”
    Sie kniff kurz die Augen zusammen und lehnte sich dann zurück. “Cassavetes. Das hätte ich mir gleich denken können, als du Astoria erwähntest. Grieche, was?”
    Er seufzte leise. “Ich könnte nicht griechischer sein, außer ich lebte in Griechenland.” Er legte den Pyjama wieder auf den Stuhl. Warum hatte er das gesagt? Er hatte doch nichts von sich preisgeben wollen.
    Seine weitverzweigte Familie lebte in einem Ghetto. Kurz nach seiner Geburt waren seine Eltern vom Peloponnes in den Staat New York gezogen. Auch die verwitwete Mutter des Vaters war mit ihnen gekommen. Fünf Jahre später waren dann die zwei Brüder seiner Mutter und eine Cousine gefolgt. Seine Großmutter hatte bis zu ihrem Tod vor ein paar Jahren nie richtig Englisch sprechen können. In seiner Familie und im Schusterladen des Onkels wurde nur Griechisch gesprochen.
    Seine jüngere Schwester Athena und er hatten dann als Erste gewagt, aus dem Familienclan auszubrechen. Er hatte in einem Polizeirevier in Lower Manhattan gearbeitet und seine Schwester in einem Restaurant in Little Italy, einem Stadtteil von New York City. Seine Eltern waren stolz auf ihre griechische Herkunft und zogen an ihrem Haus und an ihrem kleinen Supermarkt in Astoria nicht nur die griechische, sondern auch die amerikanische Flagge auf.
    Nicole räusperte sich. “Also, was ich schon immer wissen wollte, was heißt ‚Sex` auf Griechisch?”
    Wollte sie das wirklich wissen, oder wollte sie ihn nur aus der Fassung bringen? “Sex.”
    Sie lachte. “Nein, ich meine es ernst.”
    “Ich auch.”
    Sie musterte ihn lange, dann sagte sie: “Gut. Wie wäre es dann mit dem Wort ‚Liebe`, auch wenn ich das eigentlich so gut wie nie benutze?”
    “Agape.” Alex nahm die Decke vom Fußende hoch und warf sie auf die Mitte des Bettes, sodass Nicole sie ohne Schwierigkeiten erreichen konnte. Dann blickte er auf die Uhr. “Ich glaube, wir sollten jetzt versuchen zu schlafen. Es ist schon zwei. Dann können wir morgen frisch und ausgeruht anfangen.”
    “Ich habe keineswegs zugestimmt.”
    Er deutete auf die Handschellen. “Das wirst du schon noch.”
    “Sehr selbstbewusst. Das gefällt mir bei Männern.”
    Sehr sexy. Das gefiel ihm bei Frauen.
    Nicole beobachtete Alex, wie er sich geschmeidig in dem Loft bewegte. Er nahm ein Betttuch aus einer Schublade, griff nach dem zweiten Kopfkissen und ging dann zu einer Couch, gut sechs Meter vom Bett entfernt, von der aus er das Bett im Blickfeld hatte.
    Das Metall der Handschellen stieß gegen das Metall des Bettgestells. “Alex”, fing Nicole wieder an, “du hast nicht zufällig ein paar Kondome in deiner Nachttischschublade?”
    Alex grinste und machte sich sein Bett auf der Couch zurecht. Er trug immer noch die Smokinghose und das Hemd. “Nein.”
    Sie seufzte schwer. “Aber du musst doch irgendein Sexleben haben.”
    Er antwortete nicht. Die Vorstellung, dass sie mit Handschellen an sein Bett gefesselt war, war verdammt verführerisch. War da unten an der Ecke nicht eine kleine Drogerie, die vierundzwanzig Stunden geöffnet hatte?
    Er versuchte sich abzulenken, indem er darüber nachdachte, ob er die schwarzen Deckenbalken nicht doch beige oder weiß streichen sollte. Doch die Taktik funktionierte nicht.
    Diese Nacht würde nie enden. Er konnte bestimmt nicht schlafen, weil er die ganze Zeit daran denken musste, dass da drüben diese fast nackte verführerische Frau in seinem Bett lag, die unbedingt mit ihm schlafen wollte. Und er wollte nichts

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